Werte Kollegen,
mein Posting Nr. 1606 bzgl des Thomas Cook Annual Report war gestern vorübergehend gelöscht worden, weil sich einer der Kombattanten an diesem Satz gestoßen hatte:
Es ist wie immer, die Mitarbeiter müssen verzichten, die Herren machen sich die Taschen voll...
Auf Grund meines Widerspruchs hat nun ein sehr freundlicher Mod das Posting wieder freigeschaltet, mich aber gebeten auch im Forum zu erläutern, worauf die Mitarbeiter verzichten müssen.
Das möchte ich hiermit gerne tun:
Der im Posting erwähnte Manny Fontenla-Novoa (CEO Thomas Cook) hatte trotz eines Gewinnrückganges in Höhe von 75 % (währungsbereinigt in €) eine deutliche Gehaltssteigerung erhalten, nämlich von 2,89 Mio. Pfund (2007) auf 7,04 Mio. Pfund in 2008.
Manny Fontenla-Novoa ist nun auch Vorstand bei Arcandor. Ausweislich der AC-Bilanz hatte er dort eine Vergütung in Höhe von 4.386.000 €, und zwar für den Zeitraum vom 23. April bis zum 30. September 2008. Immerhin ein Monatsgehalt von 835.000 €. (Anmerkung: mir ist schon klar, dass er dieses Geld nicht zusätzlich zum TC-Gehalt bekommen hat)
Der weitaus überwiegende Teil der Arcandor Mitarbeiter, nämlich zumindest die der Sparten Karstadt (23.200 VZ) und Primondo (15.600 VZ) haben dagegen bekanntermaßen seit Jahren Sanierungsbeiträge leisten müssen, und werden (wie im Herbst 2008 angekündigt) nochmals auf durchschnttlich 10 % ihrer Vergütung verzichten müssen.
Richtig ist, dass bis dato die Thomas Cook Mitarbeiter noch keinen Gehaltsverzicht leisten mussten, trotzdem halte ich es gegenüber den anderen Mitarbeitern von Arcandor für ein äussert schlechtes Signal, wenn ein Arcandor-Vorstand eine solch fürstliche Gehaltserhöhung vereinnahmt, und viele andere den Gürtel enger schnallen sollen.
Ist aber nur meine ganz persönliche und unmaßgebliche Meinung. Ich hoffe, dass MikiTanaka mit dieser Klarstellung jetzt leben kann... ----------- Der Mensch ist mit nichts in der Welt zufrieden, ausgenommen mit seinem Verstande, je weniger er hat, desto zufriedener.
August von Kotzebue
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