Argentinien schafft dritte Landeswährung
Einführung bis in 15 Tagen - Kein Schuldendienst
BZ Frankfurt - Bis in 15 Tagen will die argentinische Übergangsregierung unter Adolfo Rodriguez Saa eine dritte Landeswährung in Umlauf bringen. Der Argentino soll langfristig das System der Dollaranbindung des Peso ablösen und die schwere Finanzkrise Argentiniens bewältigen helfen. Der Devisenhandel bleibt vorläufig ausgesetzt. Unter Fachleuten löste die Ankündigung einer neuen Währung die Sorge vor massiver Inflationierung aus. Aus Angst vor einer Abwertung haben Ladenbesitzer Berichten zufolge bereits mit der Anhebung der Preise begonnen und so ihre bisherige Politik der Preisnachlässe, mit denen sie der Wirtschaftsflaute begegnen wollten, umgekehrt. Darüber hinaus wurde von der Zentralbank der Mindestreservebedarf der Banken um 6 Prozentpunkte gesenkt. Diese Maßnahme soll die Liquidität des angeschlagenen Banksystems besser gewährleisten.
Zuvor hatte Interimspräsident Saa mitgeteilt, dass Tilgung und Zinszahlungen auf Auslandsschulden ausgesetzt (!!!) werden. Saa soll Argentinien bis zu den Präsidentschaftswahlen regieren, die für den 3. März 2002 anberaumt sind. Eine der wichtigsten Aufgaben des Landes ist nunmehr die Vorlage eines realistischen und ausbalancierten Haushalts für das kommende Jahr.
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EBericht Seite 7
Börsen-Zeitung, 28.12.2001
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