Fakt ist auf jedenfall, dass am Freitag kräftig Kapital aus Europa abgezogen worden ist !
Anders kann ich mir den starken Rückgang der Aktienmärkte bei gleichzeitiger Schwäche von Unternehmensanleihen nicht erklären. Die Aktienmärkte runter von 6300 auf 5700 und einzelne Anleihen teils Minus 2-3% (z.B. Evonik oder Metro).
Ich glaube, dass jetzt einfach Panik aufgekommen ist, die sich kurzfristig hoffentlich wieder legt. Insbesondere die Ratingagenturen haben in den letzten Tagen "Hochkonjunktur" und legen jeden Tag mit Schreckensnachrichten nach. Von Montag bis Freitag ging es über Griechenland (bereits schon länger), Italien, Spanien und Portugal. Dazu kamen noch Hinweise, dass dass Bankensystem in Europa kollabieren könnte. Hinzu schafft es die Politik einfach nicht (was unter den aktuellen Umständen auch nicht einfach ist), die Märkte zu beruhigen.
Diese Mischung führte dann zu einer Panik, die sich dann nochmal schlagartig vor dem Wochenende ausbreitete.
Bedenklich finde ich wirklich, dass insbesondere die Ratingagenturen eine Marktmacht an den Tage legen können, die wirklich beängstigend ist. Klar, Schuld sind erstmal die Länder selber, die Ihre Finanzen nicht im Griff haben, jedoch ist es schon sehr auffällig, dass man teilweise Monate fast nichts hört und dann aufeinmal ist ganz Europa in Schieflage. Sinn würde es machen, wenn die Ratingagenturen mit mehr Augenmaß vorgehen würden bzw. ggfs. auch erstmal nur die jeweiligen Länder bzw. die EU über Ratingabstufungen informieren würden, damit die Maßnahmen ergreifen können. So, d.h. immer nur draufhauen bis die Märkte krachen, zerstört die Investmentkultur und zudem ist es auch offensichtlich, dass dort Interessenkonflikte bestehen.
Die nächsten Wochen werden unruhig bleiben, fakt ist nur, wenn das System kracht, dann habe ich lieber eine gute Aktie als ein Sparkonto bzw. eine Schuldverschreibung.
Gruß Silvermoon
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