Biebrich 08.07.2014
http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/...am-rheinufer_14305512.htm
„Trauerspiel“ am Rheinufer
Von Heinz-Jürgen Hauzel
ZOLLSPEICHER Denk Mal AG zieht Bauantrag zurück
BIEBRICH - „Es ist ein Trauerspiel“, fasst Hans-Martin Kessler (CDU), der Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für Planung, Bau und Verkehr, die unendliche Geschichte um Zollspeicher und Zollamt am Biebricher Rheinufer treffend zusammen. Vor genau zwei Jahren meldete diese Zeitung, dass die Deutsche Denk Mal AG das Areal übernommen habe, um dort ein Restaurant und 21 Luxus-Eigentumswohnungen zu bauen. Bis heute gammelt das Objekt still vor sich hin.
„Nicht genehmigungsfähig“
Gestern nun bestätigte das Stadtentwicklungsdezernat, dass die Denk Mal AG ihren Bauantrag zurückgezogen hat. „Das ist uns vonseiten der Stadt nahegelegt worden“, betont Geschäftsführer Thorsten Seegräber, „weil der Bauantrag in dieser Form nicht genehmigungsfähig sei.“ Seit Jahren gibt es immer wieder Abstimmungsgespräche über Auflagen der Denkmalschutzbehörden. Andreas Guntrum, der als Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft den Investor in den Gesprächen mit den Fachämtern betreut, kritisierte schon im August vergangenen Jahres die Hartnäckigkeit der Denkmalschützer. So berichtete er im Gespräch mit dieser Zeitung, dass die Tiefgaragenzufahrt wieder zum Streitpunkt geworden sei, obwohl man sich in einem vorausgegangenen, auch protokollierten Gespräch genau darüber geeinigt hatte. In diesem immer noch strittigen Punkt wollte Thorsten Seegräber auch nicht mehr mit sich reden lassen: „Da können wir von unserem Konzept nicht abgehen.“
Käufer springen ab
Seegräber berichtet, zwischenzeitlich seien 14 der 21 projektierten Wohnungen verkauft. Zuletzt ist ein Käufer angesichts des ausbleibenden Baubeginns wieder abgesprungen. Je länger es dauert, je schwieriger werde es, die Käufer bei der Stange zu halten. „Deswegen arbeiten wir jetzt mit Hochdruck und Hand in Hand mit der Stadt an einem neuen Bauantrag, an einer Lösung, die uns zur Baugenehmigung führt. Wir sind jedenfalls gewillt, alles dafür zu tun, das Projekt zu einem guten Ende zu bringen.“ Auch dem Oberbürgermeister wäre es am liebsten, „wenn wir es mit der Denk Mal AG noch irgendwie hinkriegen. Sonst haben wir ein dickes Problem“, fürchtet Sven Gerich weiteren lang anhaltenden Stillstand.
Und die Promenade?
Der Magistrat beschäftigt sich in seiner heutigen Sitzung mit dem Fall. Dann ist die Stadtverordnetenversammlung an der Reihe. „Es muss jetzt schnell und konstruktiv was geschehen, damit wir endlich auch mit der Rheinufer-Promenade vorankommen“, macht Hans-Martin Kessler Druck. Das Stadtplanungsamt müsse jetzt eine Lösung anbieten, mit der der Bauträger leben kann. Zur Übersicht Biebrich
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