Jetzt ziehen wir hier die typischen Quadratwurzel (Arbeitgeberverbände multipliziert mit typischem Deutschpessimismus) uns dann schauen wir noch mal drüber. Was bleibt ist ein Schaden, der zwar verkraftbar ist, trotzdem ordentlich nervt. Die Frage ist, wie immer, wie sehen es die big boyz?!
Streik könnte 500 Millionen Euro pro Tag kosten
Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin wäre ein Streik der Lokführer bei der Bahn mit spürbaren volkswirtschaftlichen Schäden verbunden. "Die fälligen Transaktionskosten für Bahnreisende zum Beispiel durch den Umstieg auf andere Beförderungsmittel bis hin zu den Arbeitsausfällen in anderen Bereichen können sich auf mindestens 500 Millionen Euro pro Tag summieren", sagte die DIW-Verkehrsexpertin Claudia Kemfert der "Saarbrücker Zeitung".
Hoher Abschluss bedroht Stellen Den geplanten Börsengang der Bahn sieht die Verkehrsexpertin nicht durch einen Streik gefährdet. Auf jeden Fall müsse die Bahn schuldenfrei an die Börse gebracht werden. "Wenn es zu zusätzlichen Kostenbelastungen kommt, dann wird die Bahn diesen Kostendruck in erster Linie durch einen spürbaren Abbau des Personals kompensieren", meinte Kemfert. Schon eine Tarifsteigerung von über sieben Prozent werde nach Berechnungen ihres Instituts zu Beschäftigungsverlusten bei der Bahn von bis zu 1500 Personen pro Jahr führen.
Belastungsprobe für die Bahn Für die Bahn selbst hätte der Arbeitskampf tief greifende Konsequenzen. "Sollte deutschlandweit kein Zug mehr fahren, müsste die Bahn Umsatzeinbußen beim Personenverkehr von 27 Millionen Euro pro Tag verkraften", erläuterte Kemfert. Hinzu käme ein Minus beim Güterverkehr von etwa 15 Millionen Euro pro Tag und eine deutliche Störung bei den Bemühungen mehr Reisende und Pendler auf die Schiene zu bewegen.
DIHK warnt vor Produktionsausfällen Der drohende Produktionsausfall bringt auch die Wirtschaft auf den Plan. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, warnte in der "Berliner Zeitung" die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) davor, neben dem Personenverkehr auch noch den Güterverkehr lahm zu legen: "Viele Unternehmen sind zwingend auf einen zuverlässigen Schienenverkehr angewiesen", sagte er. Durch die enge Verflechtung mit Lieferanten und die minimierten Lagerbestände würden Störungen in der Logistik schnell zu massiven Auswirkungen auf die Produktion führen.
BDI: "erhebliche Konsequenzen" Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erklärte, dass bei einem unbefristeten und flächendeckenden Streik «mit erheblichen Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft» zu rechnen sei. Der Leiter der BDI-Abteilung Energie, Verkehr und Telekommunikation, Kay-Dirk Lindemann, verwies darauf, dass täglich tausende Tonnen Güter auf der Schiene transportiert würden, die eng in die logistischen Prozesse der Unternehmen eingebunden seien und damit die Straße entlasteten. Bei einer längeren Unterbrechung der Transporte könnten die Produktionsabläufe in vielen Unternehmen empfindlich gestört werden.
Lokführer leiten Urabstimmung ein Die Lokführergewerkschaft GDL hat unterdes die Urabstimmung ihrer Mitglieder über einen Arbeitskampf einleitet. Das Ergebnis der schriftlichen Befragung soll am 6. August vorliegen; bis dahin soll es laut GDL keine Arbeitsniederlegungen geben. Von einem anschließenden unbefristeten Streik wären neben Berufspendlern auch zahlreiche Ferienreisende betroffen. Die GDL will in dem Tarifkonflikt einen eigenständigen Tarifvertrag und Lohnerhöhungen von mindestens 31 Prozent durchsetzen. Eine Übernahme des zwischen Bahn AG und den Gewerkschaften Transnet und GDBA vereinbarten Löhnerhöhung von 4,5 Prozent lehnt die Lokführergewerkschaft kategorisch ab.
Quelle:onwirtschaft.t-online.de __________________________________________________ VIVA ARIVA
|