Rauchen schützt vor Parkinson Rauchern, die die Veranlagung zu Parkinson in den Genen tragen, bleibt der Ausbruch der Krankheit womöglich erspart. Das gilt auch für starke Kaffeetrinker.
Rauchen kann die genetische Veranlagung für Parkinson in Schach haltenParkinson ist ein Leiden, das in den Genen schlummert. Schon seit Langem versuchen Forscher herauszufinden, welche Umweltfaktoren darüber entscheiden, ob die quälende Schüttellähmung ausbricht oder nicht. Wissenschaftler der Duke University in Durham, USA, stießen auf einen verblüffenden Zusammenhang: Möglicherweise kann ausgerechnet der Konsum von Tabak und Koffein das Aufflammen des Nervenleidens verhindern. Zu diesem Ergebnis kamen Burton L. Scott und Kollegen, als sie die Studiendaten von 356 Parkinsonpatienten und 317 Blutsverwandten auswerteten. Dabei zeigte sich, dass unter den Parkinsonkranken dreimal so viele Nichtraucher waren wie unter ihren nicht erkrankten Familienmitgliedern. Doppelt so viele der Kranken gaben an, nie geraucht zu haben. Auch tranken die Parkinsonpatienten deutlich weniger Kaffee als gesunde Angehörige.
Da die Veranlagung zu Parkinson vererbt wird, muss zumindest ein Teil der gesunden Teilnehmer die entsprechenden Risikogene in sich tragen. Der vergleichsweise hohe Anteil an Rauchern und starken Kaffeetrinkern unter ihnen macht es wahrscheinlich, dass diese gesundheitsschädigenden Leidenschaften einen gewissen Schutz vor dem Nervenleiden bieten.
Allerdings betonen die Forscher, dass die Gefahren, die vor allem vom Rauchen ausgehen, viel zu hoch seien, um es potentiellen Parkinsonpatienten zur Vorbeugung zu empfehlen. Zudem stehen die Forscher derzeit noch vor einem Rätsel, aufgrund welcher Mechanismen Koffein- und Tabakkonsum die Krankheit verhindern könnten.
Diese zu entschlüsseln, ist das nächste Ziel der Parkinsonforscher. Auf einer solchen Basis ließen sich dann möglicherweise auch neue Therapien entwickeln, die den Ausbruch der Krankheit verhindern. Archives of Neurology
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