dickes Minus bei Rekordumsätzen => schlechtes Zeichen
Rekordverluste in New York
Aus den USA berichtet Lars Halter Die amerikanischen Börsen haben am Dienstag die größten Verluste seit vielen Jahren eingefahren. Der Dow-Jones-Index brach um 412 Zähler oder 3,26 Prozent auf 12.216 Punkte ein, die Nasdaq verlor 96 Zähler oder 3,86 Prozent auf 2.407 Punkte. Solche Abstürze sind seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 nicht registriert worden. Dabei schlossen die großen Indizes deutlich über ihren Tages-Tiefständen. Die Blue Chips hatten am Nachmittag zeitweise mehr als 500 Punkte abgegeben - sämtliche Dow-Aktien schlossen im Minus. Selbst unter den 500 Aktien im marktbreiten S&P-500-Index schlossen nur drei Papiere mit minimalen Gewinnen. Die tiefen Stürze sind umso bemerkenswerter, als sie bei enormem Handelsvolumen stattfanden. An der New York Stock Exchange wechselten 2,3 Milliarden Papiere den Besitzer - so viele wie nie zuvor in der Geschichte. Über die Gründe der drastischen Einbrüche wird an der Wall Street noch spekuliert. Zwei waren schnell gefunden: Der Attentatsversuch auf den amerikanischen Vize-Präsidenten Dick Cheney in Afghanistan mitsamt der Zusammenhänge in Bezug auf die aktuelle Irak- und Iran-Krise. Des Weiteren machten zahlreiche Experten die hohen Verluste an den chinesischen Märkten für die Einbrüche an der Wall Street verantwortlich. Diese hatten über Nacht um zeitweise mehr als zehn Prozent abgegeben, nachdem die Regierung schärfere Maßnahmen gegen Spekulanten angekündigt hatte. Einige Experten auf dem New Yorker Parkett gehen aber davon aus, dass diese Gründe nur vorgeschoben waren und der Markt beide zum Anlass für eine längst überfällige Korrektur genommen hat. Bereits seit Monaten haben die US-Börsen bekanntlich steil zugelegt, obwohl die Konjunkturdaten zuletzt höchstens zufriedenstellend ausgefallen waren. Vor allem um den Immobilienmarkt sorgt man sich, der Hypothekenmarkt zeigt Schwierigkeiten, und am Dienstag wurden auch noch die Bestellungen langlebiger Güter für Januar mit einem Rückgang um mehr als 8 Prozent gemeldet. Darunter litten vor allem die Industrie-Werte. Größte Verlierer im Dow-Jones-Index waren General Motors mit einem Minus von fast 6 Prozent, gefolgt von den Aktien von Alcoa, von DuPont und Caterpillar. Zu den schwächsten Sektoren gehörten zudem die Transport-Aktien, allen voran die Fluggesellschaften. United Airlines stürzte um 8,5 Prozent ab, Continental Airlines und AMR, die Muttergesellschaft von American Airlines, verloren jeweils mehr als 6 Prozent. Auch zahlreiche Hightech-Aktien schlossen tief im Minus, darunter die Dow-notierten Papiere von Microsoft und Intel mit einem Minus von mehr als 3 Prozent, sowie IBM und Hewlett-Packard mit einem Abschlag von mehr als 2 Prozent. Unter den schwächsten Tech-Werten war Apple mit einem Minus von 4,5 Prozent. Das Unternehmen rechnet mit Verzögerungen beim neuen Projekt Apple TV. Der Kopierer-Hersteller Xerox hingegen verlor fast 4 Prozent, nachdem das Unternehmen schwache Quartalszahlen veröffentlich hatte.
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