Hiobsmeldung aus Südamerika !

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neuester Beitrag: 12.11.00 20:56
eröffnet am: 11.11.00 18:19 von: Gruenspan Anzahl Beiträge: 9
neuester Beitrag: 12.11.00 20:56 von: potti Leser gesamt: 1372
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11.11.00 18:19

10725 Postings, 9039 Tage GruenspanHiobsmeldung aus Südamerika !

Wie heute auf Bloomberg gemeldet wurde, hat der argentinische Präsident nach Angaben aus seinem Wirtschaftsministerium bekannt gegeben, daß sein Land  enorme Wirtschaftsschwierigkeiten und Defizite aufweist.
Wieviel wirtschaftliches Engagement steckt eigentlich von Seiten der USA in Argentinien ?
In Brasilien sind die USA stark investiert und Argentinien ist wirtschaftlich immerhin die Nummer 2 in Südamerika.
Seinerzeit reagierte die US-Börse sehr verschnupft auf die Meldungen aus Brasilien, als dieses Land in starke Währungsturbulenzen geriet.
Die Frage bleibt:  Wie reagiert Amerika und ob überhaupt, bei den eigenen
                  hausgemachten Problemen.

PS: US- Wahlbehörde strebt Neuauszählung einiger Stimmbezirke in
   Iowa, Wisconsin und Idaho nach Unregelmäßigkeiten an.

                         Quelle Bloomberg + CNBC TV

                                               Grüße Gruen.

       

11.11.00 18:34

4560 Postings, 9105 Tage Sitting BullWenn das stimmt, dann Gute Nacht! Dann können wir

nur noch Puts auf alle Indizes kaufen und abwarten. Hat sich schon jemand dazu geäußert? Gibt es sowas wie einen Aufschrei oder Zähneklappern? Aber vermutlich brauchen wir bei der aktuellen Lage auf so was nicht mehr warten. Der Angstschweiß der letzten Wochen ist noch nicht verdunstet, da kommt ein Schüttelfrost gerade richtig. Welcome to Baisse!  

11.11.00 19:13

21799 Postings, 9118 Tage Karlchen_IGreenspan: Das ist nichts Neues.

Zu fragen wäre nur, was hinter der Meldung steckt.

Über die wirtschaftliche Lage in den einzelnen Staaten ist man eigentlich gut informiert, dafür sorgt etwa schon die OECD.  

11.11.00 19:40

70 Postings, 9030 Tage biomanDoch was neues - zu viele bad news?

Hi Leute,

ich meine, wir haben es noch nicht ausgestanden. Charttechnisch sieht es mit dem NEMAX ehrlich gesagt beschissen aus. Bei der NASDAQ gibt es über 3000 noch Hoffnung, aber angesichts der Wahnsinnsabschläge sieht alles nicht nach einem Return aus. Neben den bekannten Argumenten (US-Wahlen, Gewinnwarnungen, Südamerika, Öl, Konjunkturabschwächung, fehlende asiatische Impulse und zu hohe Bewertungen) kommen meines Erachtens noch andere - vor allem zeitliche Unsicherheiten dazu: Keiner weiß, wie lange die US-Krise dauert, Gore wird sich nicht geschlagen geben, Bush auch nicht. In letzter Konsequenz werden dann Gerichte entscheiden, und das dauert und verunsichert noch mehr. Wie es in Argentinien weitergehen soll, weiß ich nicht. Das Land hat kaum noch wirtschaftliche Möglichkeiten, die Politik ist teilweise korrupt und die starre Bindung der eigenen Währung an den Dollar hindert eine innere Reinigung. Es bedarf riesiger Reformen. Rußland geht es zur Zeit gut, wenn im Frühjahr aber wieder die Ölpreise fallen - falls überhaupt - kommt vielleicht die nächste Krise. Die Konjunkturabschwächung mit andauernden Gewinnwarnungen rechtfertigt die gegenwärtig noch hohen Bewertungen vieler Titel nicht. Wenn man sich einmal die Risikobewertungen von Unternehmen in ihren Aktien und ihren Anleihen anschaut, wird das deutlich (z.B. Amazon, 50% Kursabschlag bei der Anleihe). Asien wird durch den hohen Ölpreis sehr getroffen. Das Wachstum der Schwellenländer schwächt sich dadurch überproportional ab. Hoffnung macht die strikte Sparpolitik der öffentlichen Haushalte. Ich warte erst einmal ab, bevor ich wieder investiere.

biogrüsse  

11.11.00 23:12

6 Postings, 8797 Tage DonPepe2000Argentinien vs. Brasilien

Soweit ich es noch im Kopf habe , hat Argentinien 17 Mio. Einwohner (ohne Pinuine), Brasilien aber 230 Mio. M.E. ist die Wirtschaftskraft enorm
verschieden.  

12.11.00 07:43
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541 Postings, 8880 Tage MarabutNicht ungefährlich!

Die Nachricht ist natürlich längst bekannt und eingepreist. Argentinien musste innerhalb einer Woche 3 Prozent mehr Zins für seine neuen Schulden zahlen, was eine Riesensteigerung ist.
Das heisst, niemand will Argentinien neues Geld geben. Jeder fürchtet, er kriegt es nicht mehr zurück. Diese Befürchtung hat ein Expräsident von Argentinien der Presse gegenüber geäußert und daraufhin sanken die Anleihekurse gewaltig.

In solchen Fällen kommt es überhaupt nicht darauf an, wieviele Einwohner ein Land hat, sondern wieviele Schulden - und davon hat Argentinien eine Menge. Sollte Argentinien tatsächlich seine Schuldentilgungen einstellen, dann wäre das natürlich brandgefährlich und könnte jederzeit zu einem eiteren weltweiten Börsencrash führen. M.  

12.11.00 10:13

1112 Postings, 8912 Tage pottiHaushalt 2001

Auslöser für die ganze Diskussion ist die innenpolitische Lage nach dem Rücktritt von Vizepräsident Alvarez von der Frepasopartei (Koalitionspartner
von Präsident de la Rua). Nach einer Kabinettsumbildung hat sich das Verhältnis der beiden Parteien aber wieder gebessert; und die ersten zwei
Haushaltsgesetze konnten verabschiedet werden .
Davor kam es jedoch - aufgrund drohender Regierungsunfähigkeit - zu Befürchtungen über den Haushalt 2001; Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme
und über eine Herabstufung Argentiniens durch Standard&Poor's !
Im Vorfeld der Abstimmung über den Haushaltsplan kommt es aber in Argentinien - nicht anders als in vielen anderen Ländern - jedes Jahr zu Diskussionen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt,daß es am Ende - auch durch die Auflagen des IWF - immer zu einer Einigung kommt !

Sicherlich belastet der Haushalt 2001 und die Aussagen de la Ruas die Wall
Street; da es aber zu keiner längerfirstigen Einstellung der Tilgung kommen
wird ist Argentinien als Auslöser für einen Börsenkrach auszuschließen !  

12.11.00 13:16

541 Postings, 8880 Tage Marabutabgeschrieben

Potti,
schreib doch dazu, wo Du das abgeschrieben hast. Abgeschrieben ist es nämlich! Vermutlich Euro am Sonntag?

Nun ist es bestimmt nicht so, dass morgen wegen Argentinien alles abstürzt, aber für die Zukunft alles "auszuschließen", wie die Sonntagspostille meint, ist auch nichts. Warum:

Argentinien zahlte noch im August 8-10 Prozent Zinsen für seine Staatsschulden. Jetzt muss es 14 bis 15 Prozent (für neue) zahlen. Das ist eine erhebliche Steigerung, mit der Folge dass Argentinien derzeit gar kein Geld mehr am internationalen Kapitalmarkt aufnehmen kann und will. Der Staat besorgt sich deshalb das Geld bei einheimischen, argentinischen Banken. Die können das Geld deshalb nicht mehr der Wirtschaft ausleihen, was die Wirtschaft nicht gerade beflügelt, die sowieso schon 8 Jahre darniederliegt. Außerdem hat sich Argentinien an den Dollar gekoppelt, was die Exporte nicht beflügelt.

Ecuador ist bereits zahlungsunfähig, sollte Argentinien folgen, würde das ganz Süd- und Mittelamerika betreffen und letztlich die ganze Welt, auch das Musterdepot von Euro am Sonntag, das sowieso nicht besonders glänzende Einfälle vorweist. Gruss M

 

12.11.00 20:56

1112 Postings, 8912 Tage potti@marabut

Informationen sind aus Welt am Sonntag (Börsenbrief von Mark Möbius) zusammengefaßt.
Zum Abschreiben war mir die gesamte Postille einfach zu lang; der letzte Abschnitt ist jedoch meine eigene Meinung, die ich mir aufgrund verschiedener Quellen, die ich in den letzten Wochen zu diesem Thema gelesen habe, gebildet habe.

Hat Euro am Sonntag das Thema auch aufgegriffen ?  

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