Betrug bei "Wer wird Millionär?" Skandal bei Deutschlands beliebtester Rateshow: Ein Teilnehmer von "Wer wird Millionär?" soll entgegen den Spielregeln ein zweites Mal vor Günther Jauch gesessen haben. RTL kassierte den stattlichen Gewinn.
Köln - Wie der Kölner Sender am Sonntag mitteilte, machte Reinhold S. falsche Angaben zu seiner Person und nahm regelwidrig ein zweites Mal an der Show teil. Die am 10. April 2006 von ihm erspielten 64.000 Euro werden ihm deshalb nicht ausgezahlt. Die falschen persönlichen Daten hätten dem Kandidaten überhaupt erst die zweite Teilnahme ermöglicht. | DPAGünther Jauch: Vom Kandidaten hinters Licht geführt | RTL hegt den Verdacht, dass der 39-Jährige bereits vor drei Jahren unter dem Namen Luis M. an der Quizshow teilnahm und 500 Euro erspielte. Auf den Studioaufnahmen von damals sieht der Teilnehmer dem heutigen Kandidaten S. zum Verwechseln ähnlich. Er selbst bestreitet die doppelte Teilnahme, die Person Luis M. sei ihm nicht bekannt. Nach Angaben eines Sender-Sprechers war der damalige Teilnehmer M. mit einer Begleitperson namens Edda S. in der Show, als Telefonjoker habe er Harry M. angegeben. Bei der Sendung vom 10. April sei es umgekehrt gewesen. Der Kandidat Reinhold S. sei mit seinem "besten Freund" Harry M. in der Show gewesen, der Telefonjoker habe Edda S. geheißen. Im Casting für die Show soll Reinhold S. die Frage verneint haben, ob er schon einmal in der engeren Auswahl für "Wer wird Millionär?" gewesen sei, so der RTL-Sprecher. "Eigentlich benachteiligt sind die neun anderen Kandidaten, die es nicht ins Spiel geschafft haben", sagte Moderator Günther Jauch. "Daher erhalten sie von uns eine neue Chance und dürfen baldmöglichst noch einmal antreten." Es ist der erste Betrugsfall in der Geschichte von "Wer wird Millionär?" Legendär ist der Fall der britischen Ausgabe des TV-Formats. Ende 2001 wurde ein britischer Major nach seinem Millionengewinn festgenommen. Ein Komplize im Publikum wies ihn durch Hust-Zeichen auf die richtigen Antworten hin. jto/rüd/dpa
Alles hat sich geändert, nur das menschliche Denken nicht. (A. Einstein)
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