übermorgen geht ich mit ein paar ausgebombten Aktien Long - am Aufbau arbeiten - dann ist das Schlechte Gewissen auch weg, weil ich mich auf kosten der Longies bereichere....
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ROUNDUP 2: Neuer Höhepunkt der Finanzkrise - 'Schwarzer Montag' für US-Banken
13:21 15.09.08 NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Finanzkrise in den USA hat sich am Montag dramatisch zugespitzt und Schockwellen an den weltweiten Börsen ausgelöst. Zwei der größten und traditionsreichsten US- Investmentbanken sind gescheitert. Nach vergeblichen Rettungsversuchen ist die über 150 Jahre alte Bank Lehman Brothers (Profil) insolvent. Die drittgrößte Investmentbank Merrill Lynch (Profil) wurde von der Bank of America (Profil) aufgekauft. Weltweit gingen die Börsen auf Talfahrt. Notenbanken und Finanzbehörden standen bereit, zur Stabilisierung der Märkte einzugreifen. Zehn internationale Bankkonzerne, darunter die Deutsche Bank, legten einen 70 Milliarden Dollar schweren Unterstützungsfonds auf, um sich gegenseitig auszuhelfen.
Der Deutsche Aktienindex DAX (Profil) fiel am Montag auf den tiefsten Stand seit Oktober 2006. Der Leitindex sackte kurzzeitig unter die wichtige Marke von 6.000 Punkten; noch vor gut einem Jahr hatte er bei knapp über 8.150 Punkten einen Rekordstand erreicht. Besonders Banken- und Versicherungstitel sackten ab. Die Aktienmärkte in Frankreich, Großbritannien und Russland verbuchten am Montag herbe Verluste, in Asien reagierten die Börsen ebenfalls mit einem kräftigen Minus. Als "schwarzer Montag für US-Banken" werteten Commerzbank-Analysten die Zuspitzung der Finanzkrise.
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss laut Notenbankchef Jean-Claude Trichet angesichts der derzeitigen Lage an den Finanzmärkten "außergewöhnlich wachsam" sein. Man werde alles tun, um ein ordentliches Funktionieren der Finanzmärkte sicherzustellen. Mehrere Notenbanken, darunter die Bank of England, versuchten am Montag mit milliardenschweren Liquiditätsspritzen, die Geld- und Finanzmärkte zu beruhigen. Die Europäische Zentralbank (EZB) versorgte die Geschäftsbanken des Euroraums am Montag kurzfristig mit liquiden Mitteln von 30 Milliarden Euro.
VON FÜNFEN BLEIBEN NOCH ZWEI
Das Gesicht der amerikanischen Finanzbranche hat sich auf einen Schlag komplett verändert: An der Wall Street gibt es mit Goldman Sachs (Profil) und Morgan Stanley nur noch zwei unabhängige Investmentbanken statt fünf vor einem halben Jahr.
Lehman Brothers, die viertgrößte amerikanische Investmentbank, beantragte Gläubigerschutz nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts. In dem Verfahren kann sie zunächst einmal ihre Geschäfte weiterführen, ohne von ihren Geldgebern überrannt zu werden. Die verzweifelten Rettungsbemühungen für Lehman Brothers scheiterten letztlich daran, dass die US-Regierung in anderen Fällen geleistete Staatshilfen ausschloss und die Branche nicht bereit war, die milliardenschweren Risiken zu übernehmen. Das Problem von Lehman waren vor allem vom Ausfall bedrohte Kreditpapiere aus dem Immobiliensektor.
Die drittgrößte Investmentbank Merrill Lynch wurde in der Nacht zum Montag von der Bank of America aufgefangen. Die Lage bei Merrill war nicht so akut wie bei Lehman Brothers, sie litt jedoch auch unter Milliardenverlusten und fallenden Aktienkursen. Die Bank of America, die lange auch als Retter für Lehman umworben wurde, zahlt für Merrill Lynch rund 50 Milliarden Dollar in Aktien.
ENTWARNUNG FÜR DEUTSCHLAND
Nach Einschätzung von Finanzexperten wird die Bankenkrise in den USA keine Pleitewelle im deutschen Bankensystem hervorrufen. "Die Banken in Deutschland und Europa werden zwar weitere Abschreibungen vornehmen müssen - da können sich ganz große Milliardenlöcher auftun", sagte der Professor an der TU Darmstadt, Dirk Schiereck.
Bundesfinanzministerium, Finanzaufsicht BaFin und Bundesbank beruhigten in einer gemeinsamen Erklärung: Die Auswirkungen der Krise auf den deutschen Markt seien "verkraftbar". "Die Engagements deutscher Kreditinstitute bei Lehman Brothers Holding, die einen Antrag auf Gläubigerschutz angekündigt hat, halten sich in einem überschaubaren Rahmen und sind verkraftbar." Ministerium, BaFin und Bundesbank stünden in engem Kontakt mit den internationalen Partnerbehörden und den Spitzen der deutschen Kreditwirtschaft. Die weitere Entwicklung werde "sehr genau" beobachtet. Eine akute Gefahr, dass sich die Bankenkrise in den USA auf das deutsche Wirtschaftswachstum und damit auf den deutschen Haushalt auswirkt, sieht das Bundesfinanzministerium nicht.
BAFIN BLOCKIERT LEHMAN-GESCHÄFTE
Die deutsche Finanzaufsicht hat unterdessen weitere Geschäfte der Lehman Brothers Bankhaus AG blockiert. Gegenüber der Bank sei ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot erlassen worden, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Montag in Bonn mit. Außerdem sei der Bank untersagt worden, Zahlungen entgegenzunehmen, die nicht zur Tilgung von Schulden ihr gegenüber bestimmt seien. Dieses Moratorium habe angeordnet werden müssen, um die verbliebenen Vermögenswerte zu sichern. Die Lehman Brothers Bankhaus AG mit Sitz in Frankfurt am Main weise gegenüber institutionellen Kunden Verbindlichkeiten in Höhe von rund 14,3 Milliarden Euro aus. Die Einlagen der Kunden der Lehman Brothers Bankhaus AG sind im Rahmen des Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes geschützt.
Unterdessen kündigt sich das nächste Drama beim amerikanischen Versicherungsriesen AIG (Profil) an. Der American International Group (AIG), einer der weltgrößten Versicherer, habe die US-Notenbank um einen Überbrückungskredit von 40 Milliarden Dollar gebeten, berichtete die "New York Times". Das "Wall Street Journal" berichtete, der Konzern wolle umfangreiche Sparten wie die weltweit führende Flugzeugleasing- Tochter ILFC verkaufen. Neue Investoren sollen zudem für eine dringend benötigte weitere Finanzspritze von mehr als zehn Milliarden Dollar (7 Mrd Euro) sorgen. AIG erlitt zuletzt Milliardenverluste und der Aktienkurs fiel um 45 Prozent./so/bb/DP/das Quelle: dpa-AFX
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