MagForce gelingt Durchbruch
■ Den Krebs mit Nanotechnologie zu bekämpfen, klingt im
ersten Moment ungewöhnlich. Genau dies aber versucht die
MagForce Nanotechnologies aus Berlin. Die Hauptstädter haben
ein Verfahren entwickelt, mit dem eisenoxidhaltige Nanopartikel
in einen Tumor injiziert werden. Durch den Einsatz
eines magnetischen Wechselfeldes werden diese kleinsten
Teile in Schwingung gebracht und sollen so die Tumorzellen
beschädigen oder gar zerstören. Am gestrigen Dienstag legte
das Unternehmen gute Studienergebnisse zu dieser neuen
Therapie vor. Demnach kann die Überlebenszeit der Patienten
signifikant verlängert werden.
Nun strebt MagForce die EU-weite Zulassung an, was im
KW G mit hohem Potenzial
■ „Wir wollen und müssen wachsen“, hatte KWG-Vorstandschef
Stavros Efremidis ggü. PLAT OW im Juni betont. Die
Hausaufgaben dazu hat der Immobilienmanager größtenteils
erledigt. Bis 2012 ist das Unternehmen gut durchfinanziert,
zudem wurde die Kostenbasis weiter verbessert. Nun gilt es,
die Arbeit im Wohnportfolio voranzutreiben. Rund 3 000 der
insgesamt fast 5 000 Wohneinheiten sind im gewünschten Zustand
und haben einen Leerstand von nur noch rund 6%. Efremidis
will in den nächsten zwei Jahren den restlichen Bestand
auf Vordermann bringen. Die Objekte werden bis Ende 2011
saniert bzw. modernisiert und so der Leerstand von knapp
einem Drittel heruntergefahren. „Da steckt noch ein Potenzial
von 2 Mio. Euro pro Jahr drin“, rechnet Efremidis vor.
Daneben will KW G durch weitere Expansion die kritische
Masse erreichen, das nächste Ziel sind 8 000 Wohneinheiten.
Ohne eine Kapitalerhöhung ist dies aber kaum machbar. Dennoch
ist die Aktie (4,45 Euro; DE0005227342) auf dem aktuellem
Niveau recht günstig. Dieses Jahr dürfte das EPS bei
0,20 Euro landen, nächstes Jahr dann auf mehr als 0,70 Euro
anspringen. Darauf ergibt sich ein 2010er-KGV von läppischen
6,4. Bei dem Titel liegen Sie mit 11% vorn (PB v. 29.6.), bleiben
Sie dabei. Neuleser akkumulieren das marktenge
Papier noch bis 4,40 Euro. Stopp für alle: 3 Euro. ■
Tesco – Erneut Interesse an Ahold?
■ Nachdem Tesco zuletzt Abstand von einer Teilakquisition
des 2008 verstaatlichten Hypothekenfinanzierers Northern
Rock genommen hatte, schießen die nächsten Übernahmespekulationen
ins Kraut. Wie britische Medien unter Berufung auf
Analysten berichten, könnte der niederländische Konkurrent
Ahold zum Ziel der Lebensmittelkette werden. Da Ahold aktu-
Hugo Boss kassiert Prognose ein
■ Mitte September (PB v. 16.9.) rieten wir Ihnen bei Hugo
Boss (21,61 Euro; DE0005245534) zum Verkauf, da uns die
Aktie nicht mehr günstig bewertet erschien. Für investierte
Leser blieb zwar ein Gewinn von 109 bzw. 50% hängen, der
folgende Anstieg auf gut 29 Euro schmerzte uns dennoch. Nun
haben sich die Umstände aber geändert: Der Modekonzern
enttäuschte die Anlegerschaft mit seinen Quartalszahlen und
bekam dafür die Quittung in Form von massiven Kursverlusten,
die am Dienstag in einem Tief bei 20,37 Euro mündeten.
Ausschlaggebend war, dass die Metzinger ihr Renditeversprechen
für das Geschäftsjahr 2009 nicht halten können. So
sollte die EBITDA -Marge dank eines Programms zur Prozessund
Kostenoptimierung eigentlich über dem Vorjahr (17%)
liegen, nun wird sie „voraussichtlich“ gleich bleiben. Auch
der Q3-Konzernumsatz enttäuschte mit 450,4 Mio. Euro den
Markt. „Profitables Wachstum“ ist laut Hugo Boss erst wieder
im Jahr 2010 zu erwarten, zudem drücken Schulden von rund
460 Mio. Euro. Wir nehmen das Papier auf die Beobachtungsliste
und hoffen auf eine rasche Bodenbildung. ■
ell unterbewertet sei, sprechen Beobachter von einer einmaligen
Chance für Tesco, über den Zukauf die eigene Position
auf dem US-amerikanischen Markt zu stärken. Dort haben die
Briten Probleme mit ihrer Kette Fresh & Easy. Spekuliert wird
über einen Übernahmepreis von 12,80 Euro, durch die Akquisition
könne das 11er-EBT um rund 31% steigen. Die Briten
haben zumindest genug Cash in der Hinterhand. Wir geben
allerdings zu bedenken, dass Tesco bereits vor einigen Jahren
Interesse an Ahold nachgesagt wurde. Investierte Leser sind
mit dem Titel seit PB v. 31.8. rd. 9% im Plus. Steigen Sie
noch bis 400 Pence in die Tesco-Aktie (404,75 Pence;
GB0008847096) ein, neuer Stopp bei 320 Pence. Auch
beim Anteilschein von Ahold (8,70 Euro; NL0006033250)
sollten Altleser (+4% seit PB v. 31.8.) angesichts der Spekulationen
investiert bleiben. Neuabonnenten kaufen auf
aktuellem Niveau. Stopp unverändert 7,20 Euro. ■
GEA Group – Angeschlagener Chart
■ Noch vor rd. drei Wochen markierte die GE A Group-Aktie
(12,64 Euro; DE0006602006) bei 15,09 Euro ein neues Jahreshoch.
Weitere Steigerungen schienen wahrscheinlich. Nach
den jüngsten Kursrücksetzern ist das Chartbild allerdings angeschlagen,
nachdem der Aufwärtstrend seit Mitte Juli nach
unten durchbrochen wurde.
Maßgeblichen Anteil am negativen Verlauf hatten die Neun-
Monats-Zahlen (Umsatz -14% auf 3,2 Mrd. Euro; Auftragseingang
-21% auf 3,1 Mrd. Euro; EBIT -46% auf 175 Mio. Euro),
die deutlich zeigen, wie sehr der Maschinenbauer mit der Krise
zu kämpfen hat. Für das Gesamtjahr rechnet das Management
mit einem Umsatzrückgang um 15% und einer EBIT -Marge
von 7% (Vj. 9,7%). Mittelfristig sollen es allerdings wieder
12% sein. Zunächst stufen wir das Papier jedoch auf
„Halten“ ab. Stopp für Altleser weiterhin 11 Euro. ■
Top-akt ien aus deut schland, europa und den usa
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PLAT OW Börse Im pressum
Nr. 127 | Mittwoch, 4. November 2009
ersten Halbjahr 2010 erfolgen soll. Dadurch öffnet sich dem
Unternehmen ein potenzieller Milliardenmarkt. Profitieren
dürfte auch Nanostart, die drei Viertel der MagForce-Aktien
hält. Offen bleibt derzeit noch, wie der Vertrieb erfolgen soll.
Risikobewusste Anleger können noch auf aktuellem
Niveau und ggf. bei 46 Euro in das Papier (47,75 Euro;
DE000A0HG QF5) einsteigen, Stopp bei 38 Euro. ■