Bittere Pille für Investoren
Die US-Milliardäre und Curevac: Elon Musk und Bill Gates trifft es besonders hart.
Montag, 21.06.2021, 14:02
"Verheerend", "katastrophal" und "desaströs": Nicht allein in Deutschland, sondern auch
in den USA ist der Rückschlag bei der Entwicklung des Curevac-Impfstoffes ein Thema - unter
anderem weil die Impfstoff-Pleite des Tübinger Unternehmens Bill Gates und
Elon Musk Milliarden kosten dürfte.
Bereits vor dem offiziellen Börsenbeginn am Donnerstagmorgen vermeldeten die Aktien des
deutschen Pharmaunternehmens Curevac an der New Yorker Wall Street einen Absturz von
rund 44 Prozent. Die ernüchternden Ergebnisse der aktuell veröffentlichten Impf-Studie sorgen
jetzt auch in den amerikanischen Medien für Aufruhr.
"Verheerend" heißt es am Freitag in einer Schlagzeile im Wirtschaftteil der "New York Times" zur
mageren Wirksamkeit von 47 Prozent des Curevac-Impfstoffs. Weiter werden die Studienresultate
als "desaströs" beschrieben. Hintergrund: Für die Zulassung von Covid-Impfstoffen fordert die
US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) wie auch die
Weltgesundheitsbehörde WHO eine Wirksamkeit von mindestens 50 Prozent.
Der Kurs der Curevac-Aktie
"Sehr enttäuschend" lautet auch das Curevac-Urteil im "Wall Street Journal". "Diese Ergebnisse lassen
ernste Zweifel daran aufkommen, wie leistungs- und wettbewerbsfähig die RNA-Plattform des deuschen
Unternehmens ist", meint der Börsenanalytiker Eun Yang im Gespäch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Als vernichtende Schlussfolgerung heißt es dann weiter: "Und so sind dann mal einfach 9,6 Milliarden Dollar weg".
Elon Musik und Bill Gates: Zwei prominente US-Milliardäre trifft Curevac-Pleite beim Impfstoff besonders hart
Empfindliche Verluste durch den Kurssturz des Tübinger Pharmaunternehmens dürften auch
zwei prominente US-amerikanische Multimilliardäre eingefahren haben: Elon Musk und Bill Gates.
Zu den Verlustsummen der einzelnen Investoren gibt es zwar bislang keine genauen Angaben.
Doch sie dürften enorm sein. Bereits seit 2015 unterstützen Gelder der "Bill and Melinda Gates Foundation"
das deutsche Unternehmen Curevac. Ihr Anteil an dem Pharmaunternehmen liegt aktuell bei
knapp 1,7 Prozent. Darüber hinaus förderte Gates auch Biontech, Moderna und Astrazeneca.
Elon Musks deutsche Tesla-Tochter war ebenfalls finanziell an der Entwicklung des Curevac-Impfstoffes
beteiligt. Gemeinsam mit dem Tübinger Pharmahersteller arbeitete Musks Tochter-Unternehmen
Grohmann Automation an der Entwicklung von RNA-Druckern. Mithilfe von Printer-Minifabriken
sollten die RNA-Impfstoffe in Zukunft in jeder Apotheke problemlos und ohne Aufwand
nachproduziert werden können.
Auch amerikanische Wissenschaftler hatten große Hoffnungen in den deutschen Pharmahersteller
aus Tübingen gesetzt – in den USA gilt der Ruf deutscher Medikamente als hervorragend und
weltführend. Schließlich wird auch der in Deutschland entwickelte Covid-Impfstoff Biontech in
Amerika als Porsche unter den Corona-Impfungen gehandelt – auch wenn dem Großteil der
US-Bevölkerung der Impfstoff hier vorwiegend als amerikanische "Pfizer-Impfung" ein Begriff
und der Hintergrund aus Deutschland mit Ausnahme von Medizinern und Experten nur
wenigen Amerikanern bekannt ist.
https://www.focus.de/finanzen/boerse/...sonders-hart_id_13411073.html