Streichung der Wohnungsbauprämie wäre Schlag für das Bausparen Anleger erhalten bisher im Schnitt 63 Euro Förderung - Gerade für Rendite-Sparer bleibt der Klassiker aber auf jeden Fall interessant von Thomas Exner
Berlin - Die von Bundesfinanzminister Hans Eichel geplante Streichung der Wohnungsbauprämie könnte die Lust der Bundesbürger auf das Bausparen nach Einschätzung von Branchenkennern erheblich dämpfen. Gegenwärtig zählt es noch zu den beliebtesten Formen der Kapitalbildung. In insgesamt etwa 33 Mio. Bausparverträgen sind derzeit rund 100 Mrd. Euro angespart. "Gerade für jüngere Menschen und Berufseinsteiger sind die staatlichen Prämien dabei ein erheblicher Anreiz", so Stefan Jokel, Sprecher des Verbandes der Privaten Bausparkassen. "Sollte die Wohnungsprämie tatsächlich abgeschafft werden, dürfte sich manch einer nicht nur den Abschluss eines Bausparvertrages noch genauer überlegen, sondern am Ende vielleicht sogar ganz auf das Sparen verzichten."
Nach Schätzungen profitieren bislang etwa drei Viertel aller Bausparer in der Einzahlungsphase von der zehnprozentigen Wohnungsbauprämie. Gefördert werden Einzahlungen von bis zu 512 Euro jährlich bei Singles und 1024 Euro bei Ehepaaren. Die maximale Prämie beträgt damit 51,20 beziehungsweise 102,40 Euro. In den Genuss der Förderung kommen allerdings nur die Sparer, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen unter 25 600 Euro (Singles) oder 51 200 Euro (Verheirateten) liegt. Den Bundesfinanzminister kostet diese seit Jahrzehnten gängige Praxis etwa 500 Mio. Euro jährlich - Geld, das er in Zukunft gerne einsparen möchte.
Die Branche rechnet zwar damit, dass der Streichungsplan der Bundesregierung im Bundesrat nicht die nötige Zustimmung findet. Doch sollten Neuverträge ab 2004 tatsächlich nicht mehr in den Genuss der Wohnungsbauprämie kommen, dürfen die Bausparkassen immerhin noch auf ein fulminantes Jahresendgeschäft hoffen. Jokel: "Denn viele Interessenten werden dann den Abschluss eines Vertrages vorziehen, um sich die Förderung zu sichern."
Dabei bliebe das Bausparen für nicht wenige auch nach einer Streichung der Wohnungsbauprämie durchaus lukrativ. Zwar ist die Finanzierung des Eigenheimes durch ein Bauspardarlehen in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase nicht sonderlich interessant. Doch in den vergangenen Jahren haben immer mehr Anleger den Bausparvertrag als attraktive Geldanlagemöglichkeit entdeckt. Denn bei Anbietern und Tarifen mit hoher Guthabenverzinsung sowie unter Ausschöpfung aller staatlichen Fördermöglichkeiten (neben der Wohnungsbauprämie gehört dazu auch die Arbeitnehmersparzulage) waren Renditen von bis zu sieben Prozent im Jahr zu erzielen, wenn die siebenjährige Sperrfrist eingehalten wurde. Und dies bei einer praktisch risikofreien Anlage. Der Fortfall der Wohnungsbauprämie würde den Ertrag zwar schmälern, aber unter dem Strich bliebe in vielen Fällen eine im Vergleich zu anderen Zinsprodukten noch immer ausgesprochen attraktive Geldanlage.
Doch wem es um Spitzenrenditen und nicht um eine Hausfinanzierung geht, muss sich auch für den richtigen Vertrag entscheiden. Denn lohnend ist das Bausparen unter Renditeaspekten nur dann, wenn ein Tarif mit möglichst hohen Guthabenzinsen gewählt wird. Viele Bausparkassen zahlen zudem einen Bonus auf den Basiszins, wenn am Ende auf ein Darlehen verzichtet wird. Außerdem muss eine niedrige Bausparsumme gewählt werden, die in der Regel nicht höher als das Zehnfache der geförderten Sparbeiträge liegen sollte. Und schließlich ist auch noch darauf zu achten, dass am Ende der Laufzeit bei einem Darlehensverzicht die Abschlussgebühr erstattet wird.
Artikel erschienen am 28. Jun 2003
Noch gibt es günstiges Baugeld vom Staat Drei Förderprogramme im Blickpunkt Frankfurt/M. - Angesichts niedriger Zinsen für Baugeld steigt das Interesse am Erwerb oder Bau eines Eigenheims. Staatliche Förderprogramme tun ein Übriges - wenn man weiß, wo wie viel Geld zu holen ist. Eine Übersicht der Dresdner Bank soll im Förderdschungel helfen.
Die wichtigste Förderung, die Eigenheimzulage, gibt es entgegen den ursprünglichen Plänen derzeit noch ungekürzt. Die Zahlen sind wegen des Blicks auf die neuen Plandaten etwas in Vergessenheit geraten: Bauherrn oder Käufer erhalten bei Neubauten 2556 Euro Förderung, bei Altbauten 1278 Euro jährlich, jeweils acht Jahre lang. Pro Kind gibt es zusätzlich 767 Euro.
Die Einkommenshöchstgrenzen für diesen Fördertopf betragen 81 807 Euro für Alleinstehende bzw. 163 614 Euro für Verheiratete - maßgeblich ist der addierte "Gesamtbetrag an Einkünften" im ersten Jahr der Förderung sowie im vorangehenden Jahr. Pro Kind steigt diese Einkommensgrenze um 30 678 Euro.
Weitere Förderinstrumente sind Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie. Bereits in der Ansparphase wird der künftige Eigentümer gefördert, etwa wenn er einen Bausparvertrag abschließt. Mit dem kann man Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie gleichzeitig in Anspruch nehmen. Arbeitnehmer erhalten im Rahmen der vermögenswirksamen Leistungen (VL), die der Arbeitgeber in einen Bausparvertrag zahlt, eine staatliche Prämie von zehn Prozent auf die jährliche Sparleistung auf maximal 480 Euro jährlich. Voraussetzung ist aber, dass das zu versteuernde Einkommen bei maximal 17 900 Euro (Alleinstehende) oder 35 800 Euro (Verheiratete) liegt.
Zahlt der Arbeitnehmer selbst in diesen Bausparvertrag ein, erhält er zusätzlich jedes Jahr eine staatliche Prämie von zehn Prozent auf seine jährliche Sparleistungen, maximal 512 Euro bei Alleinstehenden oder 1024 Euro bei Verheirateten. Auch hier ist das Gehaltslimit eng: Das zu versteuernde Einkommen liegt bei maximal 25 600 Euro (Alleinstehende) oder 51 200 Euro (Verheiratete).
Außerdem gibt es günstige Kredite der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Wohneigentum mit bis zu 30 Jahre laufenden Krediten zu günstigen Zinsen fördert. Derzeit liegt der Zinssatz bei effektiv 4,63 Prozent (zehnjährige Festschreibung). Die ersten fünf Jahre sind tilgungsfrei. Die Finanzierung darf 30 Prozent (maximal 100 000 Euro) des Kaufpreises nicht überschreiten. Weiter gibt es dort interessante Angebote für die Finanzierung energiesparender Maßnahmen (Solaranlagen, Wärmeschutzdämmung). ddp
Artikel erschienen am 21. Jun 2003 --------------------------------------------------
Ich pers. schätze trotzdem den Bausparvertrag und die Lebensversicherung ... beides gehört irgendwie zu einer vernünftigen Zukunftssicherung dazu ... habe erst heute wieder 2mal je 2821,51.-€ in unsere LV´s einbezahlt (Stichtag 01.07) ... meine Frau besitzt 3 Bausparverträge und 3 LV ´s und ich ebenso ... bin scheinbar doch noch zu "konservativ", oder ??
Ich steh nunmal auf beides ... und noch mehr auf die Börse ...
hehehehe MaMoe .............
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