Ich möchte kurz meinen Einstieg erklären. Das erste mal in meinem Börsenleben habe ich nun ein teils emotionales Invest getätigt. Ich hätte dies nicht getan wenn ich nicht vom Geschäftsmodell überzeugt gewesen wäre, trotzdem spielt die Komponente dieses mal mit.
Das erste mal mit Nabelschnurbluteinlagerungen konfrontiert, wurde ich Anfang des Jahres kurz vor der Geburt unseres Sohnes. Meine Frau hatte durch Ihre Hebamme davon erfahren und mir davon erzählt. Da ich seit meiner Kindheit an einer aplastischen Anämie leide und diesen September einer allogenen Stammzellentransplantation unterziehen muss/darf (in meinem Fall wurden drei Spender gefunden, was nicht selbstverständlich ist.) war ich recht begeistert der Möglichkeiten.
Wir hatten uns dies also überlegt aber aufgrund der "schlechten" Infrastruktur in Koblenz davon abstand genommen. Heute bereue ich das, da mir erst vor kurzem aufgrund der Recherche des Geschäftsberichts und der Vorstandsfolie zur HV die Möglichkeiten klar geworden sind. Würde mein Sohn irgendwann, obwohl es unwahrscheinlich ist, ebenfalls an meiner Krankheit erkranken, müsste er nicht darauf hoffen, dass ein Spender gefunden wird.
Was mich wirklich überrascht hat, ist die Tatsache das ich von all meinen Ärzten nicht einmal diese Empfehlung gehört habe, obwohl bekannt war das wir einen Sohn bekommen. Das soll kein Vorwurf sein, ich denke hier fehlt es einfach an mangelndem Bewusstsein für die Sache bzw. der Kenntnisstand vieler Ärzte.
Das ist auch einer der negativen Punkte die ich für diese Aktie ausgemacht habe. Zum einen sollte dies in Unikliniken, Onkologie & Hämatologie Praxen viel intensiver angesprochen bzw. beworben werden. Ich kenne aufgrund meiner Erkrankung einige Praxen und Kliniken, nirgends bin ich bisher darauf gestoßen.
Des weiteren denke ich, sollte an der Infrastruktur gearbeitet werden. Ich kann nicht nachvollziehen warum die Geburtskliniken bzw. Krankenhäuser sich damit so schwer tun. (Wir hätten von Koblenz bis Bonn fahren müssen um das Nabelschnurblut einlagern zu können, macht das mal mit einem Blasensprung :-)). Ich vermute das es mit den Kosten & Arbeitsabläufen zusammen hängt. Hier sollten jedoch m.M.n die Krankenkassen mehr in die Pflicht genommen werden. Ich gehe davon aus, dass auf Dauer die Opportunitätskosten einer allogenen Spendersuche wie auch die Behandlungskosten im Falle einer Abstoßung der Fremdzellen höher liegen als die Transplantation mit eigenen Stammzellen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit um einiges höher, dass die Stammzellen angenommen werden.
Hier sehe ich allerdings enormes Potential. Wenn irgendwann klar wird, dass hier Einsparungspotenziale für die Krankenkassen liegen, könnte ich mir eine "Masseneinlagerung" vorstellen. Dies ist natürlich weit vorgegriffen aber gibt dem ganzen für mich eine menge zusatz Potenzial.
Ich bin gespannt was die weitere Entwicklung angeht und freue mich über die Möglichkeiten, die jungen Generationen zur Verfügung stehen. Aufgrund der kritischen Größe im Markt würde ich Vita 34 auch einen gewissen Burggraben unterstellen. Wie seht Ihr das?
Viele Grüße
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