Bis 2014 sollen 30.000 Wagen elektrisch fahren
Das Umweltministerium will Elektroautos staatlich unterstützen - und ihnen so zum Durchbruch verhelfen. Der Kauf solcher Fahrzeuge soll zwischen 2012 und 2014 mit 3000 bis 5000 Euro pro Wagen gefördert werden, kündigte Staatssekretär Machnig an.
Drucken Versenden 17.09.2009 Dazu kämen vor allem eine direkte Umweltprämie beim Kauf oder steuerliche Vorteile in Frage. Gefördert werden sollten nur mit Ökostrom betriebene reine Elektroautos, Fahrzeuge mit kombiniertem Elektro- und Spritantrieb und Auflademöglichkeiten vom Netz (Plug-in-Hybride) sowie Fahrzeuge mit Brennstoffzelle. Eine Anschluss-Förderung nach 2015 soll gegebenenfalls geprüft werden. MEDIATHEK Bilderserie E-Autos: Deutschland und die KonkurrenzMachnig: Firmen sollen mehr forschen Machnig forderte bei Vorlage einer vom Ministerium in Auftrag gegebenen McKinsey-Studie die Industrie auf, angesichts der riesigen asiatischen Konkurrenz in diesem Bereich ihre Forschungsanstrengungen im Batterie-Bereich zu verstärken, um die eigenen Ziele zu erreichen.
Dies hatten die Automobilkonzerne zuletzt auch unterstrichen, während sie auf der Internationalen Automobilausstellung IAA nun stärker eine noch lange Vorherrschaft des spritbetriebenen Verbrennungsmotors betonten - nach VW-Einschätzung noch 15 bis 20 Jahre. Erst kürzlich hatte die Bundesregierung einen "Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität" auf den Weg gebracht. Er sieht eine allmähliche Zunahme auf eine Million E-Autos im Jahr 2020 vor. Die McKinsey- Studie basiert ebenfalls auf Vorhersagen der Autobauer. Ziel: 30.000 Wagen bis 2014 Demnach sollen in der ersten Phase 2012 bis 2014 jährlich rund 30.000 solcher Fahrzeuge auf den Markt kommen, in den vier Jahren darauf je 100.000 sowie 2019 und 2020 je 250.000. Das bedeutet etwa 100.000 E-Autos auf deutschen Straßen im Jahr 2014, 500 000 in 2018 und eine Million in 2020. Mit dem kürzlichen Beschluss über den Entwicklungsplan im Kabinett hatte die durch die anstehende Bundestagswahl scheidende Bundesregierung sich noch nicht auf eine Förderung der Markteinführung verständigen können. Die nächste Bundesregierung dürfte an der jetzigen Mc-Kinsey-Studie anknüpfen. MEDIATHEK Video Die Zukunft des ElektroautosLaut der Unternehmensberatung McKinsey wird bis 2020 weltweit ein 470-Milliarden-Euro-Markt für Elektromobilität mit 250.000 neuen Jobs entstehen. Dabei könnte Deutschland bei gleichbleibendem Weltmarktanteil am Autoumsatz auf ein Volumen von 85 Milliarden Euro kommen. Um die derzeit hohen Kosten der Batterie-Technologie einzudämmen, hält Machnig vor allem in diesem Segment eine besondere Förderung für Forscher, Hersteller und Zulieferer für vordringlich. Laut Studie wird der Gesamtumsatz der Automobilindustrie im Jahr 2020 weltweit rund 1,44 Billionen Euro betragen.
Abgestufte Förderbeträge Ausgangspunkt für die Förderbeträge sind Mehrkosten für vor allem in der Stadt fahrende Elektroautos in Höhe von 7400 Euro im Vergleich zu Klein- und Mittelklassewagen mit Verbrennungsmotor. Eine angebliche "Aufpreisbereitschaft in ausgewählten Kundensegmenten" von 2000 Euro wird davon ebenso abgezogen wie weitere 1000 bis 2000 Euro im Falle realistischer Ölpreissteigerungen über 85 Dollar je Barrel (159 Liter). Käme es zur geplanten Förderung, sollten reine E-Autos den vollen Betrag von 5000 Euro bekommen, andere wie die genannten Hybrid-Fahrzeuge sollten bis 3000 Euro heruntergestaffelt werden. Neben der direkten Umweltprämie schlägt McKinsey alternativ eine ermäßigte Umsatzsteuer von 7 Prozent oder Förderung über die Kfz-Steuer vor.
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