Auslandsmärkte/Bericht der Deutschen Bank

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ASP: Auslandsmaerkte aktuell - der Wochenbericht - Die Auslandsbörsen - der Düsseldorfer Wochenbericht
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USA
Dow Jones Index
21.02.2002 = 9.834,68

28.02.2002 = 10.106,13

Nasdaq Composite Index
21.02.2002 = 1.716,34

28.02.2002 = 1.731,49
Der "Dow" konnte sich wegen der in der Mehrzahl positiven Konjunkturdaten leicht erholen, weniger der technologiebeladene Nasdaq (Monatsverlust 10%!), nachdem Notenbankchef Greenspan zwar das Ende der Rezession angekündigt hat, jedoch nur einen moderaten Aufschwung. Die Renten daraufhin etwas fester, ist doch alsbald nicht mit einer Umkehr in der Zinspolitik zu rechnen: Rendite 10-jährige Treasuries 4,87%. Der Dollar gegen den Euro unverändert 0,87 (= DM 2,25). - Das BIP-Wachstum für das 4. Quartal ist auf +1,4% herauf revidiert worden (von +0,2). Der Auftragseingang für dauerhafte Wirtschaftsgüter ist im Januar um starke 2,6% angestiegen (zum 3. Mal in 4 Monaten). Die "Existing Home Sales" im Januar mit Rekordplus von 16,2%. Der Chicago Purchasers Index ist im Februar auf 53,1 gesprungen (von 45,1). Enttäuschend der Rückfall des Konsumentenvertrauens im Februar (Index Conference Board 94,1 nach dem 5-Monate-Hochstand von 97,8). - General Motors, Caterpillar legten zu nach positiven Managementprognosen, das hat dem gesamten zyklischen Sektor geholfen. Die Gruppen-rotation ist sehr ausgeprägt: Waren die "high techs" zu Beginn der Berichtswochen fest wegen positiver Prognose von Xilinx, Qualcomm, Sun Micro, so fielen die Kurse ab Mittwoch ab nach Rückstufung Cisco durch Wachovia Securities. Dann sind plötzlich die defensiven Pharmatitel wieder "in" (Bristol Myers, Pfizer u.a.). Die Banken schwächer unter Führung von JP Morgan (Prüfung durch Fed?). Bilanzierungsbedenken drückten auf Cigna, People Soft, Kinder Morgan. TRW fest nach Übernahmeangebot durch Northorp Grumman. - "Big, Safe, Reliable" - das sind die Anlagegrundsätze in diesen unsicheren Zeiten. Attraktiv sind in der Bodenfindung der Konjunktur die Zykliker (z.B. Alcoa, International Paper, Exxon, Dow Chemical, Caterpillar, Boeing, Wal-Mart). Im Technologie-sektor ist auf Qualität zu achten (General Electric, IBM, Dell, Intel, Nokia, Cisco). Defensive wie Coca Cola, Pfizer, Procter & Gamble werden immer wieder aufgegriffen, wenn Nervosität aufkommt.


Holland
AEX-Index
21.02.2002 = 485,09

28.02.2002 = 494,91
Das Kursniveau schwankt mit der Wall Street auf und ab. Die Renten kaum verändert: Rendite 10-jährige Staatsanleihen 5,10%. Das Konsumentenvertrauen im Februar unverändert (Indexstand -3). Das Produzentenvertrauen im Januar gebessert (-1,8 nach -3,8 im Dezember). Die Produzentenpreise im Januar +/-0 (= 3,6% unter Vorjahresniveau). Der Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindexes hat die Konjunkturängste gedämpft. - KPN fester, nachdem die tschechische Beteiligung Cesky Telecom einen geringer als erwarteten Gewinnrückgang vermeldete. Elsevier fester nach Empfehlung Goldman Sachs. CMG (Software) +15% nach positiver Managementprognose. DSM im Plus wegen der Ciba-Zahlen, Akzo fester wegen Gewinnanstieg im 4. Quartal und weiteren Entlassungen (1.500 Jobs). Royal Dutch freundlich mit dem Ölpreis (Brent 21 Dollar), Philips, ASML zusetzt schwächer mit den Nasdaq. ING +6% nach Quartalsausweis (Gewinn nur -1,4%). Aegon fester nach "strong buy" durch Dexia Securities. - Die Zykliker DSM, Akzo, Royal Dutch, TPG bleiben Interessant. Ebenso die Technologietitel Philips, ASML sowie KPN. Im Finanzsektor ist ING die solideste Wahl. Unilever bleibt im Aufwind.


Schweiz
Swiss Market Index
21.02.2002 = 6.226,90

28.02.2002 = 6.352,80
Gute Unternehmens- und Konjunkturzahlen sorgten für das Indexplus. Die Renten leichter: Rendite 10-jährige Staatsanleihen 3,57%. - Der Index der wirtschaftlichen Frühindikatoren des KOF ist im Januar zum 1. Mal seit April 2000 angestiegen auf -1,09 (nach -1,11 im Dezember). Demnach wird der Konjunkturabschwung spätestens um Jahresmitte zuende sein. - Die Versicherer erholen sich: Swiss Life und Zürich wegen Management-Wechsels, Swiss Re trotz Verlustausweis für 2001. Es werden drastische Restrukturierungsmaßnahmen erwartet. Clariant fest nach positiver Management-Prognose. Roche konnte sich leicht befestigen trotz Gewinnrückgang in der 2. Jahres-hälfte. Die Banken, ABB gebessert nach dem IFO-Geschäftsklima-Index und dem positiven Kommentar von Wim Duisenberg zur Konjunktur. Sulzer weiter erholt - man erwartet über die 86 Mio. Dollar Schadensersatz hinaus keine weiteren Belastungen (Gelenke von Sulzer Medica). Julius Bär reagierte negativ auf die Gewinnhalbierung in 2001. Micron (Plastikteile für Telefone) +10% wegen der gebesserten Konjunkturaussichten. Nestle fester nach guten Zahlen (Gewinn 2001 +16%), Novartis wegen Erfolgs eines Medikamentes gegen Osteoporose. - Zu favorisieren sind die Finanztitel UBS, CS Group, Swiss Re sowie die Zykliker Ciba, Schindler (Gewinn 2001 kräftig gestiegen), Swisscom. Die defensiven Pharma- und Nahrungsmitteltitel sollten nicht gänzlich vernachlässigt werden (Novartis, Roche, Nestle).


Frankreich
CAC-40-Index
21.02.2002 = 4.287,22

28.02.2002 = 4.462,99
Der Anstieg des Vertrauensindexes der Industrie sorgte für bessere Stimmung. Die Renten unverändert: Rendite 10-jährige Staatsanleihen 5,03%. - Im Februar ist der Vertrauensindex Industrie auf den höchsten Stand in 4 Monaten angestiegen (92 nach 91). Das Konsumentenvertrauen ist allerdings auf -15 (von -12) gesunken. Im 4. Quartal ist das BIP um 0,1% gesunken (zum 1. Mal seit 5 Jahren). Die Arbeitslosenrate liegt unverändert bei 9%. Die Verbraucherpreise sind im Januar um starke 0,5% gestiegen (= 2,4% über Vorjahr), die Produzentenpreise +0,1% (= 1,2% unter Vorjahresniveau). - Michelin +15% nach den positiven Management-Aussagen und Analysten-Empfehlungen. Orange (die in diesem Jahr 1 / 3 verloren hat) +10% nach überraschend guten Quartals-zahlen des spanischen Rivalen Telefonica Moviles. Vivendi Universal fester nach Empfehlung Deutsche Bank, Lehman, Goldman Sachs. Alcatel, ST Micro, Cap Gemini konnten sich ebenfalls - unter Schwankungen - erholen. LVMH sehr fest nach Herauf-stufung durch Merrill Lynch. Pechiney -5% - Electricit eacute de France will offenbar die 7,8%-Beteiligung verkaufen. Credit Lyonnais fester nach Gewinnausweis für 2001. Lafarge -5%, das Gewinnplus von 8% liegt unter den Erwartungen. - Zykliker wie Pechiney, Total Fina, Lafarge, Arcelor, Pinault-Printemps sind interessant, ebenso die Technologietitel ST Micro, Alcatel, Cap Gemini. BNP Paribas, Societe General sind attraktive Finanzaktien, Aventis und Sanofi interessante Defensive.


England
F.T.-SE 100 Index
21.02.2002 = 5.073,30

28.02.2002 = 5.101,00
Banken und Versicherungen schwach, das Schwergewicht Vodafone erholt. Die Renten nahezu unverändert: Rendite 10-jährige Staatsanleihen 4,99%. Das Pfund gegen den Euro wenig verändert: 1,63. - Der Vertrauensindex des GFK ist im Februar erneut angestiegen (auf -5, den höchsten Stand seit Juli 2001). Das BIP im 4. Quartal +/-0 (1,7% über Vorjahr). - HBOS (Halifax Bank of Scotland) -8% wegen Kapitalerhöhungsplan. Lloyds TSB -6% aus dem selben Grund. Allied Irish Banks fester, Fusion mit Royal Bank of Scotland? Der Versicherer CGNU -10% wegen Dividendenkürzung, Royal & Sun schwach nach Verlustausweis für das 4. Quartal. Carlton schwächer (nach +21% in 2 Tagen): man wird nicht mit Granada fusionieren. ICI +8% bei laufendem Bezugsrecht wegen der Clariant-Voraussagen und weil man offenbar aus einer Schadensersatzklage (Gesundheitsschäden als Folge von Lacken) herauskommt. Die Telekomaktien konnten sich erholen (Colt, BT etc.), allen voran Vodafone. Rolls Royce +5% wegen Aussicht auf Großauftrag für Boeing 747. - Die sehr gedrückten Vodafone sowie British Telecom sind attraktiv. Potential haben die Zykliker BP Amoco, Rio Tinto, Anglo American, BHP Billiton, GUS. Im Finanzsektor sind Barclays, Prudential Interessant.


Japan
Nikkei-Index
22.02.2002 = 10.356,78

01.03.2002 = 10.812,08
Ein paar positive Prognosen von Unternehmen sorgten für bessere Stimmung. Der Rentenmarkt fast unverändert: Rendite 10-jährige Staatsanleihen 1,52%. Der Yen gegen den Dollar unverändert 133. - Die Industrieproduktion ist im Januar - unerwartet - um 1% gesunken (= 11,1% unter Vorjahr). Die Lagerbestände sind auf 11-Jahre-Tiefstand. Die Einzelhandelsumsätze im Januar +3,2% (= 4,2% unter Vorjahr). - Die niedrigen Lager-bestände haben etliche Unternehmen veranlaßt, Produktionsausweitungen anzukündigen. Die Autoaktien fest, darunter Nissan nach Kaufempfehlung Deutsche Bank. Exporteure generell fest nach den guten Konjunkturzahlen aus USA (Fanuc, Kyocera, NEC, Canon u.a.). Sony fest wegen der Ankündigung, die 61%-Tochter Aiwa ganz zu übernehmen. Die Banken fester in der Hoffnung auf Rettungsmaßnahmen. Retailer (Ito-Yokado) besser nach den zufriedenstellenden Retail-Zahlen Januar. Mitsubishi Electric im Plus, weil NTT DoCoMo mit dem Einsatz der neuen Handys beginnt. - Der Markt erhält auch Stütze durch das Erschweren von Leerverkäufen. Es werden etliche strenge Regeln von Wall Street übernommen - so daß "shorten" nur bei "uptick" erlaubt ist. Exporteure sind die interessantesten Aktien: Nissan, Toyota, Canon, Fuji Photo, Sony, Matsushita etc.
Düsseldorf, 01.03.02
Krajewski/UK  

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