Die Zahl der Arbeitslosen ist in der Schweiz erstmals seit sieben Monaten leicht gesunken. Vor allem Jugendliche profitierten vom Rückgang. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,1 Prozent.
Ende Februar waren insgesamt 160’451 Arbeitslose eingeschrieben, 1581 weniger als im Vormonat. Die Abnahme ist ausschliesslich saisonalen Gründen zu verdanken. Saisonbereinigt ergab sich nämlich eine geringfügige Zunahme um 0,1 Prozent. Die Zahl der Stellensuchenden sank um 923 auf 228’701. Hingegen stieg die Zahl der gemeldeten offenen Stellen um 1032 auf 8648, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bekannt gab. Sehr erfreulich sei, dass die Jugendlichen überdurchschnittlich von der Erholung profitiert hätten, sagte Jean-Luc Nordmann, Direktor für Arbeit im Seco, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA.
Während die Zahl der Arbeitslosen im Schnitt nur um 1 Prozent sank, nahm sie bei den 15-bis 19-Jährigen sogar um 3,2 Prozent ab. Bei den 20- bis 24-Jährigen betrug die Abnahme 1,5 Prozent. Mit einer Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent blieb diese Alterskategorie aber überdurchschnittlich stark von der Arbeitslosigkeit betroffen.
Die Zahl der arbeitslosen Lehrlinge sank innert Monatsfrist um 5,6 Prozent. Bei den Schülern und Studenten belief sich der Rückgang auf 3,0 Prozent, wie die Seco-Statistik weiter zeigt.
Dass die Besserung auf dem Arbeitsmarkt im Februar saisonale Ursachen hatte, zeigt sich auch darin, dass die Zahl der Arbeitslosen besonders in den Tourismuskantonen rückläufig war: Im Wallis betrug die Abnahme 7,3 Prozent, in Graubünden 5,7 Prozent.
Die höchsten Arbeitslosenquoten verzeichneten weiterhin das Tessin (5,4 Prozent) und die Westschweizer Kantone Genf (7,5) und Waadt (5,4).
Saisonale Effekte - etwa das Frühlingserwachen auf Baustellen - dürften in den kommenden Monaten zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit führen. Ab Sommer dreht sich der Trend dann aber erfahrungsgemäss wieder, weil Schul-, Lehr- und Studienabgänger auf den Arbeitsmarkt drängen.
Wann endlich die Konjunktur so stark sein wird, dass sich das Wirtschaftswachstum positiv auf den Arbeitsmarkt auswirkt, lässt sich laut Nordmann nicht sagen. Eine Prognose sei umso schwieriger, nachdem die Wirtschaft im vierten Quartal 2004 geschrumpft sei.
Dennoch rechnet Nordmann für das laufende Jahr unverändert mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 146’000. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent. Vergangenes Jahr waren es noch 3,9 Prozent. (mu/sda)
|