Reden wir über Zahlen...
Ausstehende Aktien: 14,69 Mio Kurs 10,16 EUR MKAP 149,29 Mio
Konsensschätzung (Factset) Umsatz 2024e: 323 Mio EPS 2024e: 1,325 EUR Net Cash 2024e: 113,85 Mio
Umsatz 2025e: 286,6 Mio EPS 2025e: 0,885 EUR Net Cash 2025e: 140,2 Mio
Wert des operativen Geschäftsbetriebs nach Abzug nicht betriebsnotwendiger Liquidität:
2024e: 149,29 - 113,85 = 35,44 Mio EUR
2025e: 149,29 - 140,2 = 9,09 Mio EUR
=> KGV 24e: 35,44 Mio : (1,325 x 14,69 Mio) = 35,44 : 19,46 = 1,82
=> KGV 25e: 9,09 : (0,885 x 14,69) = 9,09 : 13,0 = 0,70
Die bei Factset veröffentlichten KGVs sind fehlerhaft nicht um net cash bereinigt:
24e: 10,16 : 1,325 = 7,67 25e: 10,16 : 0,885 = 11,48
Es ist fatal, dass die Finanzbildung der meisten Aktionäre und leider auch vieler Aktionäre katastrophal schlecht ist und selbst bei Factset mit unbereinigten KGVs hantiert wird....
Im hier vorliegenden Extremfall führt die fehlende net cash Bereinigung zu einer katastrophalen Fehleinschätzung der Wertentwicklung:
unbereinigt: 24e: 7,67 vs. 25e: 11,48 UN wird durch Gewinnrückgang teurer
bereinigt: 24e: 1,82 vs 25e: 0,7 UN wird durch nachlaufenden Cashflow in 2025 um fast 2/3 billiger
Die bereinigten KGVs des operativen Geschäftsbetriebs von 1,82 und 0,7 sind im Peergroupvergleich mutmaßlich weltweit einzigartig! Ich persönlich kenne kein anderes börsennotiertes Maschinenbau Unternehmen weltweit mit derart niedrigem KGV
In meiner beruflichen Tätigkeit als Unternehmensbewerter habe ich noch kein einziges Gutachten mit einem derart niedrigen bereinigten KGV gesehen, das in einem weltweiten Wachstumsmarkt tätig ist und nicht unmittelbar vor einem Gewerbeverbot steht, das die Annahme einer unendlichen Lebensdauer und mithin die Realisierung der ewigen Rente vereiteln würde.
Ich kann mir diese kranke Fehlbewertung nur durch Ignoranz, Unwissenheit oder Dummheit der Mehrheit der Marktteilnehmer erklären.
Bei einem KGV25e von 0,7 braucht Aumann keine " Überraschung"! Es braucht Anleger, die wissen wie Unternehmensbewertung funktioniert und im Idealfall den IDW S1 gelesen und verstanden haben.
Der Fall Aumann ist m.E. ein Extremfall unter einer Vielzahl aktuell völlig kranker Fehlbewertungen börsennotierter Mittelstandsunternehmen.
Man muss kein Prophet sein, um allein anhand der Factset Prognosen zu erkennen, dass der objektivierte Unternehmenswert nach IDW S1 hier meilenweit über der aktuellen Marktkapitalisierung liegt!
(konservative) Annahme: marktübliches bereinigtes KGV: 8
=> fairer UN Wert 2024e 8/1,82 x 35,44 + 113,85 = 269,6 Mio EUR => Diff MKAP 149,29: 80,6%
=> fairer UN Wert 2025e: 8/0,7 x 9,09 + 140,2 = 244,08 Mio EUR => Diff MKAP 149,29: 63,5%
Fazit: Die Aktie ist auf Basis der aktuellen Markterwartungen stark unterbewertet. Würde das Unternehmen die Markterwartungen auch noch schlagen, d.h. positiv überraschen, wäre das riesige GAP zwischen Börsenwert und objektiviertem Unternehmenswert noch größer. Aus Shareholder Value Gesichtspunkten hat Aumann einen gewaltigen Bewertungshebel, wenn man einen Teil des net cash als Sonderdividende ausschüttet oder ankündigt, die überschüssige Liquidität solange für Aktienrückkäufe zu nutzen, bis der Kurs den inneren Wert der Aktie widerspiegelt.
Die aktuelle Unterbewertung ist insbesondere für uns Streubesitzaktionäre eine unhaltbare Zumutung!
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