TUI

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eröffnet am: 01.01.06 19:14 von: nuessa Anzahl Beiträge: 1801
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16.05.06 17:52

345 Postings, 6673 Tage laboetraderSchwere See bremst TUI aus ....

Hallo fuzzi, das war wohl nix mit Kurs NNE; TUI liegt beigedreht und wettert die schweren Seen ab. Natürlich bin ich nicht zur See gefahren wegen des schnöden Mammons sondern wegen der schönen und abwechslungsreichen Aussicht auf hoher See.
Thyssen habe ich, wie die DTE, schon wieder verkauft. Hier habe ich mir ein bißchen mit "daytraden" dazuverdient.

Freundliche Grüße,  laboetrader  

17.05.06 14:05

56 Postings, 7013 Tage denkmit@laboetrader

daytraden und gleichzeitig fundamental - wie passt das zusammen?
guter Tipp, falls Du noch nicht so lange an Land bist: daytraden ist für Leute, die sich maßlos überschätzen, also in ihrem eigenen Interesse an der Börse absolut nichts verloren haben. Sich dazu noch Thyssen zu kaufen spricht ebenfalls Bände.
Wenn Du Kapitän bist, dann fährst Du deinen Kahn doch auch nicht mit voller Fahrt durch eine Nebelbank, oder? Glaub mir, 1 Mio. können schneller weg sein als man denkt.

ernst und gutgemeinte Vorschläge:
-kein daytrading mehr
-breitere Diversifikation
und noch viel Glück

denkmit  

17.05.06 16:16

381 Postings, 6684 Tage ZockerbulleÖlpreis in vier Monaten bei 85 US-Dollar

17.05.2006 14:58:15

ANALYSE/HSBC: Fondsmanager sieht Ölpreis in vier Monaten bei 85 US-Dollar

DÜSSELDORF (dpa-AFX Broker) - Die Fondsmanager von HSBC Trinkhaus & Burkhardt rechnen mit einem weiteren Anstieg des Ölpreises. Die Iran-Krise, Drohungen von Venezuela, außergewöhnliche Stürme im Süden der Vereinigten Staaten oder Rebellenanschläge in Nigeria könnten kräftige Ausschläge des Kurses provozieren, sagte Fondsmanager John Baumann am Mittwoch. Ölnotierungen von 85 bis 100 US-Dollar seien keine Utopie. In vier Monaten sieht Baumann den Ölpreis bei 85 Dollar. Angesichts des Bedarfs an Rohstoffen gegenüber den Vorräten sei längerfristig keine Erholung zu erwarten, sagte der Fondsmanager. Historisch gesehen sei der Ölpreis inflationsbereinigt zur Zeit zwar auf einem hohen Niveau, aber er sei noch weit entfernt von seinen Höchstständen./awpek/mw

Quelle:dpa-AFX



 




 

17.05.06 16:36

381 Postings, 6684 Tage ZockerbulleBin wieder an Bord

Habe TUI für 15,94€ wieder ins Depot gelegt.

Bis Ende des Jahres plane ich, TUI komplett zu übernehmen;-))

laboetrader; Du bist ab Heute nicht mehr Kapitän des TUI Tanker;-))

 

17.05.06 17:01

11820 Postings, 7490 Tage fuzzi08ZoBu - Lug, Trug und Täuschung

Die Fondsmanager reden nur für ihr eigenes Geld. Was sie behaupten, soll uns
in die Irre führen und ihnen und ihren Auftraggebern die Taschen füllen.
Insoweit tun wir gut daran, eher das Gegenteil von dem zu glauben, was uns
diese Beutelschneider weismachen wollen.

Die ganzen Gründe, die uns die werten Herrschaften aufzählen, stimmen zwar.
Punkt für Punkt. Aber was wollen sie damit sagen?Warum jagen sie jeden Tag
dieselbe Sau von neuem durchs Dorf?

Man will uns Angst machen, uns zu falschen Annahmen, zu falschem Handeln
verleiten. Denn der Ölpreis wird nur künstlich durch Spekulation hoch gehalten.
An der angeblich so überbordenden Nachfrage liegt es nicht. Die Beobachter
an den Spotmärkten berichten, daß keinerlei Nachfrageüberhang herrscht; die
Nachfrage könne vielmehr jederzeit gedeckt werden.

Tatsache ist - wie ich in meinem Beitrag #650. schon geschrieben habe: der
Welt-Ölbedarf für 2006 wurde völlig überschätzt. Nachrechnungen haben ergeben,
daß er tatsächlich 15 Prozent niedriger sein wird. Wenn das zutrifft, wird das der Genickschuß für die Öl-Spekulation und für die Ölpreisblase. Spätestens wenn sich
die Berichte über wachsende Lagerbestände häufen, wird die Wahrheit endgültig
ans Licht kommen. Fonds, die auf hohe Ölpreise gesetzt haben, werden dann schnell kollabieren.

"Analysen" der oben geposteten Art sind der untaugliche Versuch interessierter
Täuscher, Anleger ins Lager der Ölspekulation zu locken, um damit zu retten, was
zu retten ist.
Wer klug ist, spielt nicht mit und hört nicht darauf!  

17.05.06 17:11

381 Postings, 6684 Tage Zockerbullefuzzi08

"Wer klug ist, spielt nicht mit und hört nicht darauf!"

Wie Du in meinem Posting #654, gelesen hast, habe ich genau das getan!
Gegen den Trend agiert!
Mein Kaufkurs für die TUI ist max 16€ und das habe ich heute mit 15,94€ wahrgenommen.

Der von mir eingefügte Bericht #653, hat sich somit bezahlt gemacht;-)))  

 

17.05.06 17:22

345 Postings, 6673 Tage laboetrader# denkmit und daytraden

Hallo denkmit,

so richtig daytraden tue ich ja nicht. Mit der Thyssen habe ich auch nicht allzuviel verdient, nur 2.500,00 € bei 160.000,00 € Umsatz (An- und Verkauf), allerdings habe ich in dieser Woche bis heute insgesamt gesehen, ca. 6.000,00 € verdient und zwar mit der Deutschen Telekom und der Thyssen-Krupp. Nun stehe wieder Gewehr bei Fuß; ich warte auf den Umschwung (Turn-Around) bei der TUI, und der wird wohl erst im Herbst kommen, das könnte so schon sein.

Was die volle Fahrt in die Nebelwand angeht ...., das war früher mal (bis ca. 1964), wo man die Maschinen noch auf "Dead Slow Ahead" legte, wenn man sich so einer Wand näherte; heute hat man 3-4 Radargeräte auf der Brücke, von denen mindestens eines Tag und Nacht läuft, und daher "brettert" man voll in die Nebelwand hinein, denn man hat ja ein laufendes Plot, das auch bei strahlendem Sonnenschein aktualisiert wird. Nur ein Ausguck wird zusätzlich aufgezogen, das ist gesetzlich vorgeschrieben.

Trotzdem, schönen Dank für Deinen Ratschlag und Deine Warnung; ich bin jedoch kein Spieler, ganz im Gegenteil!

Mit der TUI habe ich wohl recht gehabt, sie sucht noch ihren Boden; ich bin froh, daß ich noch nicht voll investiert bin.

Freundliche Grüße,   laboetrader  

17.05.06 17:36

381 Postings, 6684 Tage Zockerbullelaboetrader

Ich glaube nicht das Du Dich vor irgendjemand hier im Forum, oder überhaupt rechtfertigen musst!
Deine Erfolge in der "Börsenwelt", sprechen doch für Dich!

Da können sich eine menge Leute, eine dicke Scheibe von abschneiden!

Weiter so!

ich hätte nicht gedacht, das der Gesamtmarkt so einbricht, das sind aber fantastische Kaufkurse;-)  

17.05.06 18:01

345 Postings, 6673 Tage laboetraderZockerbulle

Danke für Deine Worte, doch ich bin auch dankbar für Warnungen und, falls erforderlich, für Ermunterungen; so habe ich jedenfalls das Posting von "denkmit" aufgefaßt.

Was den heutigen Markteinbruch angeht, der war mal wieder notwendig für die institutionellen Anleger, um billiges Material aufzusammeln (Bärenfalle), das Spielchen wiederholt sich immer und immer wieder, denn jeder Verkäufer trifft auf einen Käufer, und das sind letztlich die Schnäppchenjäger. Der RSI liegt schon beinahe bei 20 (was die TUI angeht), das bedeutet, daß das Papier überverkauft ist, worauf dann eine Gegenreaktion einsetzt; die werden wir in der nächsten Woche erleben.

Freundliche Grüße,   laboetrader  

17.05.06 18:05

11820 Postings, 7490 Tage fuzzi08ZoBu

Ich fürchte, das sind noch lange nicht die Kaufkurse, sprich: Tiefstkurse.
Die Korrektur hat erst angefangen. Wir Deutschen gehen wie immer direkt
aufs Ziel zu und halten uns nicht lange mit Kinkerlitzchen, wie Zwischen-
erholungen, technischen Reaktionen und solchen Schnickschnack auf.
Wenn schon, denn schon...

Bis 5.500 im Dax wird's noch mindestens gehen; evtl auch noch tiefer.
TUI wird aber in dieser Phase enorm Boden gutmachen.  

17.05.06 19:02

345 Postings, 6673 Tage laboetraderfuzzi08

Ref.: "TUI wird aber in dieser Phase enorm Boden gutmachen."

Frage: Nach oben oder nach unten? Ich kann mir denken, daß noch jede Menge Luft nach unten ist!

Darum geht es jedoch nicht, wenn man investiert. Die RIU-Familie starrt sicher auch nicht täglich nach dem Kurs!

Freundliche Grüße !!!  

17.05.06 19:48

720 Postings, 6668 Tage 10er@fuzzi

"Bis 5.500 im Dax wird's noch mindestens gehen"

Reine Spekulation! Der Dax kann auch noch bis 5000 fallen und noch tiefer. Aber er
kann auch in die Gegenrichtung bis 6000 und höher steigen.
Die Zinsängste können bald verflogen sein oder sich noch weiter verstärken. Das ist eben die Börse.

Ob TUI in dieser Situation Boden gutmachen wird, halte ich für reine Spekulation.
Fällt der DAX, wird auch TUI fallen.
Es fragt sich nur, welche Werte nach der Korrektur das größere Potential haben.
Ich denke, TUI wird nicht zu diesen Werten gehören. Leider!

Gruss
10er  

17.05.06 19:57

11820 Postings, 7490 Tage fuzzi08laboetrader - rauf oder runter

"Frage: Nach oben oder nach unten? Ich kann mir denken, daß noch jede
Menge Luft nach unten ist!"

Als durchgreifende Korrektur gilt eine, die 50 Prozent des Zugewinns des
letzten Aufschwungs (das ist im Dax der seit Mai 2005) abbaut.

Das bedeutet für TUI:
Start im Mai 2005 bei schwach 19,-EURO. Zugewinn per 10. Mai, dem Beginn
der Korrektur von TUI: Minus 1,20. Folglich gibt es nichts zu korrigieren.
Daher meine These, daß TUI "Boden gutmacht". Damit meine ich dir relative
Outperformance gegenüber den anderen Werten.

Daß TUI (noch) weiter runtergeht, glaube ich nicht. Abgegeben werden Papie-
re in erster Linie, um Gewinne zu sichern. Bei TUI gibt's höchstens Verluste
zu sichern. Nicht mal das würde sich bei TUI (aus steuerlichen Gründen)
lohnen: dazu sind die Verluste in 12 Monaten wiederum zu mickrig.

Fazit:
Mit TUIs läßt sich im Moment nicht so recht was anfangen - außer sie zu halten.
Genau das stabilisiert aber den Kurs...

PS:
Wer um Himmels willen ist denn die RIU-Familie? Klingt irgendwie nach Zirkus-
artisten...;-)) - oder vielleicht "Rentner-Investment-Union"??  

17.05.06 20:11

12382 Postings, 7595 Tage .Juergen#661,laboetrader -daß noch jede Menge Luft nach un

denke mal, der 13er bereich aus mitte 2004 und das ATL aus frühjahr 2003 sind markante kurspunkte,

wenn der 13er bereich nicht halten sollte sieht es bitter aus.....

Chartbild konnte nicht geladen werden.

 

17.05.06 20:36

11820 Postings, 7490 Tage fuzzi08Juergen - rühren und wegtreten

Is ja doll, was Du alles mit Deinen Kurvens und so anstellen kannst. Respekt!
Aber mehr als ein Witzchen zum Feierabend ist es nicht.
Kurs 13,-EURO - das würde bedeuten: KGV von 4,96. Ich glaube, das gab es
seit Bestehen des Dax noch nie. Auch ein KUV von 0,17 gabe es noch nie.

Ich meine, wir können hier gerne über jeden Mist diskutieren. Aber ein
Fitzelchen Ernsthaftigkeit sollte schon sein. Also dann: Rühren und wegtreten!


 

17.05.06 21:17
1

381 Postings, 6684 Tage ZockerbulleAlles ist möglich.......

so ist die Börse, ich habe mir abgewöhnt irgendwelche Prognosen zu stellen, egal ob in den jeweiligen Aktien oder Indizes, so bewahrt man sich vor Enttäuschungen und nimmt es so, wie es kommt.

Und eins habe ich an der Börse gelernt; alles was fällt, steigt auch wieder und alles was stark fällt, steigt auch wieder stark;-))


 

17.05.06 21:28

381 Postings, 6684 Tage ZockerbulleEin Händler an der Börse

meinte gerade auf(N-TV), wir dürfen die 200 Tagelinie im DAX, nicht unterschreiten, wenn doch, oh weh, dann wird es noch weiter Richtung Süden gehen!  
Angehängte Grafik:
DAX-mit_200_Tagelinie.gif
DAX-mit_200_Tagelinie.gif

17.05.06 21:47

11820 Postings, 7490 Tage fuzzi08ZoBu

Der Händler auf N-TV weiß natürlich genau, daß auf Unterschreitung der 200-
Tageslinie hohe Strafen stehen - mindestens 200 Tage elektrischer Stuhl..:-//

Theoretisch könnte es dann abwärts gehen bis 4.300. Selbst das alte historische
Tief bei 2.400 könnte getestet werden. Nur: wahrscheinlich ist das alles nicht.
Deutschland gilt auch in den USA als das Anlageland Nr.1. - Mittel, die aus Japan
zurückfließen, werden in Deutschland angelegt. Zudem stehen die ersten Aktien
bereits kurz vor wichtigen Einstiegsmarken (z.B. DAIMLER bei 39,-).

Als vorteilhaft sehe ich dabei die Geschindigkeit an, mit der sich das abspielt.
Anders als bei Salami-Crashs, werden dabei in Erholungsphasen nicht wieder
Gewinne aufgebaut, die anschließend wieder realisiert werden. Schnelle  Zu-
sammenbrüche haben meistens ebenso schnelle Returns zur Folge.  

17.05.06 22:02

381 Postings, 6684 Tage Zockerbullefuzzi

sehe das genauso, dann kommt noch dazu, fundamental ist noch alles im grünen Bereich, noch brummen die Industrieanlagen!
 

18.05.06 01:10
1

381 Postings, 6684 Tage ZockerbulleMärkte ohne Margen

 
Märkte ohne Margen

Von Hermann Simon

Viele Zukunftsbranchen leiden unter einem dauernden Preiskrieg. In Wachstumsmärkten wie Internet, Fluglinien oder Telekommunikation gehen die Gewinne daher zwangsläufig gegen null.


Bei einem zufälligen Treffen im Flughafen erzählte mir der Ex-Vorstandschef eines großen Mobilfunkanbieters, kürzlich habe er eine meiner früheren Kolumnen mit dem Titel "Leerer Kern" wieder gelesen. Der Essay war im Juli 1995 im manager magazin erschienen. "Es kam noch schlimmer, als Sie es damals voraussagten", war sein Kommentar.

Hermann Simon ist Chairman der Unternehmensberatung  Simon, Kucher & Partners

Um was geht es? Um Märkte, die einen so genannten leeren Kern besitzen. Als Kern eines Marktes bezeichnet die Wirtschaftstheorie eine Wettbewerbskonstellation, bei der alle Konkurrenten profitabel wirtschaften können. Ist der Kern "leer", so lässt sich in einem Markt insgesamt kein Geld verdienen. Das schließt nicht aus, dass einzelne Unternehmen Gewinne machen.

Damals wagte ich die Behauptung, dass viele der modernen Märkte böse Überraschungen im Sinne eines leeren Kerns beinhalten. Telekommunikation, Teile des Fernsehmarktes, Multimedia, Tourismus, Luftfahrt, Autovermietung oder die Computerindustrie gehörten dazu. Bezeichnenderweise kam der Begriff Internet in meiner seinerzeitigen Kolumne nicht vor, die Internetära dämmerte gerade erst am Horizont.

Wie stellt sich die Situation heute dar? Praktisch alle großen amerikanischen Fluggesellschaften und einige europäische (Swissair, Sabena) schlitterten in die Insolvenz oder wurden geschluckt. Telekom-Giganten wie Worldcom oder AT&T - das gerade durch die Übernahme von Bell South wieder zu alter Glorie aufsteigen will - sind verschwunden oder auf Bruchteile ihrer einstigen Größe geschrumpft. Drohen France Télécom , Telecom Italia oder der Deutschen Telekom ähnliche Schicksale?


Die verblichenen Internetsterne sind Legion. Wie nervös die Börse mit einem Superperformer umspringt, zeigt der Crash des Google-Kurses seit Anfang dieses Jahres. Allein am 1. Februar 2006 brach der Börsenwert des Internetstars um mehr als neun Milliarden Dollar ein, genau einen Monat später um gut acht Milliarden Dollar. Nun will Google gegen Apple auch ins Musikgeschäft einsteigen. Vorsicht, Apple! Leerer Kern droht!

Branchen und Geschäfte werden regelmäßig mit euphorischen Erwartungen begrüßt. Die Mobilkommunikation ist ein Musterbeispiel. Als Mannesmann seinerzeit die erste private Mobilfunklizenz erhielt, wurde überschwänglich "von einer Genehmigung zum Gelddrucken" gesprochen. Mittlerweile sieht die Welt sehr viel nüchterner aus. Die Mobilfunker haben inzwischen zweistellige Milliardenbeträge abschreiben müssen, und zwischen den Anbietern ist ein gnadenloser Wettbewerb um jeden einzelnen Kunden entbrannt.


Viele "Märkte der Zukunft" zeichnen sich durch unschöne Besonderheiten aus. Das primäre Problem besteht nicht darin, dass sich die anfänglichen Wachstumserwartungen hinsichtlich der Nachfrage nicht erfüllen. Denn weit gravierender sind die regelmäßigen Fehleinschätzungen im Hinblick auf den Wettbewerb und seine Intensität.


Es ist ja gerade nicht so, dass der Flugreisenmarkt nicht wächst. Das Gegenteil ist der Fall. Jedoch treten immer aggressivere Wettbewerber auf den Markt, und es tobt ein ununterbrochener Preiskrieg. Das Angebot wächst ständig schneller als die Nachfrage. Selbst die Besten erreichen allenfalls marginale Profite.

Die wichtigste Triebkraft für diese Entwicklung ist die schnelle Commoditisierung neuer Produkte und Dienstleistungen. Für viele Bereiche gibt es keinen effektiven Patentschutz. So halten die meisten Kunden heute Personal Computer, Mobiltelefone, Airlines, Autovermieter, Internetangebote, Kreditkarten oder Hotels für austauschbar.

Sehr niedrige Grenzkosten sind eine weitere Ursache für einen leeren Kern. Wenn die Kapazitäten einmal aufgebaut sind, liegen die Grenzkosten nahe null. Die zusätzlichen Kosten für ein Telefonat sind vernachlässigbar. Umgekehrt bedeutet jede ungenutzte Minute im Telefonnetz, jeder unbesetzte Flugzeugsitz unwiederbringlich verlorenes Geld. Ähnliches gilt für einen zusätzlichen Internetaufruf, ein Hotelbett, eine Ferienwoche, eine Banktransaktion, eine Softwareeinheit.


Kernbohrung: Ist der Kern "leer", so lässt sich in einem Markt insgesamt kein Geld verdienen. Das schließt nicht aus, dass einzelne Unternehmen Gewinne machen.


Diese Kostensituation führt zwangsläufig dazu, dass Wettbewerber mit unausgelasteten Kapazitäten die Preise senken. Das treibt aber selten die Gesamtnachfrage nach oben, sondern setzt nur die Preisspirale nach unten in Gang und reißt so bis auf wenige extrem kostengünstige Anbieter alle in die Verlustzone. Versuche, aus diesem Schlamassel herauszukommen, scheitern, da stets ein Wettbewerber überschüssige Kapazitäten hat, die er per Niedrigpreis am Markt abkippt. Auf die Telekommunikation und das Internet bezogen, meint Professor Nicholas Negroponte, Chef des Media-Labors am Massachusetts Institute of Technology, dass die Verhältnisse dort "noch schlimmer sind als bei den Airlines mit ihren Preiskriegen". Jeder kämpft gegen jeden: Telefongesellschaften, Kabelnetzbetreiber, Internetfirmen, Stadtwerke, Satellitensysteme.

Auch die Automatisierung der Kundenbeziehung höhlt den Kern aus. Wenn die Bankbeziehung oder die Reisebuchung nur noch über den Bildschirm läuft, entfällt die persönliche Beziehung als Treue bildender Faktor. Dem Kunden ist es egal, bei welchem Bildschirm er kauft, er entscheidet nur noch nach dem Preis. Wer hat schon eine persönliche Beziehung zur Homepage seiner Bank? Wer mit seinem Diensteanbieter ausschließlich per Callcenter oder Internet verkehrt, wechselt leichter als jemand, der seinen Betreuer persönlich kennt. Natürlich ist die persönliche Betreuung teuer, doch ihr Kundenbindungspotenzial darf man nicht unterschätzen. Je mehr die Kundenbeziehung automatisiert wird, desto größer ist die Gefahr beliebiger Austauschbarkeit.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus diesen Überlegungen?

Bei der Beurteilung neuer Märkte sollte man sich vor Euphorie hüten, größte Nüchternheit ist angezeigt. Viele "Märkte der Zukunft" werden Märkte ohne Margen bleiben und das Gegenteil des erwarteten Paradieses bringen. Prüfen Sie deshalb Engagements in solchen Märkten äußerst kritisch. Droht ein leerer Kern, so lassen Sie die Finger davon.
Angesichts der schnellen Commoditisierung neuer Märkte ist es wichtig, Marktpositionen früh zu besetzen. Wenn nachziehende Wettbewerber keine Vorteile bieten können, dann bleiben die Kunden beim Pionier. Viele Firmen sind nicht deshalb Marktführer, weil sie besser sind, sondern weil sie einfach früher da waren und die Positionen besetzt halten.
Je größer die Gefahr der Commoditisierung ist, desto wichtiger sind erstens die Kosten und ist zweitens die Nutzung noch verbleibender Differenzierungspotenziale. Selbst unter den Airlines gibt es profitable Firmen wie etwa Southwest Airlines  oder Ryanair . In Märkten ohne Margen sind solche Firmen jedoch stets auf spezielle Marktsegmente fokussiert oder fahren extrem kostengünstige Prozesse.
Wenn irgendwie möglich, sollten Sie versuchen, in der Beziehung zum Kunden eine persönliche Komponente zu erhalten. Hierzu gibt es viele Möglichkeiten. Durch Kundenkarten oder -clubs werden aus anonymen bekannte Kunden. Die moderne Informationstechnologie gestattet die individuelle Ansprache. Durch Zuordnung von Kunden zu Mitarbeitern lässt sich der Anonymisierung erfolgreich entgegenarbeiten.
Auch die Preispolitik sollte man gegen die Commoditisierung einsetzen. Die Bahncard liefert ein Beispiel. Wer die Ausgabe für die Bahncard einmal getätigt hat, beurteilt die Alternative Bahn versus Auto anders. Treueboni, Preisbündelung oder Mehrpersonenrabatte haben ähnliche Wirkungen.
Nicht zuletzt muss man prüfen, inwieweit Zusatzservices geeignet sind, die Commoditisierung zu bekämpfen. Hier liegt großes Potenzial; es sei jedoch vor trügerischen Hoffnungen gewarnt. Die Bereitschaft des Kunden, Zusatzservices im Preis zu honorieren, hält sich in Grenzen.


In den Märkten der Zukunft weht mehr denn je ein scharfer Wind der Commoditisierung. Paradiese lässt der Sturm nicht entstehen, allenfalls Oasen, denn er fegt die Profite weg, und zurück bleibt ein leerer Kern. Nur wer früh seine Bastionen baut und seine Wettbewerbswaffen zielgenau einsetzt, kann sich gegen den Trend stemmen.

© manager-magazin.de 2006

 

18.05.06 09:27

11820 Postings, 7490 Tage fuzzi08interessanter Beitrag, ZoBu

Die These von H. Simon ist mir neu, deckt sich aber in mancher Hinsicht mit
meiner Einschätzung der Märkte. Was würde wohl dabei herauskommen, wenn
man sämtliche Aktien unter dem Aspekt der Commoditierung, des leeren Kerns
hin untersucht...- Viele würden ihren Glanz schnell verlieren.

Unter diesem Aspekt muß selbstverständlich auch TUI gesehen werden. Aber ich
denke, sie kann einer kritischen Betrachtung durchaus standhalten. Schauen wir
uns die Schifffahrt an, dann erscheint der CP-Ships-Deal in einem neuen Licht.
Denn er kann als entscheidende Maßnahme gegen den Margenkrieg in der Schiff-
fahrt gesehen werden.

Und noch etwas zeigt die These von der Kern-Entleerung: wie wichtig werthaltige
Sachwerte sind. Daß hier eine Stärke von TUI liegt, habe ich ja geschrieben.  

18.05.06 12:37

381 Postings, 6684 Tage ZockerbulleWas mich nur Wundert........

Einige Werte erholen sich ganz gut (zb.mein Schatz, BAYER) nur die TUI, klebt am Boden fest, werde da mal gleich nachhelfen;-)  

18.05.06 13:06
1

11820 Postings, 7490 Tage fuzzi08ZoBu - Geduld

Eigentlich müßtest Du es doch selbst wissen: TUI ist ein Turnaroundkandidat,
der in der laufenden Korrektur fast nichts eingebüßt hat; der erste Rutsch
war normal und geht aufs Konto des Dividendenabschlags. Da der aber oft SL-
Marken auslöst, geht es anschließend noch etwas weiter runter.

Umgekehrt nimmt TUI weniger an den technischen Erholungen teil: wo es keinen
Einbruch gab, gibt es nichts zu korrigieren. Außerdem bleiben die Fonds, die
technische Erholungen unterstützen, bei TUI zur Zeit draußen und warten ab,
bis sich ein stabiler Trend gebildet hat. Dagegen gibt es ein super Mittel: Geduld.

 

18.05.06 13:37

56 Postings, 7013 Tage denkmitTUI - Bewertungsabschlag tritt kurzfristig in den.

Hintergrund.
Ich bin ja schon froh, wenn bei 15,7x wieder schluss ist, wovon auch auszugehen ist, sonst zieht sich die Sache tatsächlich ein/zwei Jahre hin !?!
Taktisch kann man nun wahrscheinlich gewinnbringend auf eine Markterholung setzen und muss sich erst mal nicht so sehr um das stockpicking kümmern.
Anders ausgedrückt: der DAX ist in den letzten paar Tagen auch zu einer Art Schnäppchen geworden. Natürlich nicht mit einer TUI vergleichbar, aber bei deutlich geringerem, da divesifiziertem Risiko. Sollte TUI nicht noch weiter abgeben und in Anbetracht meines bestehenden Exposures in TUI gehe ich vorerst lieber in den Gesamtmarkt.

Aber nach wie vor ist klar:
TUI ist unterbewertet; die Kursexplosion ist lediglich eine Frage der Zeit

Blutbäder sind schöne Einkaufsmöglichkeiten,
denkmit  

18.05.06 14:40

345 Postings, 6673 Tage laboetraderfuzzi und die Familie RIU

Wer die Familie RIU ist?

Die TUI AG hat zurzeit zwei spanische Großaktionäre. Die Familie Riu hält indirekt 5,1 % der TUI Aktien, das Kreditinstitut Caja de Ahorros del Mediterráneo indirekt 5,00 %. Die restlichen knapp 90 % der Aktien befinden sich im Freefloat.

Wieder das Gedächtnis aufgefrischt?

Anmerkung: Wer in Kategorien von "Atomkriegen" denkt und plant, den interessiert nicht die Familie RIU!

Freundliche Grüße, laboetrader  

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