ist eindeutig der Zeitpunkt der Konsolidierung. Wären solche Pläne vor einem Jahr bekannt geworden, wäre der sowieso schon etwas überkaufte Aktienkurs der Commerzbank wohl sehr schnell auf 50 gegangen. Jetzt sieht es schlechter aus, selbst heute haben offenbar einige die erste Euphorie genutzt, um noch schnell auszusteigen und mehr cash zu halten (sell in May...). Außerdem wären wir damals mit einer stärkeren Marktkapitalisierung zu neuen Ufern aufgebrochen. Jetzt ist man ja fast auf Augenhöhe mit der Postbank (was wirklich absolut inakzeptabel ist). Die Bankenkrise ist noch nicht abgehakt, die Dresdner hat offenbar echte Probleme, die Postbank ist vermutlich überbewertet, die Konjunktur steht wegen der hohen Rohstoff- und Energiekosten, aber auch wegen der aberwitzigen steuerlichen Belastungen in Deutschland am Scheitelpunkt. Da wird der Akzent stärker auf den Notwendigkeitscharakter einer Konsolidierung, weniger auf die damit verbundenen Phantasien gelegt.
Man muß sowieso erstmal abwarten, wie das alles ausgestaltet werden soll; auch, ob noch weitere Bieter für einen der Teile auftreten.
Zur Deutschen Bank etwas zu sagen, ist schwer. Da bin ich letztes Jahr komplett ausgestiegen und gerade als ich mich wieder mit einem Einstieg befassen wollte, wurde bekannt, daß auch sie voll erfaßt wurde. Deutsche Bank und Citibank? Noch irrer als Daimler und Chrysler.
Was derzeit übersehen wird, ist m.E., daß irgendwann, wir werden es alle noch erleben, der Sparkassensektor geöffnet werden wird. Jede Krise, und bei den Landesbanken sieht es derzeit ja am übelsten aus, höhlt das Dreisäulensystem des Bankensektors weiter aus. Stück für Stück. Auch international dürfte der Druck eher nachlassen, weil die bisherigen Vorbildbanken ihre Eigenkapitalrenditen nach all den Kapitalerhöhungen nicht mehr halten werden können.
Allen viel Glück und ein schönes Wochenende,
LeoF