In Q2 gab es einen Solarzubau in Deutschland von 3,1 GW. Somit gab es im 1.Halbjahr 5 GW. Im 1.Halbjahr 2011 waren es gerade mal 1,7 GW. So hat die Deutsche Bank vor zwei Tagen berichtet.
Q1 mit seinen 1,9 GW wurde dominiert von kleinen und mittleren großen Aufdachanlagen, Q2 wird dominiert von den Freiflächanlagen, da die Übergangsfristen zur Senkung der Einspeisvergütungen für Freiflächanlagen Ende Juni ausgelaufen sind. Deshalb haben ja die China-Solaris solch fantastische Absatzprgnosen im Mai für Q2 abgegeben.
Die nächsten zwei Monate wird es aber sicher nicht mehr so gut laufen in Deutschland, aber dafür wird es wohl in Italien zu einem richtigen Solarboom kommen. Ende August tritt das neue Conto Energia V in Kraft mit Kürzungen der Einspeisevergütnungen von bis zu 40%. Dazu kommt noch, dass im neuen Conto Energia nur noch 600 Mio. € staatlich gefördert wird und wenn man den Fachleuten glauben darf, dann ist dieser Fördertopf schon im September aufgebraucht. Heißt dann im Klatext, dass es ab September wohl in Italien keine Einspeisevergütungen geben wird und das wird ganz sicher zu einem richtigen Ausverkaufsboom in Italien führen.
Man kann es auch überall lesen, dass viele Solarunternemen derzeit auf Volllast arbeiten (Q-Cells, Conergy, Solon). Hat man auch gestern an den super Modulabsatzzahlen mit 216 MW für Q2 von der norwegischen REC gesehen und REC arbeitet in ihrer Singapur-Produktion (Fertigungskapazitäten von 750 MW) nach Angaben des REC-Chefs mit 100% Produktionsauslastung.
Solar wird in diesem Jahr sich weiter kräftig wachsen (2010: 19 GW, 2011: 27 GW, 2012e: 32 GW meine Schätzung) wie in den Vorjahren auch. Da steht für mich außer Frage. Die große Frage wird dabei sein, kann man auch Geld verdienen mit dem Modulverkauf ? Zwar fallen die Preise nicht mehr so heftig wie im Vorjahr mit 45%, das konnte man auch erwarten, aber in Q2 sind die Modulpreise trotzdem um 9% gefallen und dass die Modulpresie stabil bleiben die nächsten Monate, das glaube ich nun weiß Gott nicht.
Hoffen wir mal, dass Centrosolar von dem wirklich guten solaren Marktumfeld profitieren kann und ihre Modulproduktion wenigstens einigermaßen vernüftig auslasten kann. Auf Volllast fährt die Weimarer Modulproduktion wohl nicht, denn sonst müsste Centrosolar im Quartal 87 MW ausliefern. Was alleine schon ein Umsatz von um die 75 Mio. € entsprechen würde. In Q1 hatte Centrosolar einen Modulabsatz von 27 MW, was einer Auslastungsquote von rd. 31% entspricht. Luft nach oben hat Centrosolar also zur genüge. Hoffen wir mal, dass Centrosolar an der nach wie vor sehr guten Nachfrage antizipieren kann.
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