Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Berentzen AG, anbei wie versprochen einige Fakten und meine Eindrücke zur virtuellen Hauptversammlung der Berentzen AG am 18. Mai 2022.
Laut Mitteilung der Berentzen AG waren knapp 90 Aktionäre online dabei, wobei die Anwesenheitsquote bei Präsenzveranstaltung in der Vergangenheit rund doppelt so hoch war. Der Vorstand und der Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Bergheim haben hierbei auffällig oft ihre starke Präferenz einer Präsenzveranstaltung betont, was für mich jedoch weder authentisch, noch extrem glaubwürdig rüberkam. Der Aufsichtsratsvorsitzende Bergheim hat die Veranstaltung wie formal zwingend eröffnet und man konnte seine überbordende Motivation und sein extremes Engagement deutlich erkennen.
Anschließend übernahm der Vorstand Schwegmann und stellte die Entwicklung des operativen Geschäftes in den schillerndsten Farben dar. Die Steigerung der Rohertragsquote wurde permanent angeführt. Herr Schwegmann wirkte auf mich extrem nervös und hat sich mehrfach versprochen. Er ist mit der Unternehmensentwicklung sehr zufrieden und macht für negative Aspekte ausschließlich die Pandemie und den Krieg in Osteuropa verantwortlich. Als Herausforderungen 2022 benennt er insbesondere die extrem steigenden Energie- und Rohstoffpreise, wobei man in diesem Kontext „zeitnah“ Solaranlagen an den Standorten installieren will.
Final übernimmt der Vorstand Brühöfner und stellt das Zahlenwerk der Berentzen AG 2021 und für Q1/2022 gewohnt sachlich und nüchtern vor.
Anschließend gehen wir in den interessanten Teil der Veranstaltung über, eine Stellungnahme der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz DSW wird verlesen, hier könnte man fast eine vorherige Absprache mit der Unternehmensführung unterstellen.
Im Anschluß werden mehr als 60 Fragen von sechs Aktionären/innen vom Leiter der Unternehmenskommunikation Thorsten Schmitt verlesen. Die beiden Herren des Vorstandes und der Aufsichtsratsvorsitzende Bergheim wirkten bei der „Beantwortung“ der Fragen auf mich extrem angespannt. Die offenkundig sachlich sehr fundierten Fragestellungen insbesondere zu den Punkten: -Extreme Steigerung der Vorstandsbezüge -Kursentwicklung der Berentzen Aktie in den letzten 5 Jahren -Entwicklung der Marken Kräuterbraut, Goldkehlchen und Mio Mio -Stetig steigende Nein-Stimmen bei der Entlastung des Vorstandes
werden von den drei Herren offenkundig nur sehr widerwillig und in meiner Wahrnehmung unzureichend beantwortet. Fragestellungen nach der Verantwortung für teilweise desaströse Kampagnen, wie z.B. die Aktion mit dem Rapper Gin Asmarani, die für Berentzen laut Herrn Schwegmann einen Schaden in mittleren fünfstelliger Höhe gebracht haben soll, werden nicht beantwortet. Die berechtigt kritischen Fragen aus dem Aktionärskreis waren für mich das Glanzlicht der Veranstaltung!
Mein Fazit zur HV: Konstruktive Kritik ist insbesondere bei den Herren Uwe Bergheim und Oliver Schwegmann sehr unbeliebt. Die Aktionäre/innen der Berentzen AG sind nicht dumm. Wenn die Zahl der Nein-Stimmen zur Entlastung des Vorstandes von 2021 zu 2022 von 173.038 auf 969.685 regelrecht explodiert und fast 30 % eine Entlastung verweigern, sollten die Vorstandsherren endlich mal im Sinne der Aktionäre agieren.
Mein Fazit zur Berentzen AG: Die Firma ist gesund und solide, aber man könnte hier viel mehr erreichen. Die größte Herausforderung 2022/23 wird die notwendige Weitergabe der explodierenden Kosten an den Einzelhandel. Der Umsatz des Unternehmens wird 2022/23 aus einigen Gründen gegenüber 2021 erheblich ansteigen, die Frage stellt sich nur im Bezug auf den Reingewinn und da bin ich skeptisch. Unsere kleine Aktionärstruppe wird bei Berentzen weiter am Ball bleiben und bei Gelegenheit, den Aktienbestand weiter erhöhen.
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