Wird wohl höchste Zeit, das ich hier mal was sage, weil es ansonsten drunter und drüber geht. Aber bevor es wissenschaftlich wird, erst mal ein, für mich das schönste, Zitat zu den Edelmetallen, frei nach Rudyard Kipling:
Gold is for the mistress —silver for the maid Copper for the craftsman, cunning at his trade. "Good!" said the Baron, sitting in his hall, "But Iron—Cold Iron—is master of them all."
Jetzt mal zu den Materialien. Du bezeichnest Bronze als Metall. Zumindest aber in dem Sinne, dass man darunter ein Element versteht, wie bei Silber und Gold, ist es das aber nicht.
Als Bronze bezeichnet man vielmehr die Legierungen auf Kupferbasis. Das bedeutet, dass mehr als 50 % des Inhaltes der Legierungen aus Kupfer bestehen. Solche Legierungen gibt es extrem viele und ihre weiteren Bestandteile bestimmen nicht nur ihre zum Teil extrem interessanten Eigenschaften, sondern auch ihren Wert.
Wenn wir zum Beispiel einfach den Begriff "Bronze" ohne weitere Zusätze verwenden, dann denken die meisten Leute (zu Recht) an Glocken und die dafür verwendete Glockenbronze. Das ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn mit bis zu 24 % Zinn. Diese Legierungen aus Kupfer und Zinn waren auch die ältesten, die von Menschen verwendet wurden und gaben der Bronzezeit ihren Namen. Damals wurden neben Gebrauchsgegenständen daraus auch Waffen gefertigt. Was kaum jemand weiß: Zinnbronze in der richtigen Legierung ist härter als Eisen.
Daneben gibt es aber eine Vielzahl anderer, häufig verwendeter Bronzen, die z.B. legiert sein können mit
Zink = Messing Nickel Aluminium Silizium Blei = Lagerbronze Beryllium (Vorsicht giftig!)
und Mixturen daraus. So bezeichnet man Bronze aus Kupfer, Zink und Nickel als Neusilber. Die Legierung unserer 50, 20 und 10 Cent Münzen wird Nordic Gold genannt und besteht aus Kupfer, Aluminium, Zink und Zinn und wurde als nickelfreie Legierung für diese Münzen verwendet, weil Nickel Allergien verursacht und diese Münzen auch oft in den Händen von Kindern enden.
Vier zumindest für Kunsthandwerker extrem interessante, in Europa aber weitestgehend vollkommen unbekannte Bronzen sind Shibuichi, Kuro-Shibuichi und Shakudo sowie Kuromido. Die Namen lassen schon erkennen, dass sie in Japan entwickelt wurden. "Shibuichi" bedeutet "vier-eins" und ist eine Bronze, die etwa ein Viertel Silber enthält. Kuro-Shibuichi enthält zusätzlich etwas Gold. Shakudo ist eine Legierung aus 90 - 95 % Kupfer mit 5 - 10 % Gold. Und Kuromido enthält 99 % Kupfer und 1 % Arsen. Warum diese merkwürdigen Legierungen, bei denen die Beimischungen zum Teil extrem viel wertvoller sind als das Basismetall? Nun, diese Bronzen lassen sich hervorragend farbig patinieren, von blau über Grüntöne und rot, violett bis tiefschwarz. Daher das Interesse der Kunsthandwerker.
So, ich denke, das reicht erst mal. Vielleicht noch das: da wir in allen anderen Themen über Elemente (Silber, Gold, Platin, Palladium) reden, hätte ich es besser gefunden, dieses Thema hier nicht mit "Bronze" sondern mit "Kupfer" zu titulieren. Zumal Bronzemünzen extrem selten, Kupfermünzen jedoch extrem verbreitet waren und sind.
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