Fundamentals zum DJ:

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neuester Beitrag: 24.04.21 23:49
eröffnet am: 24.07.03 10:12 von: Bronco Anzahl Beiträge: 2
neuester Beitrag: 24.04.21 23:49 von: Kerstinicvna Leser gesamt: 1979
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24.07.03 10:12

2385 Postings, 8810 Tage BroncoFundamentals zum DJ:

Bilanzdaten 2002:

Bilanzsumme:          4.251 Mrd. US$
Eigenkapital:           714 Mrd. US$
Marktkapitalisierung: 2.928 Mrd. US$ (Stand 9182 Punkte)
Ergebnis vor Steuern:   186 Mrd. US$

Abgeleitete Größen:

KBV:  4,1
KGV: 15,7
Eigenkapitalquote:   18,6 %
Eigenkapitalrendite: 26,0 %

Damit haben wir im DJ eine sehr stolze Eigenkapitalbewertung. Im historischen Durchschnitt liegen wir bei einem Drittel dieser Kennzahl. Die Eigenkapitalausstattung der Unternehmen, die nicht dem Finanzsektor angehören, ist mit 25,4 % geringfügig besser als im DAX, aber immer noch auffällig niedrig, namentlich weil die Differenz zwischen Fremdkapitalkosten und Marktzinsen deutlich saftiger ausfällt als hierzulande. Der Finanzsektor steht mit einer Eigenkapitalquote von 7,1 % deutlich besser da als im DAX (magere 2,72%), haut einen aber auch nicht vom Hocker (historisch würde man zweistellige Eigenkapitalquoten erwarten). Die hohen Eigenkapitalrenditen im DJ sehen zunächst sehr erfreulich aus, es sei aber darauf hingewiesen, daß ungewöhnlich hohe Fremdkapitalhebel namentlich im vorliegenden Gesamtzusammenhang auch ein Hinweis auf einen Kapitalengpaß in der Wirtschaft bzw. auf bilanzielle Jongleurkünste sein können. Ein Vergleich mit dem DAX hinkt von haus auf, da US-Unternehmen im Gegensatz zu deutschen Konzernen real tatsächlich noch Steuern bezahlen (wenn auch nicht viel). Das resultierende gewichtete KGV liegt historisch (für sich alleine betrachtet) in einem fairen Bereich (mehr aber auch nicht).
Was den (bekannten) Kapitalengpaß betrifft kann Onkel Al auch nicht mehr aushelfen, weil er sein Pulver bereits verschossen hat. Die Zentralbankzinsen liegen mit 1% unter der Inflationsrate von ca. 2% und Al´s Patenkind Dabbelju baut weiter Schulden auf. Allein sein Irak-Abenteuer kostet im jedes Monat mehr als 4 Mrd. US$ (auch wenn er irgendwann Gewinne aus diesem "Investment" erwartet - zunächstmal ist es sauteuer).
Die relativ hohen Beschaffungskosten für Fremdkapital im Vergleich zu den gewöhnlichen Marktzinsen sind derzeit bereits dabei, den kleineren Unternehmen und Selbständigen die Luft auszuquetschen. Die Arbeitslosigkeit steigt stetig an.
Auch wenn das nun wieder fürchterlich bärig klingt (aber ich muß ja meinen Ruf waren), halte ich derzeit einen Crash zum Ende des Jahres mit Rückgang des DJ auf 3230 Punkte durchaus nicht für unmöglich (das entspräche einem KBV von 1,44 auf Basis der derzeitigen Eigenkapitalbewertung der Unternehmen). Die hohen EK-Renditen werden wir wohl nicht mehr lange sehen. Im Unterschied zu good old Europe gibt es in US-Bilanzen noch zahlreiche Finanzanlagen, die noch fast auf der Höhe der völlig irrationalen Bewertungen des Jahres 2000 bilanziert sind. Entsprechend stehen auf der Seite der Kreditinstitute noch zahlreiche faule Kredite gegenüber, deren Berichtichtigung noch aussteht. Das ist das aus Asien bekannte Spiel mit den Dominosteinen.

So far,

Good Trades !

Bronco  

29.07.03 16:13

2385 Postings, 8810 Tage BroncoAus aktuellem Anlaß - sowie zur Verkaufsförderung

bei 640217 wieder reingestellt.

Gruß

Bronco  

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