Um den Deal mit BMS und seine Bedeutung noch einmal genauer zu beleuchten:
BMS ist Hersteller von Nivolumab, besser bekannt unter seinem Handelsnamen Opdivo. Opdivo kam kurz vor Keytruda als "First Mover" der PD-1 Inhibitoren auf den Markt.
Dieses Medikament ist nichts geringeres als Platz 7 der umsatzstärksten Medikamente in 2024 mit über 11 Milliarden USD
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4914493Das Anwendungsgebiet ist exakt dort wo BNT327 gerade erforscht wird.
Wenn der Hersteller so eines erfolgreichen Medikamentes bei der Konkurrenz mit einem Volumen von über 11 Milliarden für ein Nachfolgeprodukt einsteigt, dann ist das im Grunde genommen ein Ritterschlag für BioNTech und BNT327. Und das werden die nicht getan haben, ohne die (internen) Daten der Studien dazu aufs genaueste zu prüfen.
BMS versucht also der Disruption seines extrem erfolgreichen Medikaments zu entgehen und BioNTech kauft sich in ein weltweit stehendes und erfahrenes Vertriebsnetzwerk von BMS ein. BMS wird neben BioNTech BNT327 in vielen weiteren Gebieten erforschen (Sahin kündigte an bald viele neue Studien zu starten) und man schafft so viel schneller eine breite Basis im gesamten Markt bevor die Konkurrenz in einem anderen Anwendungsfeld schneller ist.
BMS hat durch Opdivo ein riesiges Vertriebsnetzwerk und Verträge mit Krankenkassen etc. für sie ist es ein Leichtes einen Nachfolger zu etablieren.
BioNTech kämpft also nicht mit der direkten Konkurrenz um Marktanteile, sondern arbeitet mit ihnen zusammen um gemeinsam das Rückgrat der neuen Anwendungsmethode zu etablieren. Wenn das in den Studien aufgeht und durch das Geld und die zusätzliche Forschung von BMS eine viel breitere Basis weiterer Indikationen schnell erschlossen werden kann, verdient BioNTech an den 50% von diesem gewaltigen Kuchen wohl mehr, als sie im Alleingang in viel weniger Indikationen und ohne das Netzwerk von BMS hätte erreichen können, u.a. weil Opdivo dann wohl trotzdem nicht so schnell vom Markt genommen worden wäre.