Viel Spass in USA
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Harald Neuber
Gefangen in Miami
Wie ein Mitarbeiter des EU-Parlamentes in die Fänge der US-Polizei geriet. Offizieller Protest angekündigt
Als die Delegation des Europäischen Parlamentes am vergangenen Sonntag von Managua nach Europa via Miama zurückkehrte, sollte sich das als verhängnisvoll für Paul-Emile Dupret, einen langjährigen Mitarbeiter der Fraktion der Vereinigten Linken herausstellen. Nach der Paßkontrolle wurde Dupret von Grenzbeamten abgeführt und 24 Stunden lang festgehalten. Der Fall wird nun ein Nachspiel auf höchster Ebene haben. Das EU-Parlament plant, eine offizielle Protestnote bei der US-Regierung einzulegen, weil diese im Rahmen ihres »Antiterrorkampfes« die Rechte der eigenen Bürger und ausländischer Gäste in zunehmendem Maße verletzt.
Die Delegation der Vereinten Linken/Nordische Grüne Linke (GUE-NGL) hatte in der vergangenen Woche in der nikaraguanischen Hauptstadt Managua an einem Arbeitstreffen des São-Paulo-Forums teilgenommen. Die Heimreise nach Europa führte wie die meisten Flüge zwischen Europa und Lateinamerika über den Internationalen Flughafen von Miami, wo die Fluggäste umsteigen müssen. Dupret, ein belgischer Staatsbürger, der seit mehreren Jahren für die GUE-NGL-Fraktion als Berater für internationale Politik arbeitet, verließ den Transitbereich nicht. Das allerdings schützte ihn nicht vor dem rabiaten Zugriff der US-Behörden, denn diese dürfen Fluggäste seit Beginn des sogenannten Krieges gegen den Terrorismus auch in dem nichtstaatlichen Transitbereich festnehmen. Ihrer Aufmerksamkeit war Dupret spätestens nach der Paßkontrolle gewiß: »Das Motiv für meine Festnahme war wohl der Umstand, daß ich eine Reihe Visa in meinem Paß hatte, unter anderem von der Demokratischen Republik Kongo, Äthiopien, Guatemala, Kuba, Venezuela, Kolumbien und Ecuador«, schreibt der Parlamentsberater in seinem Bericht, der jW vorliegt. Als die US-Beamten bei der Gepäckkontrolle schließlich ein Buch fanden, in dessen Umschlagseite eine Visitenkarte mit dem Namen des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez klebte, wurde Dupret von der Delegation getrennt und abgeführt.
»Ich wurde sechs Stunden lang immer wieder verhört«, so der Belgier. Dabei sei er von den Grenzbeamten gefragt worden, ob er Hugo Chávez oder Fidel Castro getroffen habe. »Der Skandal ist«, sagt Dupret, »daß die US-Beamten von Anfang an von meiner Arbeit wußten«. Trotzdem wurde ihm gleich zu Beginn verkündet, daß er Reisen in die Vereinigten Staaten ohne eine Autorisierung der US-Behörden künftig vergessen könne. Nach stundenlangen Verhören schließlich wurde Dupret für weitere 18 Stunden in eine Zelle gebracht. »In dieser Zeit konnte ich kein Auge zumachen, weil ein ferngesteuerter Fernseher in ohrenbetäubender Lautstärke lief.« Solche »akustischen Reize« werden in Verhörhandbüchern der US-Armee empfohlen, um den Widerstand der Gefangenen durch Schlafentzug zu brechen. Menschenrechtsorganisationen verurteilen diese Methode als Folter.
Nach 24 Stunden wurde der EU-Parlamentsberater in Handschellen mit einem Linienflug der spanischen Iberia nach Madrid gebracht und den dortigen Behörden übergeben. Erst die spanische Polizei ließ ihn nach einer Routinekontrolle frei. Der Zwischenfall wird nun ein Nachspiel haben. Trotz Sommerpause des Parlamentes soll schnellstmöglich eine Protestnote an die US-Regierung verfaßt werden. »Durch das de-facto ausgesprochene Reiseverbot in die USA wird meine Arbeit für das EU-Parlament massiv eingeschränkt«, beklagt sich der Geschädigte. Möglich sei auch, daß extremistische Regime wie in Kolumbien die US-Maßnahme als Anlaß nehmen, einem kritischen Beobachter künftig ebenfalls die Einreise zu verweigern. Das aber läge dann wohl wieder im Interesse der Bush-Regierung.
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Türkenbelagerungen Wiens: Die Stadt Wien wurde zweimal von türkischen Heeren belagert: Die 1. Belagerung dauerte von 27. 9. bis 15. 10. 1529 und stand von türkischer Seite unter dem Befehl von Sultan Süleyman II.; die 2. Belagerung unter dem Kommando von Großwesir Kara Mustafa fand von 14. 7. bis 12. 9. 1683 statt. Die beiden Vorstöße bis Wien bildeten die Höhepunkte der Türkenkriege.
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Literatur: W. Hummelberger, Wiens erste Belagerung durch die Türken 1529, 1976; I. Ackerl, Von Türken belagert - von Christen entsetzt. Das belagerte Wien 1683, 1983; Die Türken vor Wien, Ausstellungskatalog, Wien 1983
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Seit dem 14. Jahrhundert bedrohten die Osmanen, wie die Türken nach dem Begründer ihres Staates, Sultan Osman I. (1259-1326), auch genannt wurden. Ost- und Südosteuropa. 1389 zertrümmerten sie in der Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje) ein serbisches Heer, 1396 bei Nikopolis und 1444 bei Warna Armeen des ungarischen und bulgarischen Staates, denen Ritter aus West- und Mitteleuropa zu Hilfe gekommen waren. 1453 nahmen sie schließlich Konstantinopel (Istanbul) ein und versetzten damit dem Byzantinischen Reich den Todesstoß.
Nach der Eroberung des Balkans zielte das weitere Vorgehen der Türken gegen Ost- und Mitteleuropa. In der Schlacht bei Mohacz (Ungarn) 1526 vernichteten sie ein ungarisch-böhmisches Heer und besetzten große Teile Ungarns. Drei Jahre später erschienen sie erstmals vor Wien.
Die Kriege im 16. und 17. Jahrhundert offenbarten die militärische Stärke dieses Vielvölkerstaats, allerdings machten sich bereits Stillstands- und Niedergangserscheinungen bemerkbar. Während in weiten Teilen Europas die kapitalistische Entwicklung fortschritt, das Bürgertum erstarkte und wissenschaftlich-technische Neuerungen dem Militärwesen und der Kriegführung zugute kamen, blieben im Osmanischen Großreich solche Ansätze kapitalistischen Wachstums in den Anfängen stecken.
Die militärische Überlegenheit der Osmanen konnte unter diesen Bedingungen nicht andauern. Mahnende Zeichen hatten vor 1683 bereits die türkischen Niederlagen in der Seeschlacht bei Lepanto 1571 und in der Schlacht bei St. Gotthard-Mogersdorf an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn 1664 gesetzt. Die Herrschaft der Sultane wurde immer wieder von Aufständen der unterjochten Völker des Balkans und Vorderasiens erschüttert.
In der islamischen Welt lösten die Kreuzzüge eine Gegenreaktion aus. Der dschihad, die vom Koran geforderte "grose Anstrengung" für den Islam, hatte bis dahin eher als individuelle Pflicht für jeden Muslim gegolten: als Kampf gegen die eigenen Schwächen. Nun weitete sie sich allmählich zu einem kollektiven Auftrag: zum Kampf gegen jeden Aggressor, der islamisches Gebiet erobert hatte.
(...)
Die immer stärker werdenden Osmanen drangen unter der Fahne des dschihad in den folgenden Jahrhunderten über den Balkan sogar tief nach Europ ein. Die Hysterie und das Massaker, die den ersten Kreuzzug begleitet hatten, brannten sich in das kollektive Gedächtnis ein - mit Folgen, die wie bis heute spüren.
(...)
"Aus islamischer Perspektive entstand der Westen auf Kosten des islamischen Welteroberungsprojekts", erklärt der Islamwissenschaftler Bassam Tibi, der aus Syrien stammt und an der Universität Göttingen lehrt, kurz nach den Anschlägen 2001 in den USA. "In der historischen Wahrnehmung der Muslime wird das auf die Zeit der Kreuzzüge zurückdatiert, so dass jede Handlung des Westens in diesen Rahmen eingeordnet wird."
(snap)
FYI:
Am 14. Juli 1099 wurde Jerusalem von den Kreuzrittern erobert.
Drei Tage lang wurden alle jüdischen und muslimischen Bewohner der Stadt, incl. Frauen und Kinder, massakriert. Monatelang wehte Leichengeruch über der Stadt.
Osman war in die Tochter Edebalis verliebt. Edabali war ein Scheich aus Adana. Doch er verweigerte die Zustimmung zur Heirat. Als Osman bei ihm zu Gast war träumte er: "Aus Edebali wuchs der Mond hervor, der in die Brust Osmans, der neben ihm auf dem Boden lag, versank.
Aus seinen Lenden wuchs ein Baum, dessen Schatten bis zum äußersten Gesichtskreis der drei Teile der Erde reichte. Der Kaukasus, der Atlas, der Taurus und der Hämus waren die vier Pfeiler der Welt. Die vier Flüsse: Tigris, Euphrat, Nil und Donau entsprangen aus diesen Bergen und umspülten die Wurzeln des Baumes. Die Flüsse und Meere waren von Schiffen bedeckt, auf den Feldern und in den Tälern gab es Städte, über deren Turmspitzen der Halbmond thronte.
Die Blätter hatten die Form von Schwertern, die ein starker Wind gegen die Städte bog. Zuallererst gegen Konstantinopel. Es war wie ein Ring allumfassender Herrschaft, mit einem Diamanten geformt und er wollte sich diesen Ring an den Finger stecken." Dann erwachte er.
Die Auslegung des Traumes besagte, den Nachkommen Osmans und seiner Frau (symbolisiert durch den Vollmond), wäre die Kaiserwürde bestimmt. Nachdem Edebali den Traum hörte, gab er die Einwilligung zur Heirat.
Osman wurde zum Gründer der Dynastie der Osmanen, der das neue Volk der Türken zum Kampf gegen das christliche Europa führte. Einen Kampf, der jahrhundertelang dauern sollte.
Die Osmanen sind ein turkstämmiges Herrschergeschlecht (1300-1922) in der Nachfolge Osmans I. Ghasis. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts waren in Anatolien auf dem ehemaligen Gebiet des geschwächten byzantinischen Imperiums und des Reiches der Rum-Seldschuken zahlreiche Fürstentümer entstanden. Zu ihnen gehörte ein kleiner, von Osman I. (Regierungszeit 1300-1324) gegründeter Staat in der nordwestlichen Provinz Bithynien. In der Folge konnten die Osmanen dank der günstigen Lage ihres Stammlandes und einer Reihe herausragender Herrscherpersönlichkeiten ihr Reich bis nach Europa und auf die turkmenischen Nachbarstämme ausdehnen. Auf dem Höhepunkt seiner Macht umfasste das Osmanische Reich weite Teile Nordafrikas, des Nahen Ostens, Russlands und des Baltikums. Die Osmanen regierten ab 1325 zunächst von Bursa, ab 1361 von Edirne und ab Mitte des 15. Jahrhunderts schließlich von Konstantinopel (Istanbul) aus über ihr wachsendes Imperium, das eine Vielzahl von Völkern mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Religionen einschloss. Um stabilitätsgefährdende Rivalitäten innerhalb der Dynastie zu verhindern, ließen die osmanischen Herrscher ab dem 15. Jahrhundert bei Regierungsantritt eines neuen Sultans dessen Brüder ermorden.
Dieses System wurde ab Beginn des 17. Jahrhunderts durch eine nach Alter der verschiedenen Nachkommen gestufte Rangfolge, das Seniorat, ersetzt. Nicht nur aus der eigenen Familie oder von ausländischen Feinden drohte den osmanischen Fürsten indessen Gefahr: Ab dem 16. Jahrhundert sahen sie sich zunehmend von den mit großen Machtbefugnissen ausgestatteten Großwesiren und Eunuchen kontrolliert. Die gezielt schlechte Ausbildung der Prinzen und ihre Beschränkung auf den engen Bereich des Palastes trugen zum Zerfall des Osmanischen Reiches bei.
Janitscharen (türkisch yeniceri: neue Truppe), Elitetruppe des osmanischen Heeres, bestand seit etwa Mitte des 14. Jahrhunderts. Früher hatten die osmanischen Streitkräfte aus turkmenischen Stammesaufgeboten bestanden, die jeweils ihrem Stammesführer unterstanden; aber als sich die Osmanen zu einer Art Staat formierten, brauchte man eine Armee, die ausschließlich dem Sultan zur Treue verpflichtet war.
Das 5 Jahrhunderte währende osmanische Reich und seine Ausbreitung
Das Staatswappen der Osmanen. Das Zeichen im
Kreis setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der osmanischen Sultane zusammen.
Die grüne Fahne symbolisiert den Islam und das
Kalifat,
die rote Fahne deutet auf das Khanat und Sultanat,
die Waffen den Djihad,
die Blumen den Frieden und Glück,
die beiden Bücher, Kuran und Sunna und
die Waage die Gerechtigkeit.
a entspannter Kompositebogen
b Bogen gespannt
c Voll ausgezogen, diese Bogen
können wesentlich weiter
gespannt werden als einfache
Europäische
d Persischer Daumenring
e kurzer mongolischer Daumenring
f Die Mongolen und Turkvölker
nutzten die Daumentechnik zum
Spannen, im Gegensatz zur
mediterannen Fingertechnik
g lederne Bogentasche
Zunächst wurde die Truppe aus zum Islam übergetretenen christlichen Kriegsgefangenen gebildet; als Nächstes führte man die Knabenlese (devshirme) ein: Christliche Jungen mussten zum Islam übertreten, erhielten dann aber die beste militärische Ausbildung und wurden zur Elite der Armee. Der Tagesablauf der Janitscharen war durch eigene Gesetze geregelt, die ihnen den Kontakt mit der Zivilbevölkerung ebenso verboten wie die Heirat. Ihre Disziplin ließ sie zum Schrecken Europas werden.
Ihre spirituelle Stärke bezogen Sie aus der Zugehörigkeit zum Bektashi-Orden. Aber mit der Zeit wurden die Richtlinien weniger hart, die Rekrutierung wurde lockerer (z. B. wurden auch Muslime aufgenommen), und wegen der Privilegien, die die Janitscharen genossen, wuchs ihre Zahl von 20 000 im Jahr 1574 auf über 135 000 im Jahr 1826 an. Um ihren Sold aufzubessern, gingen die Janitscharen verschiedenen anderen Tätigkeiten nach und bauten gute Verbindungen zur Zivilbevölkerung auf, was ihre Treue zum Herrscher untergrub. Mit der Zeit wurden sie zu Königsmachern und Verbündeten der konservativen Kräfte, widersetzten sich allen Reformen und der Modernisierung der Armee. Das Ansehen der Janitscharen litt stark, als es ihnen nicht gelang, den griechischen Aufstand in den frühen zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts niederzuschlagen.
Als die Janitscharen 1826 revoltierten, löste Sultan Mahmud II. im Zuge einer Heeresreform die Truppe gewaltsam auf.
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Ich glaube, eher nicht. Sondern es ging wie in allen Kriegen um Macht, Einfluss und natürlich um Reichtum.
Kleiner Hinweis:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3423114770/...2-8136369-7362447
Ist auch sehr spannend. Andere Bücher von Kadare zeigen ebenfalls recht gut die inneren Strukturen des Osmanischen Reiches.
Die Ritter in Europa kämpften gegen andere Ritter und wenn sie nicht gerade Raubritter waren, dann kämpften sie für ihren König.
Es gab aber auch Zeiten, da folgten die Ritter dem Ruf der Kirche, "das Heilige Land Jerusalem zu befreien". Das Problem war, Jerusalem war nicht nur den Christen heilig. Für die Juden war dieses Land eh schon lange vor den Christen das Land Gottes. Doch im 7. Jahrhundert entstand eine neue Macht, der Islam. Die Muslime beherrschten den Norden Afrikas und Anfang des 8. Jahrhunderts, noch bevor Karl der Große die Kaiserkrone aufgesetzt bekam, eroberten muslimische Herrscher das heutige Spanien und griffen Frankreich an. Die Franken schickten ihre "Panzerreiter" und konnten die Krieger Allahs wieder nach Spanien zurückdrängen. Erst 1489, zu Zeiten von Christoph Columbus, also fast 800 Jahre später, gelang den Christen die endgültige Rückeroberung (Reconquista) Spaniens.
Christen und Moslems waren Feinde und nannten sich gegenseitig "Ungläubige". Diese Feindschaft und die Ignoranz gegenüber allem, was anderen Glaubens war, führte zu den völlig überflüssigen Kriegen, die im Zeichen des Kreuzes geführt wurden, und deshalb "Kreuzzüge" genannt wurden.
Der 1. Kreuzzug (1095-1099)
Nachdem die muslimischen Seldschuken im Jahr 1070 Jerusalem eroberten, riefen die Byzantiner den Papst Urban II. um Hilfe und der rief die Christen auf, Jerusalem zurück zu erobern.
Mit 13.000 Leuten zogen die Christen im Frühling 1095 von Konstantinopel, der Hauptstadt Byzanz, nach Jerusalem. Am 15. 7. 1099 wurde Jerusalem wieder von den Christen unter Gottfried IV. von Niederlothringen eingenommen. Dessen Bruder und Nachfolger Balduin wurde der erste König von Jerusalem.
Nördlich von Jerusalem, im heutigen Libanon und Syrien, wurden noch 3 weitere christliche Lehensgebiete gegründet: Edessa, Antiochia, Tripolis.
Der 2. Kreuzzug (1147-1149)
Papst Eugen III. rief zum zweiten Kreuzzug, nachdem einer der Christenstaaten, Edessa, von den Moslems erobert wurde. Sein Lehrer, der Prediger Bernhard von Clairvaux überzeugte den französischen König Ludwig VII. und den deutschen König Konrad III. nach Jerusalem zu ziehen. Doch der Kreuzzug kam niemals an. Nicht die Mohammedaner besiegten das Herr. Der Kreuzzug war so gut wie gar nicht durchgeplant. Das Heer konnte nicht mehr versorgt werden. Hunger und Seuche rafften es dahin. 1149 gab Konrad III. den Kreuzzug auf.
Der 3. Kreuzzug (1189-1192)
Im Jahr 1187 erobert Sultan Saladin Jerusalem. Papst Gregor VIII. rief die Christen zum 3. Kreuzzug. Geführt wird der Kreuzzug vom deutschen Kaiser Friedrich I., der in die Geschichte als Kaiser Barbarossa eingehen wird. So genannt nach seinem roten Bart. Mit von der Partie waren Phillip II. von Frankreich und Richard I. von England, den man auch als Richard Löwenherz (aus der Robin Hood Saga) kennt. Doch Barbarossa ertrank beim Baden im Fluss Saleph (Gösku/Türkei).
Der Tod von Barbarossa entmutigte die anderen Kreuzfahrer. Man sah ein Zeichen Gottes darin, dass er wohl dem Ganzen doch nicht sein Segen gab. Die Deutschen kehrten zurück, auch die Franzosen folgten. Richard Löwenherz gelang es noch einen Waffenstillstand auszuhandeln, und freies Geleit für die christlichen Pilger, die in Zukunft Jerusalem besuchten wollten. Doch Jerusalem blieb muslimisch.
Der 4. Kreuzzug (1202-1204)
Der 4. Kreuzzug lief völlig schief, noch schiefer als die letzen beiden zuvor.
Papst Innozenz III. rief zum Kreuzzug. Aber das Ritterheer erreichte niemals das heilige Land. Der Doge Enrico Dandolo von Venedig leitete das Heer um. Wenn es für ihn gegen Konstantinopel, also das byzantinische Reich, zöge, dann würde er die Überfahrt durchs Mittelmeer bezahlen. Dass ebenfalls christliche Byzanz wurde zerstört und die geplünderten Schätze kann man heute noch in Venedig bestaunen.
Der "Kinderkreuzzug" (1212)
Auch dieser Kreuzzug endete tragisch ohne jemals das heilige Land zu erreichen. Im sogenannten Kinderkreuzzug, zu dem kein Papst aufrief, zogen diesmal nicht Ritter, sondern arme Leute vom Niederrhein und aus Frankreich nach Jerusalem. Die meisten kehrten jedoch bereits in Frankreich oder Italien um. Viele wurden aufgegriffen und in die Sklaverei verkauft. Denn zu der Zeit gab es noch Leibeigenschaft in Europa.
Der 5. Kreuzzug (1228-1229)
Papst Gregor IX. forderte im Jahr 1220 Friedrich II. zum Kreuzzug auf. Der aber hatte keine große Lust dazu, musste er sich doch mehr um die Lage innerhalb des Deutschen Reiches kümmern. Nachdem der Papst ihn mit der Exkommunion drohte, zog Friedrich mit seinem Heer los. Statt sich aber in einen sinnlosen Krieg mit den Moslems zu stürzen, verhandelte er im Jahr 1228 mit Sultan Al-Kamil in Ägypten. Die beiden wurden sich einig, und die Christen erhielten die Städte Jerusalem, Nazareth und Bethlehem. Den Moslems wurde freies Geleit für ihre Pilger in die heiligen Städte zugestanden. Gleichzeitig wurde 12 Jahre Waffenruhe ausgehandelt. Ein Jahr später wurde Friedrich II. zum König von Jerusalem gekrönt. Diesmal entschied das Wort und nicht das Schwert.
Der 6. und 7. Kreuzzug (1248-1254)
Diesmal rief kein Papst zum Kreuzzug. Der französische König Ludwig IX. organisierte den Kreuzzug selbst. Er segelte im August 1248 mit seinen Mannen nach Ägypten. Sie eroberten die Stadt Damiette. Beim Angriff auf Kairo wurde er allerdings mit all seinen Leuten gefangen genommen und gegen Lösegeld wieder freigelassen. Damiette mussten die Christen logischerweise wieder zurückgeben.
Ludwig konnte es nicht sein lassen und organisierte 1270 den 7. Kreuzzug. Allerdings starb er überraschend. Sein Heer konnte nicht mehr versorgt werden und fiel einer Seuche zum Opfer.
Du siehst, so richtig heldenhaft mit Schwertergeklirr und schnaubenden Rossen waren die Kreuzzüge nicht gerade. Was auch immer alles geschah, die Moslems siegten nicht selten, ohne dass die Kreuzfahrer jemals das heilige Land erreichten. Doch wenn sie es erreichten, schlugen sie sich nicht nur mit den islamischen Kriegern. So manches Dorf und manche Stadt, die eher jüdisch war, aber nun mal mit auf dem Weg lag, wurde dem Erdboden gleich gemacht und manchmal wurde eben auch schon mal eine christliche Stadt wie Byzanz miterorbert. Der Mangel an Erfolg brachte dann zum Glück wieder die Vernunft in die Königshäuser Europas.
Besser jedenfalls wäre es für das Christentum gewesen, wenn sie diese Kreuzzüge hätten sein lassen und so wie Friedrich II. einfach mit den Kollegen im Morgenland verhandelt hätten. Schon 200 Jahre später eroberten die Moslems im Osten Europas Stück für Stück das Abendland. Bis eben zu den Tagen im Jahr 1529, an dem Sultan Suleiman II. mit seinen 300.000 türkischen Kameraden vor den Toren Wiens stand. Nur ein sintflutartiger Regen konnte das Abendland retten und zwang die Türken zum Rückzug. Ein Wunder sozusagen.
Mit der Eroberung Byzanz im Jahre 1453 durch die Osmanen schnitten die Moslems die Europäer vom Handel mit Indien ab. Ungewollt lösten sie so das Zeitalter der großen Entdeckungen aus, weil die Europäer neue Wege nach Indien suchen mussten und ganz nebenbei, aus Versehen eher, Amerika entdeckten oder auch ganz um Afrika herumsegelten. Die Christen machten sich in der Neuen Welt dann auf, neue Heiden zu finden und zu christianisieren. Die Neuzeit begann. Das Abendland und das Morgenland lösten sich kulturell immer mehr von einander.
Die Kreuzzüge zeugen somit nicht von heldenhaften Rittern und Königen, sondern waren eine Katastrophe für das Abendland. Meist eben noch dazu ohne dass auch nur ein Moslem "Buh" sagen musste. Ritterlich, ja königlich hingegen war das Verhalten von Friedrich II., das nicht nur zum gewünschten Erfolg führte, im Gegensatz zu den sinnlosen Scharmützeln, sondern hoffentlich auch in der Zukunft Nachahmer findet.
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der glaube und die kirchen gehören ALLE zusammen abgeschafft.
interreasanter artikel karlchen , wenn man sich mit solchen sachen mehr befassen würde müsste man sich schämen wenn man auf der strasse geht.
desswegen bin ich schon lange aus der kirche ausgetreten und der skandal um bischof kren jetzt wieder in ösi bestätigt mir das auch noch mal.
http://derstandard.at/?id=1735971
** DIE KREUZZÜGE **
wer sich auch nur ein wenig mit den kreuzzügen beschäftigt hat, weiss, dass damals nicht wohlgeordnete christliche heere nach palästina marschierten, sondern marodierende, plündernde horden. in den sieben kreuzzügen haben 22 millionen menschen ihr leben gelassen.
diese europäischen eroberungskriege, so blutig wie bizarr, haben ihren festen platz in den historischen erinnerungen der araber. sie sind tief und unauslöschlich in ihre kollektive seele eingebrannt. wer diese wahrheit nicht anerkennen will, wird die aktuellen probleme der region nicht wirklich verstehen.
im europäischen adel war es brauch, dass die von der erbfolge ausgeschlossenen jüngeren söhne entweder ins kloster gingen - oder sich, wenn sie konnten, den kreuzfahrern anschlossen. und auch im gemeinen volk gab es allerhand halunken, glücksritter und strauchdiebe, die sich von einem solchen heereszug allerhand versprachen.
es waren mehr oder weniger die deklassierten aus volk und adel, die unter der führung von königen und kaisern ins heilge land zogen, um jerusalem zu "befreien". in europa hatte sich nämlich die schlimme lüge in den köpfen der menschen eingebrannt, dass die araber die christlichen kultstätten verwüsteten und die gläubigen christen abschlachteten. das diente zur begründung für sieben lange kreuzzüge - war aber nicht ihr wirklicher grund.
denn auf dem weg ins heilige land lagen viele städte, die geplündert werden konnten. im 4. kreuzzug kam es in dieser hinsicht 1204 zu einem bizarrren höhepunkt, als nicht etwa eine von arabern besetzte und befestigte stadt geplündert und zerstört wurde, sondern das am weg liegende christlich byzantinische konstantinopel. die hauptstadt des oströmischen reichs konnte sich vom angriff der kreuzritter nicht mehr erholen. gedemütigt und geschwächt wurde es wenig später zur leichten beute der türken unter der führung des sultans mehmed. byzanz hatte aufgehört zu existieren.
schon 1096 rief papst Urban II. zum ersten kreuzzug auf. 30.000 söldner (unter ihnen zahllose marketenderinnen, kaufleute und anderes volk) - alle schlecht ausgerüstet und zu fuss - folgten seinem ruf. als sich ihnen auf dem weg nach jerusalem aber die türken in den weg stellten, starben 27.000 von ihnen in schrecklichen schlachten.
die überlebenden warteten sehnsüchtig auf das ritterheer, das von den Grafen von Toulouse und Gottfried von Bouillon angeführt wurde und ihnen zur hilfe eilte. die beiden söldnerheere vereinigten sich und maschierten gemeinsam unter ungeheuren strapazen nach jerusalem. durst und hunger waren ihre weggefährten.
jerusalem wurde von ihnen belagert und schliesslich eingenommen. bei der plünderung der stadt unterschieden sie nicht weiter zwischen freund und feind. vielmehr wurde die gesamte bevölkerung der stadt niedergemetzelt und ausgerottet. 60.000 menschen kamen dabei um.
belagerung von antichochia
das neu geschaffene königreich jerusalem wurde Gottfried von Boullion zugesprochen. so kam mancher arme ritter, fern der heimat, doch noch zu höheren ehren und auskommen.
dieser erste kreuzzug forderte eine million tote auf allen seiten.
1147 war es der abt Bernhard von Clairvaux, der die christen bei ihrer ehre packte. das ferne edessa war von den arabern zurück erobert worden und man fürchtete weitere angriffe - auch auf jerusalem. grund genug, einen zweiten kreuzzug nach palästina zu unternehmen.
ein neues christliches heer wälzte sich ins morgenland. bevor die söldner aber edessa erreichten, plünderten sie nach altem brauch auf byzantnischem gebiet, was sie bekommen konnten. selbstverständlich wollten sie das heilige land befreien - aber auch ihre eigenen taschen füllen. als die kreuzfahrer edessa erreichten, mussten sie feststellen, dass die stadt bereits von den arabern zerstört worden war. also dachten sie sich ein neues ziel aus: damaskus. der vormarsch dorthin zerrieb sich jedoch in immer neuen kämpfen mit den arabern und endete in einem vollständigen debakel. die christlichen heere mussten sich geschlagen nach europa zurück ziehen.
als Saladin 1189 jerusalem zurück eroberte, - wobei er den christen den freien abzug aus der stadt zusicherte -, ging ein aufschrei durch europa. der deutsche kaiser Friedrich Barbarossa selbst griff zum schwert, „nahm das kreuz“ und setzte sich an die spitze eines christlichen heeres, um den dritten kreuzzug anzuführen. leider ertrank er auf halbem weg in einem fluß bei saleph. sein heer machte sich darauf hin deprimiert auf den rückmarsch.
auch dem englischen könig, Richard Löwenherz, liess die eroberung jerusalems durch Saladin keine ruhe. er rüstete seinerseits ein heer aus und konnte wenigstens die küstenregionen des heiligen lands zurück erobern. die einnahme jerusalems gelang ihm nicht - vielmehr musste er mit wehenden fahnen nach europa zurück eilen, da der könig von frankreich, Philipp-August, in seiner abwesenheit in die zu england gehörende normandie eingefallen war.
wir sehen: auf den kreuzzügen konnte man königreiche gewinnen - aber auch verlieren!
der gedanke, dass araber sich jerusalems bemächtigt hatten, sorgte auch bei papst Innozenz III. für schlaflose nächte. er schloss deswegen einen vertrag mit venedig und liess mit hilfe der venezianer eine armada von kriegsschiffen für den vierten kreuzzug ausrüsten, mit denen ein neues christliches heer 1198 nach kairo übersetzen sollte. da aber venedig traditionell gute handelsbeziehungen zu ägypten hatte, änderte man unter der hand den plan und zog in richtung byzanz. was aus diesem unternehmen wurde, habe ich weiter oben erzählt. das christliche konstantinopel wurde 1204 zerstört - das muslimische jersusalem blieb unbehelligt.
1228 nahm Friedrich II. das kreuz und zog, mit mehreren bannbullen des papstes im gepäck, auf dem fünften kreuzzug nach akkon. da die araber inzwischen durch interne kämpfe geschwächt waren, konnte Friedrich mit ihnen einen vertrag aushandeln, der die gewaltlose einnahme von jersualem garantierte. sein feldzug war der unblutigste in einer langen folge von erbitterten kriegen im heiligen land, was bestimmt auch daran lag, dass der junge Friedrich ein universell ausgebildeter mann war, der schon früh in seiner heimat sizilien mit der arabischen kultur in kontakt gekommen war.
in den folgenden jahrzehnten bewahrheitete sich das, was längst historische binsenweisheit ist: ein territorium lässt sich nicht aus der ferne regieren und schon gar nicht verteidigen. 1244 eroberten die türken jerusalem.
welche ironie der geschichte, dass es ausgerechnet die kreuzritter waren, die den türken zu ihrer macht im orient verhalfen!
Ludwig der Heilige und könig von frankreich wollte 1248 an den ort des geschehens eilen und retten, was zu retten war. auf diesem sechsten kreuzzug wurde er aber von den türken gefangen genommen und 1254 nach hause geschickt. jerusalem hatte er nicht einmal aus der ferne gesehen.
diese schmach ertrug er nicht. 1270 zog er abermals in den orient. sein erstes ziel war tunis. leider brach auf diesem letzten der sieben kreuzzüge die beulenpest aus, an der Ludwig starb und mit ihm die meisten seiner söldner. schliesslich fiel auch noch akkon, die letzte hochburg der kreuzfahrer. die ehemaligen stammländer der kreuzfahrer, syrien und palästina, mussten schliesslich - ohne unterstützung aus europa - ebenfalls aufgegeben werden.
nach 200 jahren kreuzzugs-taumel machte sich in europa ernüchterung breit. palästina blieb sich selbst überlassen und verfiel in einen dornröschenschlaf - im grossen und ganzen milde verwaltet von den arabern -, bis die osmanen auch dort das zepter ergriffen und mit aller härte ihre interessen durchsetzten. so war an eine christliche - in wirklichkeit aber marodierende und plündernde eroberung des heiligen landes überhaupt nicht mehr zu denken.
in den sieben kreuzzügen haben 22 millionen menschen ihr leben gelassen. diese europäischen eroberungskriege, so blutig wie bizarr, haben ihren festen platz in den historischen erinnerungen der araber. sie sind tief und unauslöschlich in ihre kollektive seele eingebrannt. wer diese wahrheit nicht anerkennen will, wird die aktuellen probleme der region nicht wirklich verstehen.
als quelle für diese betrachtung nutzte ich die informative homepage:
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In der Gegenwart haben wir es mit dem Kreuzzug des gottgesandten Kreuz- und Raubritters
George W. Bush zu tun (womit wir zurück beim Thema sind).
Im Gegensatz zu Friedrich Barbarossa ist dieser nicht beim Bade im Fluß ertrunken, sondern wäre nur fast an einer Brezel erstickt und wurde verletzt, als ihm sein Drahtesel abwarf.
Im Gegensatz zu den Kreuzzügen des Mittelalters wissen wir also noch nicht, wie es ausgeht.
Hoffentlich schlecht für den modernen Kreuzritter von der traurigen Gestalt.
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Irgendwo im Netz findet man die Geschichte von dem Australier, der über die USA nach ich weiß nicht mehr wo fliegen wollte. Bei einer früheren Ausreise war dummerweise der kleine weiße Zettel, den man bei der Ausreise beim Einchecken abgibt, nicht an die Behörde zurückgegangen, sondern auf seinem Weg dorthin irgendwo verschlampt worden. Bei seiner Transit-Einreise wurde ihm deshalb jetzt vorgeworfen, daß er bei einem früheren Aufenthalt gegen die Einreise- oder Aufenthaltsvorschriften verstoßen habe. Deshalb wurde er einen Tag eingebuchtet und dann nach Australien abgeschoben, also nicht in Richtung seines eigentlichen Ziels(!). Man muß hierbei berücksichtigen, daß jemand, der aus den USA ausreist, ja nicht einmal kontrollieren kann, ob der kleine weiße Zettel wirklich seinen richtigen Weg geht. Der Ausreisende bekommt weder einen Ausreisestempel noch eine Quittung noch irgendeinen anderen Nachweis seiner Ausreise.
Meine eigene Erfahrung mit so einem "Quasi-Transit" in Orlando/FL waren allerdings gar nicht so schlecht. Die Beamten waren durchaus höflich. Trotzdem herrschte eine gespannte Atmosphäre unter den Reisenden und jeder ärgerte sich über den Zeitverlust. Miami soll aber wesentlich schlimmer sein.
Auch bei der normalen Einreise in die USA wird es immer schwieriger: In der FAZ vom 10. Mai 2004 war ein Bericht von Elena Jappin, einer Journalistin, die für den britischen "Guardian" schreibt. Die USA gehören zu den ganz wenigen Ländern, die von ausländischen Journalisten ein spezielles Visum verlangen und Frau Jappin hatte keins, weil sie von dieser ungewöhnlichen Regelung nichts wußte. Nach 26 Stunden Aufenthalt (in der Nacht in einem "Hafttank" ohne Bett und ohne Stuhl) wurde sie nach London abgeschoben. Die Einzelheiten lesen sich gruselig. Allein in Los Angeles haben sich im Jahr 32003 etwa ein Dutzend ähnliche Vorfälle mit Journalisten ereignet.
Ein ähnlicher Bericht über einen deutschen Berater für die Auto-Industrie, dem es ähnlich erging, erschein ein paar Wochen später ebenfalls in der FAZ.
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Sein Drahtesel mag ihn wohl auch nicht:
UNFALL AUF DER RANCH
Bush fiel wieder vom Mountainbike
Crawford - US-Präsident George W. Bush ist zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen mit dem Mountainbike gestürzt. Auf einer ausgedehnten Tour auf seiner Ranch in Texas sei der Präsident vom Rad gefallen, berichtete eine Sprecherin des Weißen Hauses. Bush habe sich dabei Schürfwunden am Knie zugezogen.
Ihm war bereits Ende Mai ein ähnliches Missgeschick passiert, als er auf abschüssigem Gelände mit dem Rad stürzte.
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Und sehr viel wird sich nicht ändern. Bleibt die Hoffnung auf eine konsensorientiertere Amtsführung und etwas mehr Intelligenz.
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Kommentar
Werner Pirker
Kulturkampf
Zum Parteitag der Demokratischen Partei der USA
Es war, als wollte sich auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten in Washington das »andere Amerika« präsentieren – das solidarische, friedfertige Amerika. Mit Liedern wie: »This land is your land, this land is my land« oder: »Where have all the flowers gone?« ließen sich die Delegierten in Stimmung bringen. Zumindest ästhetisch sollte eine größtmögliche Distanz zum Bush-Amerika signalisiert werden. Die aus beiden Lagern ergehenden kulturellen Botschaften unterscheiden sich tatsächlich gravierend: Hier das ebenso selbstbezogene wie missionarische, dünkelhafte, bigotte, sozialdarwinistische, gewaltverliebte Amerika. Dort ein Amerika, das freundlich, tolerant, weltoffen, sozial, auf Konsens orientiert und einem demokratischen Führungsstil gegenüber der Welt verpflichtet ist.
Das Problem ist nur, daß auch das freundliche, tolerante Amerika ohne das dünkelhafte, gewaltverliebte Amerika nicht zu haben ist. Die Determinante US-amerikanischer Politik besteht in der Ausübung imperialistischer Gewalt. Ob dieses Streben nach absoluter Vorherrschaft offen als »Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert« ausgewiesen wird, wie das die Bushisten tun, oder als Gemeinschaftsunternehmen der westlichen Wertegemeinschaft dargestellt wird, wie es Clinton bevorzugte, ist nur eine Frage der Höflichkeit. Der Expräsident, der sich auf dem Parteitag mit Verve für den demokratischen Kandidaten in die Wahlschlacht warf, verfolgte in seiner Amtszeit nicht minder energisch als sein Nachfolger die »amerikanische Mission« – in der Überzeugung, daß die USA »die einzig unverzichtbare Nation der Welt« seien. Clinton war es auch, der die Nichtangepaßten unter den Nationen als »Schurkenstaaten« kriminalisierte und damit das ideologische Einfallstor für illegale Angriffskriege als quasi legale Form der »Verbrechensbekämpfung« schuf. An dieser damals kreierten »Weltinnenpolitik« hat die Bush-Administration heute lediglich auszusetzen, daß das Weltinnenministerium keine direkte Unterabteilung des US-Außenministeriums ist und der Internationale Strafgerichtshof nicht dem US-Justizministerium untersteht.
Es ist deshalb auch nicht zu erwarten, daß ein John F. Kerry, sollte er die Wahl gewinnen, in der Irak-Politik wesentlich andere Akzente setzen würde. Er hat den Krieg befürwortet, und er wird die Eroberung des Iraks auch nicht rückgängig machen wollen. Das obliegt allein den Irakern. Über die Zukunft des Iraks entscheiden somit nicht die amerikanischen Wähler. Die können, wenn sie Glück haben, den nächsten US-Präsidenten bestimmen. Falls das nicht wieder dem Obersten Gericht obliegt.
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Nicht nur für Seine ehrenwerte Schwarze Lordschaft:
11. August 2004
USA verschieben Biometrie-Pass
Einreisekontrollen werden aber verschärft
Die USA geben 27 Ländern, darunter Deutschland, ein Jahr mehr Zeit zur Einführung von Pässen mit biometrischen Merkmalen. US-Präsident George W. Bush unterzeichnete am Dienstag ein Gesetz, das die Frist um ein Jahr verlängert, wie das Außenministerium in Washington mitteilte. Damit müssen in die USA Einreisende aus den betroffenen Staaten erst ab dem 26. Oktober 2005 mit Pässen ausgerüstet sein, die einen Mikrochip mit biometrischen Daten und ein Digitalfoto haben.
Deutschland und fast alle anderen westeuropäischen Staaten gehören zu den insgesamt 27 Teilnehmern des "Visa Waiver Program", deren Staatsbürger für Aufenthalte von bis zu 90 Tagen in den USA bislang in der Regel kein Visum brauchen. Sie hatten technische und organisatorische Schwierigkeiten bei der Einführung des "biometrischen" Passes angeführt.
Ab 30. September wollen die US-Behörden verschärfte Kontrollen auf fast alle Einreisenden anwenden. Auch die Deutschen und alle anderen EU-Bürger werden dann ausnahmslos ihre Zeigefinger auf einen Glasscanner drücken und sich von einer Digitalkamera ablichten lassen müssen.
(N24.de, AFP)
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Deutsche müssen bei Einreise in die USA Fingerabdrücke geben
Bei der Einreise in die USA jetzt Pflicht: Fingerabdrücke und ein Gesichtsfoto. Washington/Brüssel - Deutsche Staatsbürger und Reisende aus 26 anderen Ländern müssen ab heute bei der Einreise in die USA Fingerabdrücke geben. Außerdem werden Gesichtsaufnahmen gemacht. Betroffen sind rund 13 Millionen Reisende jährlich. Die Maßnahmen sind Teil des Antiterrorprogramms der US-Regierung und gelten bereits seit Anfang des Jahres. Allerdings waren Reisende aus den 27 Ländern, die kein US-Visum beantragen müssen, bislang ausgenommen. Die Fotos werden mit Datenbanken abgeglichen.USA verteidigen Regelung
US-Vertreter haben die verschärften Sicherheitsbestimmungen verteidigt. Die USA führten die Speicherung biometrischer Merkmale früher als andere Staaten ein, weil die Bedrohung des Landes höher sei, sagte ein Regierungsvertreter in Brüssel. Dabei gehe es lediglich um das Ziel einer eindeutigen Identifizierung von Einreisenden. Von einer Behandlung von Ausländern als Kriminelle könne daher nicht die Rede sein.
Ab 26. Oktober wird maschinenlesbarer Pass gefordert
Er gehe davon aus, dass bereits innerhalb eines Jahres die neue Technologie weiter verbreitet sein werde. Welche Konsequenzen es haben wird, wenn Reisende die vom 26. Oktober an von den USA ebenfalls geforderte Vorlage eines maschinenlesbaren Passes nicht erfüllen, ließ der Vertreter offen. Eine Verweigerung der Einreise werde dies aber nicht zur Folge haben. Möglich sei eine Geldbuße. Neuere Pässe in der EU sind maschinenlesbar.
Die USA nehmen im Rahmen des "US Visit“-Programms von Visa-pflichtigen Reisenden bereits seit Jahresanfang Abdrücke des rechten und linken Zeigefingers und ein digitalisiertes Gesichtsfoto. Ab Donnerstag gelten diese Auflagen auch für Reisende aus den Visa-freien Herkunftsländern. Mit Ausnahme Griechenlands gehören dazu alle alten EU-Staaten sowie von den in diesem Jahr beigetretenen Ländern auch Slowenien. Für US-Bürger ist die erkennungsdienstliche Erfassung nicht vorgesehen. (ha/dpa/AFP)