Die Realität Der Umsatz ist seit 2018 rückläufig, der Umsatz je Aktie allerdings schon seit 2016 und der Gewinn je Aktie erreichte sein Hoch vor anderthalb Jahrzehnten. Damit sollte sich die Aktie eigentlich für jeden vernünftigen Anleger erledigt haben.
Denn ganz offensichtlich lebt man bei Lumen auf Pump und steckt das Geld dann in Dinge, die sich nicht lohnen.
Und genau hier liegt der Knackpunkt. Selbst die höchste Dividende nützt nichts, wenn der Aktienkurs im selben oder in einem noch höheren Maß einbricht. Und der sicherste Weg für sinkende Kurse sind rückläufige Geschäftszahlen.
In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Aktien fast verdoppelt, außerdem war man die letzten drei Jahre massiv defizitär. Die Dividende wurde also ganz offensichtlich aus der Substanz gezahlt.
Dieses Geld hätte man wohl besser darauf verwendet, Schulden zu tilgen, denn davon hat man genug. In den Büchern schlummern sagenhafte 29,4 Mrd. USD an langfristigen Verpflichtungen.
Das dicke Ende Das dürfte in Anbetracht der steigenden Zinsen ein echtes Problem werden. Wird die Refinanzierung teurer, rutscht Lumen immer weiter in die roten Zahlen. Die Folge davon werden weitere Kapitalerhöhungen und Kürzungen der Dividende sein. Oder aber irgendwann die Insolvenz.
Daher hilft weder ein KGV von 3 noch eine Dividendenrendite von 16,86%. Lumen ist stehend K.O. und der Gewinn dürfte in diesem Jahr ohnehin kollabieren, wodurch das KGV auf über 6 steigt. Im Endeffekt bleibt dem Unternehmen nur noch eins, um das unvermeidliche hinauszuschieben: Man verkauft seine Kronjuwelen.
In diesem konkreten Fall veräußert man das komplette Kabelnetzwerk in 20 US-Bundesstaaten für 7,5 Mrd. USD an Apollo. Dass der Kurs von Lumen seit der Bekanntgabe (Link) des Deals nur eine Richtung kennt, spricht Bände.
Ein Verkäufer in Bedrängnis ist auf einen starken Käufer gestoßen. Welche Seite das bessere Geschäft macht, sollte klar sein
Anmerkung: Die Streichung der Dividende wurde dem Autor erst nach dem Bericht bekannt.
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