An die Erhöhung der Jahresprognose glaub ich allerdings nicht. Man wird vermutlich die bisherige Gewinnprognose bekräftigen und das reicht ja auch völlig aus. KGV liegt bei 4,5 und KBV bei 0,7 für dieses Jahr. Zudem ist ein erheblicher Teil des Wachstums für 2009 durch die erst in den letzten 1-2 Jahren erfolgten neuen Pachtverträge bereits gesichert.
http://www.deraktionaer.de/xist4c/web/Asian-Bamboo--Wachstum… Asian Bamboo: Wachstum pur
Michael Rössler
DER AKTIONÄR: Herr Sjövall, die Finanzmarktkrise schlägt hohe Wellen. Wie beurteilen Sie die aktuelle Entwicklung?
Peter Sjövall: Mag sein, dass sich die Bauaktivitäten in China infolge der Finanzkrise verlangsamen. Dennoch glauben wir, dass die Nachfrage nach Bambusbäumen und -sprossen nach wie vor sehr stark sein wird. Deshalb bleiben wir weiterhin positiv gestimmt.
Asian Bamboo ist das einzig etablierte Bambus-Unternehmen in China. Könnten Sie kurz erklären, wie die Geschäftsaktivitäten im Detail aussehen?
Wir unterhalten circa 27.000 Hektar an Bambusplantagen. Darauf bauen wir Bambussprossen an, die wir als Frischgemüse oder weiterverarbeitet verkaufen. Darüber hinaus züchten wir Bambuspflanzen, die zu Möbeln, Bodenbelägen und Fasern verarbeitet werden.
Ihr Unternehmenssitz ist aber in Hamburg.
Das ist richtig. Unsere Geschäfte sind zwar ausschließlich in China angesiedelt. Dennoch dachten wir, es sei angebracht in Deutschland einen Sitz zu haben, nachdem wir ja an der Börse in Frankfurt gelistet sind.
Ihre Aktie wird seit Ende 2007 an der Börse gehandelt. Wohin ist der Emissionserlös geflossen?
Aktuell haben wir etwa die Hälfte der Erlöse für neue Landpacht genutzt. Den Rest wollen wir für zusätzliche Pacht und für Investitionen in die Faser-, Papier- und Fußbodenbeläge-Erzeugung mit Bambus stecken.
Weshalb ist Bambus so interessant als Anlageobjekt?
Bambus wächst enorm schnell. Das bedeutet einen Kostenvorteil gegenüber herkömmlichen Harthölzern. Deshalb besteht eine erhebliche Nachfrage nach Bambus bei der Verwendung für Bodenbeläge, Faserverarbeitung und Papier. Darüber hinaus sind unsere biologisch angebauten Bambussprossen als Gemüse sehr beliebt – vor allem in China und Japan.
Wo erkennen Sie mögliche Risiken für Ihr Unternehmen? Könnten Pflanzenkrankheiten oder Schädlinge eine Gefahr darstellen?
Folgende Probleme könnten auftreten: veränderte Verbrauchergewohnheiten, eine allgemeine Verlangsamung der chinesischen Wirtschaftsentwicklung sowie Risiken, die unser Exportgeschäft mit Japan betreffen.
Wie bewertet man die Vermögenswerte des Unternehmens?
Die Bewertung der biologischen Vermögenswerte führt für uns Sallmans, ein namhafter unabhängiger Gutachter, durch.
Es gibt auch Pläne, sich in der Papierproduktion zu engagieren. Wie profitabel schätzen Sie die Märkte dafür ein und wann werden Sie dafür die ersten Schritte unternehmen?
Wir glauben, dass die auf Bambus basierende Faser- und Papierproduktion ziemlich profitabel sein wird, mit Margen um 25 Prozent. Bis Ende des Jahres, so hoffen wir, können wir detaillierte Angaben dazu machen.
Die Halbjahreszahlen zeigen einen deutlichen Anstieg bei Absatz und Gewinn. Worauf führen Sie diese Entwicklung zurück?
Die Hauptgründe für unseren gestiegenen Umsatz und Nettogewinn liegen einmal in dem neu hinzugekommenen Anbaugebiet; zum Zweiten daran, dass wir uns vermehrt auf Produkte mit höheren Gewinnmargen verlegt haben. Und natürlich an den allgemein höheren Produktpreisen.
Arbeiten Sie auf weiteres Wachstum hin?
Ja, wir beabsichtigen unsere Anbauflächen jedes Jahr um circa 20 Prozent auszudehnen und in die Branchen zu investieren, die mehr Gewinn versprechen, wie die Faser-, Papier- und Bodenbelagsherstellung. Dies wird unser künftiges Wachstum sichern. Außerdem glauben wir, dass der Preistrend für unsere Produkte weiterhin günstig verlaufen wird.
Werden Sie Ihre Prognosen für 2008 und darüber hinaus anheben?
Wir werden unsere Unternehmensprognosen anlässlich der Meldungen für das dritte Quartal Ende November entsprechend anpassen.Trotz der positiven Perspektiven entwickelt sich der Aktienkurs gerade eher unterdurchschnittlich. Weshalb?
Dafür gibt es keine einfache Erklärung. Natürlich sind wir über die Entwicklung des Kurses alles andere als glücklich. Die Tatsache, dass wir noch nicht sehr lange gelistet und deshalb vielen Anlegern noch unbekannt sind, spielt sicher eine gewisse Rolle. Deshalb geben wir uns aktuell sehr viel Mühe mit unserem Marketing – sowohl in Asien als auch in Europa.
Beabsichtigen Sie, Ihre Anleger noch auf andere Weise an Ihrem Erfolg teilhaben zu lassen?
Der Aufsichtsrat wird eine Dividende für 2008 ausrufen, die angesichts der Profitabilität des Unternehmens im Jahr 2009 ausgeschüttet werden soll.
Über seine Beteiligungsgesellschaft hält das Aufsichtsratmitglied, Lin Zuojun, bereits 57 Prozent der Aktien. Gibt es irgendwelche Pläne für weitere Aktienkäufe?
Ich kann keinen Kommentar über die persönlichen Pläne von Herrn Lin abgeben. Dieses Jahr hat er bereits einige kleinere Zukäufe über den freien Markt getätigt.
Wo sehen Sie Ihr Unternehmen Asian Bamboo in fünf Jahren?
In fünf Jahren könnten wir unser Anbaugebiet verdoppelt haben und werden ein etabliertes Unternehmen in der Herstellung von Bambusfasern, der Papierherstellung und der Produktion von Fußbodenbelägen sein.