Samstag, 28. Februar 2004 Aufregung um Meldung Bin Laden gefasst?
Der iranische Rundfunk hat mit einer Meldung über die angebliche Festnahme des Topterroristen Osama bin Laden in Pakistan für Wirbel gesorgt. Die USA und Pakistan wiesen den Bericht zurück. Der pakistanische Außenminister Mian Khursheed Mehmood Kasuri bezeichnete die Meldung als "falsch". In Washington sagte ein Pentagonsprecher: "Wir haben keinerlei Bestätigung für dieses Gerücht." Der iranische Staatsrundfunk IRIB hatte zuvor unter Berufung auf nicht näher bezeichnete "informierte Kreise" berichtet, der Chef des Terrornetzwerks El Kaida sei schon vor geraumer Zeit im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan festgenommen worden. Die US-Regierung wolle dies jedoch erst im Laufe des Präsidentschaftswahlkampfs bekannt geben. Die Meldung lief allerdings nur im Radio. Normalerweise werden wichtige Nachrichten in Iran auch im Fernsehen verlesen. Auch der Sprecher der US-Truppen in Afghanistan, Bryan Hilferty, sagte in Kabul, er habe keinerlei Informationen über die angebliche Festnahme. Er äußerte sich aber optimistisch, dass alle El-Kaida-Führungsfiguren über kurz oder lang gefasst würden. Der pakistanische Innenminister Makhdoom Syed Faisal Saleh Hayat sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Verfolgung Bin Ladens sei "letztlich ein Zahlenspiel". Je mehr Soldaten eingesetzt würden, desto leichter könne "der Job erledigt werden". Verhöre von El-Kaida-Mitgliedern legten die Annahme nahe, dass er sich im Grenzgebiet zu Afghanistan oder in Pakistan aufhalte. Bei einer Schießerei in dem halbautonomen Stammesgebiet Süd-Wazirien an der Grenze zu Afghanistan wurden indes mindestens elf Menschen getötet und sechs verletzt. Nach offiziellen pakistanischen Angaben schossen Terror-Verdächtige aus Fahrzeugen auf einen Kontrollposten. Die Sicherheitskräfte hätten zurückgefeuert. 16 Verdächtige seien festgenommen worden.
(n-tv.de)
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