MIT EXPANSIONSKURS ÜBERNOMMEN Großaktionär räumt Rinol-Vorstandsposten
29.07.2004, 19:08 Uhr Ein US-Finanzinvestor hat die Schulden des schwäbischen Industrieböden-Herstellers Rinol übernommen. Nun muss der Großaktionär Kurt-Jörg Gaiser den Vorstands-Chefposten räumen.
HB STUTTGART. Der Finanzinvestor Highbridge/Zwirn habe die Forderungen der fünf größten Rinol-Anleihegläubiger und mehrerer Banken erworben und damit den Grundstein zur Sanierung des Konzerns gelegt, teilte Rinol am Donnerstag in Renningen bei Stuttgart mit. Die Sicherheiten seien an den Investor übertragen worden. Gaiser, der bisher 50 Prozent an Rinol hält, sei mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand ausgeschieden. Der Aufsichtsrat werde in Kürze einen neuen Vorstandschef bestellen und den seit langem vakanten Posten des Finanzvorstands neu besetzen. Gaiser hatte vor drei Wochen erklärt, der Investor wolle Forderungen von 42 Millionen Euro übernehmen, die zum Teil aus einer bisher nur teilweise zurückgezahlten Anleihe stammen. Er (Gaiser) müsse einen Großteil seiner Aktien verkaufen und den Erlös zur Schuldentilgung zur Verfügung stellen. Rinol war durch Zukäufe zum größten Hersteller von Industriefußböden in Europa geworden, hatte sich mit seinem Expansionskurs aber übernommen. Die französische Tochter Rocland war schon im Frühjahr in große finanzielle Schwierigkeiten geraten. Gaiser bezifferte den Konzernverlust des vergangenen Jahres auf rund 50 Millionen Euro. Davon entfielen 17 Millionen Euro auf das operative Geschäft. Der Konzernumsatz brach auf 255 (Vorjahr: 360) Millionen Euro ein.
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