Es dreht sich nun vieles um diesen Krieg. Vor nicht mal einem Jahr war es noch Covid. Wie relevant sind die Momentaufnahmen? Ich habe ein gewisses Grundvertrauen in das System und das Land in dem ich lebe, unabhängig von den gegenwärtigen Risiken.
Seit ich auf ariva schreibe, "bewerbe" ich eigentlich etwas die Idee für Abstimmungen als demokratisches Instrument.
Mir ist klar, dass sich das Schweizer Model nicht übertragen lässt auf andere Länder, auch hier stösst das an seine Grenzen und die Beteiligung ist manchmal recht tief, bei einer steigender Anzahl von Initiativen. Einiges kann hier auch blockiert werden durch Referenden und Einsprachen. Und bei einer alternden Gesellschaft kommt auch einiges an seine Grenzen, zB die Generationen-Solidarität wird immer einseitiger, die Jungen bezahlen vieles, die Alten besitzen vieles und entscheiden auch vieles. Trotzdem bin ich damit grundsätzlich zufrieden.
Ich stiess aber damit öfter auf ein Missverständnis, dass dabei dann alles ganz anders würde, da einige user in einem Forum davon ausgehen, ihre Meinung sei dann relevanter. Anderseits auch auf das Missverständnis, dass das etwas subversives habe mit abgründigen Motiven dahinter. Was vielleicht auch daran liegen kann, dass ja die AfD das als Floskel in ihrem Programm hat, Abstimmungen nach Schweizer Vorbild anzustreben. Es bleibt aber da bei einer einzigen Floskel, die nicht näher umschrieben wird, weshalb ich das nicht ernst nehmen kann.
Es wäre doch ein grosser Schritt, wenn gewisse politische Entscheide einer Abstimmung folgen würden. Dabei geht es aber auch darum, das dann auch so zu akzeptieren, sich selber dann auch damit abzufinden. Die Welt ist auch hier ungerecht, je nach Sichtweise, auch hier gibt es Reiche und Arme und vieles läuft mMn völlig falsch. Damit muss man dann auch leben. So spielen auch Geld und die Medien eine Rolle bei Abstimmungen, denn die werden auch beworben. Und auch sind wirtschaftliche Interessen, die sich sich öfter durchsetzen und nicht immer die Meinungen zB. von Leuten, die von staatlicher Unterstützung leben, die wiederum jemand bezahlen muss. Das Paradies für alle gibt es nicht und die welche viel und hart und gerne arbeiten, die sind im Vorteil was das Materielle und auch oft Psychische anbelangt, gegenüber solchen, die das eher etwas anscheisst. So sind auch oft Leute mit Migrationshintergrund recht motiviert und öfter solche welche hier aufgewachsen sind im relativen Wohlstand weniger und werden überholt.
Das perfekte System haben nur Diktaturen, weil sie es so darstellen können und das dann durchsetzen mit Gewalt und Drohungen. Das Unglück ist überall wo es Menschen gibt aber auch vorhanden, Teil des Lebens. Radikale Ansichten sind was für die Jugend mAn. So ist unsere Gegenwart ja auch geprägt von den Jugendbewegungen der 60er und 80er Jahre, nun sind die aber auch in die Jahre gekommen, ich selbst hatte auch radikale Ansichten früher.
Der Mensch ist ein gieriges und irrationales Wesen, weder besonders lieb, noch besonders gerecht. So passieren ständig Dinge, die Probleme nach sich ziehen, auch im eignen Leben gibt es Hochs und Tiefs und Fehler und Krisen.
Die Erwartung, dass der Staat diverse Probleme lösen, regeln oder einem abnehmen solle, bedeutet aber auch, dass man dem Staat auch entsprechende Mittel und Macht gibt. Darin sehe ich dann auch einen Widerspruch bei einigen Kritikern des gegenwärtigen kapitalistischen Systems. Der Kapitalismus beruht auf Wettbewerb und da gibt es nicht nur Gewinner. Was ja auch auch zu Innovation führt und auch die Freiheit bedeutet des Konsumenten. Der erste McDonalds in der Schweiz wurde damals mehrmals abgefackelt bei Jugendunruhen in Zürich, ich boykottierte den auch lange. Heute gibt es überall Filialen davon, weil sie besucht werden mehrheitlich von einem jugendlichen Publikum, welches auch ständig mit ihren Geräten kommuniziert, also hauptsächlich mit ursprünglich amerikanischen Ideen und Erfindungen.
Die Welt ist voller Widersprüche wie das Leben auch. Wie soll man da immer ohne Widersprüche sein in seiner Meinung?
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