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Markus Horntrich
Der Automobilsektor zu den Gewinnern der letzten sechs Monate. Die positive Stimmung in der Branche und insbesondere die robuste Nachfrage werden sich in den folgenden Monaten vor allem bei den Zulieferunternehmen niederschlagen. Das dürfte insbesondere den Bordnetzzulieferer Leoni beflügeln.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass etwa der MDAX-Konzern Leoni bald seine Prognosen nach oben anpassen wird. Experten erwarten, dass die weltweite Automobilproduktion im laufenden Jahr um 13,7 Prozent auf 65,3 Millionen Einheiten zulegen wird. Mit einem weiteren Anstieg im kommenden Jahr auf 68,6 Millionen Fahrzeuge könnte sich sogar ein neuer Produktionsrekord einstellen. Dass Leoni als weltweit führender Kabelnetzlieferant davon besonders profitieren wird, liegt auf der Hand. Die Nachfrage sollte insbesondere in China und Südamerika weiterhin hoch bleiben. Der stark exportorientierte Sektor profitiert derzeit zudem von der Euroschwäche.
Zurück auf Rekordniveau
Die steigende Nachfrage in Kombination mit einer weitaus günstigeren Kostenstruktur verschafft der Leoni-Aktie reichlich Bewertungsspielraum. Denn das Niveau, ab dem die Franken auf EBIT-Basis schwarze Zahlen schreiben, liegt dank der umgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen bei nur noch 2,1 Milliarden Euro. Bereits 2011 könnte Leoni wieder in Umsatzdimensionen vor der Krise (2,9 Milliarden Euro) hineinwachsen. M.M. Warburg schätzt für 2011 2,84 Milliarden Euro beim Umsatz und 2,71 Euro beim Ergebnis je Aktie. Auch für das laufende Jahr liegen die Analysten in ihren Prognosen deutlich über dem Ausblick der MDAX-Firma. Während Leoni noch mit 2,4 Milliarden Euro Umsatz und 50 Millionen Euro EBIT rechnet, erwarten Analysten einen Umsatzanstieg auf 2,57 Milliarden Euro und ein EBIT von 89 Millionen Euro. Eine Anhebung der Prognosen ist daher spätestens mit der Vorlage der Zahlen zum ersten Halbjahr am 10. August zu erwarten.
KGV 3,3?
Je nachdem wie sich der Markt erholt, könnte der Ergebnissprung auch noch deutlicher ausfallen. Je 100 Millionen Euro Umsatz über der 2,1-Milliarden-Euro-Break-even-Grenze dürfte Leoni rund 25 Millionen Euro vor Steuern erwirtschaften. Wenn es gelingt, was bei einer stabilen Konjunkturentwicklung nicht unrealistisch ist, den Umsatz in Richtung drei Milliarden Euro zu bewegen, könnten mittelfristig 150 Millionen Euro Gewinn in den Büchern stehen. Beim aktuellen Börsenwert von aktuell 495 Millionen Euro (aktueller Kurs: 16,65 Euro) einem KGV von 3,3 entsprechen würde.....