...in Aumann liegen hier aufgrund folgender Ausführungen ganz klar auf der Hand:
„Der E-Auto-Boom kommt:
Vergangene Woche lud das Unternehmen mit Standorten in Beelen und Espelkamp zum Investors Day. Das Investor Magazin war vor Ort und ist durchaus beeindruckt. „Bei uns brummt das Geschäft.“ Diese Aussage von Vorstandschef Rolf Beckhoff darf man ruhig ernst nehmen. Die deutsche Automobilindustrie hat auf der gerade abgelaufenen Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt klar gemacht, dass sie den Wettbewerb mit den neuen Konkurrenten wie der chinesische BYD oder dem US-Pionier Tesla nun endlich aufnimmt. Reihum von Volkswagen über Daimler bis BMW hat jeder seine Vorstellungen von der elektrischen Zukunft des Autos präsentiert. Und nun geht es um den Umbau der Industrie; nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt. Gebraucht werden andere Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder auch deutlich mehr Kupfer für die Batterien. Das Ganze muss verpackt werden, sitzt die Batterie doch unter den Insassen. Aber auch der Motor selbst ist ganz anders aufgebaut und unterscheidet sich gravierend vom herkömmlichen Verbrennungsmotor. Diese Transformation in einer der größten Branchen treibt die Kunden in die Werkshallen von Aumann in den nordöstlichen Zipfel von Nordrhein-Westphalen. Technologieführerschaft In dieser Form gibt es das Unternehmen erst seit Kurzem. Die MBB Fertigungstechnik, eine Tochter der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft MBB, hatte die Anteile an der Aumann Winding and Automation Gruppe 2015 übernommen. Zusammen bieten sie neben dem klassischen Zulieferergeschäft wichtige Bausteine für das Elektroauto an. So produziert man einerseits Spulen für die Motoren. Hier stehen die Kunden, vor allem große Autozulieferer, Schlange. Und sie drängeln, wie es Co-CEO Ludger Martinschledde ausdrückte. Denn nun will jeder OEM mit Wucht in den Markt und seinen Kunden, den Autoherstellern, die modernen Motoren möglichst schnell anbieten können. Momentan kann Aumann, das sich in diesem Bereich als Technologieführer sieht, daher Rosinenpicken betreiben. Dieses Wort würde Sebastian Roll zwar nicht verwenden, dennoch ließ der Finanzvorstand durchblicken: derzeit kann Aumann aus den vielen Anfragen die strategisch wichtigen und margenträchtigeren Aufträge wählen und abarbeiten. Ähnlich ist es bei Spezialmaschinen und Fertigungslinien für die Herstellung von automobilen Energiespeichersystemen und Hybridmodulen sowie kompletten elektrischen Antriebssträngen. Auch hier sieht man sich in der Pole Position. Übernahmen im Blick Das ist wohl auch der Grund, warum sich das Management-Team derzeit nicht nur um Kunden und Projekte kümmern muss, sondern jede Menge Due Dilligence betreibt. Beckhoff und Co. halten Ausschau nach einem Übernahmeziel. Im besten Fall kann man auf diesem Weg die Kapazitäten ohne allzu größeres Risiko ausbauen bzw. Aufträge entsprechend auf neue Ressourcen umleiten. Namen wurden natürlich nicht genannt, aber man befindet sich wohl in einem intensiven Auswahlprozess. Durch den IPO ist die Kriegskasse jedenfalls gefüllt. Umkehrung der Erlösanteile Fakt ist aber auch, dass das E-Mobility-Segment aktuell nur für rund 25% der Einnahmen steht und drei Viertel aus dem Classic-Geschäft stammen. In Letzterem werden Spezialmaschinen und Fertigungslinien für Branchen wie Automotive, Luft- und Raumfahrt, Schienenverkehr, Verbraucherelektronik, Landwirtschaft oder Cleantech hergestellt. Zu den Kunden gehören namhafte Unternehmen wie Siemens, Boeing, Vorwerk oder Senvion. Dieses Umsatzverhältnis will Beckhoff umkehren, das hatte er schon zum Börsengang angekündigt. Mit Maschinen für den E-Automarkt verspricht man sich mehr Wachstum. Im Prinzip kann Aumann in den nächsten Jahren die Grundlagen für hohe Marktanteile in einem Zukunftsmarkt schaffen. Im Umkehrschluss sorgt das Classic-Segment für eine Absicherung. Denn niemand weiß heute, wie schnell sich das Elektroauto durchsetzt. Der Blick auf die Zahlen 2016 kam die Gruppe auf Einnahmen von 156 Mio. Euro. Dieses Jahr sollen es laut Analysten bereits 213,4 Mio. Euro werden. Und für das kommende Geschäftsjahr wird mit fast 280 Mio. Euro gerechnet. Die Gewinne sollen mitwachsen. Analysten sehen nach 0,91 Euro im vergangenen Jahr nun einen Sprung auf 1,35 Euro je Aktie. 2018 sollen es dann 1,96 Euro je Aktie werden. Aumann macht also Gewinne, was man nicht über jeden Pionier in diesem Business sagen kann.“
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