20.06.2008 - Eine Berg- und Talfahrt der besonderen Art erlebte am Donnerstag die Aktie von Thielert. Der insolvente Flugzeugmotorenbauer stieg zunächst vom Vortagskurs bei 1,07 Euro bis auf 1,54 Euro, um im Tagesverlauf alle Gewinne wieder abzugeben und sogar noch um mehr als 6 Prozent unter den Mittwochskurs zu fallen.
Hintergrund der Achterbahnfahrt waren Äußerungen aus dem Hause des Insolvenzverwalters, wonach für die operative Tochter des Unternehmens reichlich Kaufinteressenten vorhanden wären. Zudem solle die Produktion wieder voll anlaufen. Mit Verzögerung setzten spekulative Käufe ein, flankiert von der Deckung von leerpositionen, was am Vormittag zu der Rallye führte.
Allerdings bezogen sich die Äußerungen der Insolvenzverwaltung vom Mittwoch auf die Thielert Aircraft Engines, eine 100-prozentige Thielert-Tochter, die wohl gerettet wird. Dass die Muttergesellschaft Thielert AG, die an der Börse notiert, ebenfalls vor dem Ende bewahrt werden kann, glaubt bei Experten niemand. Zu groß scheinen die Probleme, zu schlecht die Gesamtsituation.
Anleger sollten Vorsicht walten lassen: Angesichts des laufenden Verkaufsprozesses könnten derartige Achterbahnfahrten bei der Aktie, in der viele Zocker und Shorties investiert sein dürften, immer wieder auftauchen.
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