Im neuen Spiegel gibt es ein Interview mit Deutsche Bank Chef Breuer. Zweimal wird nachgehakt, ob Anleger bewusst getäuscht wurden.
1.Frage SPIEGEL ... Obwohl die spekulative Übertreíbung zumindest für Experten deutlich erkennbar war, rieten Sie (Breuer) und Ihre Kollegen von den anderen Banken immer weiter zum Aktienkauf. Haben Sie die Anleger bewusst getäuscht ?
Antwort Breuer: Ich kann mich sehr wohl erinnern, dass eine ganze Reihe von Leuten zur Bescheidenheit and den neuen Märkten, zur Zurückhaltung bei Wertpapieren der New Economy geraten haben. Angefangen bei Alan Greenspan. SPIEGEL: Der ist Chef der US-Notenbank, nicht Angestellter der Deutschen Bank. Antwort Ende.
2.nachhaken SPIEGEL: Das Heer der Analysten lag ähnlich daneben. Nur ein Prozent ihere Hinweise waren Verkaufsempfehlungen, trotz erkennbarer Spekulationsblase. Daher noch einmal die Frage: Haben die Banken nicht die Anleger mehr oder weniger systematisch ausgenommen ? Antwort Breuer: Ich glaube, wir sollten einen Unterschied machen zwischen dem, was landläufig Old Economy heisst, und der New Economy. Bei den Blue Chips war und ist eine im Grundton positive optimistische Einstellung gerechtfertigt. Ich würde auch heute nicht sagen, der Weltuntergang ist da, der Crash hat begonnen, rette sich wer kann. Denn wir schauen in ein Wirtschaftsjahr 2001, das auf beiden Seiten des Atlantik nicht schlecht aussieht. Antwort Ende.
Da windet sich einer und weicht aus, aber er dementiert nicht. Das muss man ihm fast zugutehalten.
Gruss, MarS
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