Bild-Zeitung als Einstiegs-Indikator
Für Klaus Kaldemorgen, Chef der internationalen Aktienanlage bei Deutschlands größter Fondsgesellschaft, DWS, bestehe kein Grund, den Kopf zu verlieren, wenn alle vom Crash an den Börsen reden würden. Spätestens dann, so Kaldemorgen auf dem Geldanlagegipfel des Wirtschaftsmagazins "Capital" in Berlin, wenn der Börsencrash zum Thema der Bildzeitung werde, sei ein guter Zeitpunkt zum Einstieg gekommen.
Bei der Auswahl der Aktien gelte es allerdings für den DWS-Experten als wichtig, langfristige Megatrends zu beachten. Für ihn seien dies neben der Globalisierung die demographische Entwicklung mit einer immer älter werdenden Bevölkerung in den Industriestaaten sowie der Fortschritt in der Informationstechnologie. Die Länderbetrachtung habe hingegen im Zeitalter der Globalisierung nach Ansicht von Kaldemorgen keine Bedeutung mehr.
Da seiner Meinung nach der Technologieboom noch lange nicht zu Ende sei, würde er gute Anlagechancen bei Unternehmen sehen, die Technologie und Infrastruktur für die Informationsgesellschaft liefern würden. Zu den Gewinnern der demographischen Entwicklung würden für den DWS-Experten Pharma- und Biotechnologiewerte zählen. Zu den Favoriten der DWS würden hier unter anderem Pfizer, Millenium Pharmaceutical und Qiagen gehören.
Darüber hinaus werde nach Einschätzung von Kaldemorgen die private Altersversorgung immer wichtiger. Dies erhöhe die Chancen bei Aktien aus dem Bereich der Finanzdienstleister. Die DWS bevorzuge Kaldemorgen zufolge in diesem Bereich beispielsweise Banken wie die CSFB, BNP, Deutsche Bank oder Citigroup sowie die Versicherungen AXA und AIG und bei Finanzdienstleistern American Express, Morgan Stanley oder Goldman Sachs.
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