Toll was Du da erzählst. Erinnert mich sehr an meine Schulzeit. Mit 13 war ich auch zwei Wochen in England, in Gloucestershire, im Schüleraustausch. Die Schule war aber weit weg, Evesham Grammar School, und ich war auf dem Land in einem Dorf, allerdings in einem großen Country House. Die Familie hatte einen Teagarden in Assam/India - leider sind wir dort nicht gewesen - die Kinder konnten aber alle eine indische Sprache, weiß nicht mehr ob Urdu oder Hindi. Dort habe ich auch in 2 Wochen mehr gelernt als in langer Zeit im Schulunterricht, obwohl ich nicht zur Schule gegangen bin, weil sie viel zu weit weg war.
Später war ich in einem Collège in Frankreich, in dem wir jeden Tag speziellen Französisch- Unterricht hatten. Da waren wir aber längst nicht so motiviert, die Sprache zu lernen. Die Lehrer waren übrigens auch nicht sonderlich motiviert zu unterrichten - es ging sehr akademisch zu und wurde uns bald langweilig. Außerhalb der Schule haben wir mit den anderen Schülern hauptsächlich Englisch gesprochen. In einer Gastfamilie lernt man also eine Sprache viel schneller und besser. In den skandinavischen Ländern sprechen die Leute oft fließend Englisch, das sie dadurch gelernt haben, dass nicht so wie in den deutschsprachigen Ländern, sämtliche TV-Sendungen synchronisiert sind. Wenn sie also eine interessante Sendung sehen wollen, müssen sie sich schon die Mühe machen, sich auf`s Englische einzustellen. Du hattest also insofern recht - es gibt neben der Schule andere Möglichkeiten, eine Sprache zu lernen, und zwar schneller und besser als im Unterricht. Allerdings hat uns die Schule die Grundlage gegeben, um uns verständigen zu können. Das richtige Sprechen haben wir dann in den Ländern und im Umgang mit den Menschen gelernt.
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