würdest eine krise herbeireden. Es geht um Wirtschaftsjournalisten, Finanzexperten, teilweise auch an fallenden Kursen orientierte Shorties mit ihrer Medienmacht, etc.. Natürlich entwickelt sich eine Krise nicht von selbst. Das hat in der Volkswirtschaft genauso viel mit Psychologie zu tun wie bei Aktien an der Börse.
Im übrigen wollte ich ja gar nicht bestreiten, dass auch unterbewertet, gut aufgestellte Aktien auch temporär überproportional fallen können. Nur woher wissen wir denn, wann das Ende dieser Underperformence gekommen ist? Woher wissen wir, ob das nicht schon heute der Fall ist? Wir haben es doch bei GFT in der Vergangenheit gesehen. Temporär hat man sicherlich mal deutlich underperformed, aber das hat doch nie lange angehalten. 20% Korrektur war meist bereits das Signal zum Einstieg, siehe auch Chartindikatoren!
Genau das gleiche beim Gesamtmarkt. Also ich finde es ein bißchen sehr früh, die Jahresendrallye schon abzublasen, nur weil wir aktuell temporär schlechte Meinungsdaten und 1-2 Monate schlechte Industrieaufträge gesehen haben, was durch den Russlandeffekt ja niemanden überraschen kann. In anderen Regionen der Welt haben wir robustes Wachstum. Ich hab aber nie behauptet, es würde jetzt eine wahnsinnige Rallye kommen. Halte aber 10% höhere Dax-Kurse bis Januar genauso für denkbar wie 5% oder 8% tiefere Dax-Kurse. Zur zeit scheint ja alle Welt davon auszugehen, es käme die große Korrektur. Warten wirs mal ab! Eine Umkehrformation hätten wir im Dax erst bei Kursen unter 8900 und im S&P unter 1900. Erst dann würde ich die Skepsis verstehen. Bis dahin könnten das jetzt bei rund 9000 auch gute Kaufkurse sein.
Was die EZB anbetrifft, kann man auch drüber streiten, was sie sie zu tun und zu lassen hat. Ich glaube nur eine richtige Meinung gibt es bei dem Thema nicht. Sie versucht halt konjunkturell ne weiche Landung in den Krisenländern der EU hinzubekommen als auch ne weiche Landung des Bankensektors, der seine Probleme der Jahre 2008/09 ja erst langsam rauswirtschaften muss. Das geht nicht immer einher mit klassischen Richtlinien der Notenbankpolitik. Mir gefällt die Geldflut auch nicht unbedingt. Ich seh übergangsweise aber auch keine wirkliche Alternative. Wer Deflation und tiefe Rezession riskieren will, soll sagen wie man da dann wieder rauskommt. Eine Geldschwemme und irgendwann kurzfristige Inflation lässt sich leichter wieder in den Griff bekommen, trotz der hohen Risiken. Ich seh da jedenfalls keine klare Argumentation bisher von den Kritikern. Die widersprechen sich ja teilweise selbst bzw. untereinander.
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