VDO-Werk Würzburg Die IG Metall Bayern hat von Continental endlich Klarheit über die Zukunft des Würzburger VDO-Werkes verlangt. „Die Beschäftigten haben ein Recht darauf zu erfahren, ob und mit wem es Verkaufsverhandlungen gibt“, sagte Bezirksleiter Werner Neugebauer bei einer Pressekonferenz in Würzburg.
Werner Neugebauer „Die Leute wollen endlich wissen, wo die Reise hingeht.“ Bisher jedoch sei die Conti-Führung ihrer Informationspflicht nicht nachgekommen. Neugebauer verwies darauf, dass es schon zu den Zeiten als VDO noch zum Siemens-Konzern gehörte, zwei Mal die Absicht gegeben habe, das Werk in Würzburg zu verkaufen bzw. zu schließen und nach Tschechien zu verlagern.
Beschäftigte und IG Metall hatten damals, in langen und schwierigen Auseinandersetzungen und durch einen wochenlangen Streik, den Erhalt des Werkes sichern können. Bestandteil der Vereinbarungen von vor zweieinhalb Jahren war auch , dass neue Produkte ins Werk Würzburg kommen, dafür hatte die Belegschaft auf Teile des Einkommens verzichtet, „das ist uns nicht leicht gefallen“, sagte Neugebauer in Würzburg.
Sollte das Werk veräußert werden, müsse der neue Inhaber den ausgehandelten Ergänzungstarifvertrag übernehmen, forderte Neugebauer. Er mahnte die Einhaltung dieser weiterhin gültigen Vereinbarung an, diese seien weiterhin „die Geschäftsgrundlage, wer die verlässt muss wissen, dass die IG Metall jeden Cent geltend machen wird“.
Am 8. August 2007 hatten Betriebsrat und IG Metall mit Conti eine Zusatzklausel vereinbart, nach der Betriebsrat und IG Metall umfassend und rechtzeitig informiert werden, wenn ein Verkauf oder Umstrukturierungen anstehen. „Wir wissen aber von rein gar nichts, wir kennen keine Verhandlungspartner, wir wissen nicht, was aus dem Standort und den 1 500 Beschäftigten wird“, ärgerte sich Neugebauer.
Würzburg ist ein profitabler Standort
Der Standort Würzburg arbeite hoch produktiv und sei gut ausgelastet, sagte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Würzburg, Walter Mann. Ca. 120YYY000 Elektromotoren z.B. für Fensterheber und Sitzeinstellungen werden täglich im VDO-Werk in Würzburg für die Automobilindustrie hergestellt. Neugebauer zufolge habe das Würzburger Werk im vergangenen Jahr die Produktivität um zehn Prozent steigern können und eine Umsatzrendite von derzeit etwa sechs Prozent. Zehn bis zwölf Prozent Umsatzrendite, wie sie Conti-Chef Wennemer von jedem einzelnen Standort fordert, seien aber unrealistisch, so Neugebauer.
Wennemer hatte in der vergangenen Woche gedroht, wenn einzelne Werke diese Vorgabe nicht erzielten, würden sie verkauft oder geschlossen.
Bisher hat sich Conti nicht zu möglichen Erwerben des Standortes in Würzburg geäußert, auch bei der Betriebsversammlung am Mittwoch hüllten sich die Arbeitgebervertreter in Schweigen. Selbst gegenüber dem Betriebsrat und der IG Metall beruft sich Conti auf angeblich einzuhaltende „Vertraulichkeitszusagen“. Allerdings pfeifen es die Spatzen in Würzburg von allen Dächern, dass als aussichtsreichste Interessenten derzeit der Coburger Auto-Zubehör-Hersteller Brose und die japanische Firma Nidec gelten. „Uns ist es egal, wer was kauft, solange der Standort mit allen Produktionssparten erhalten bleibt“, erklärte Walter Mann.
Nidec ist ein weltweit operierender Hersteller von Industrierobotern, Elektromotoren und Kartenlesegeräten. Gegründet wurde das Unternehmen in Japan im Jahr 1946 und beschäftigt ca. 16000 Mitarbeiter weltweit.
Brose ist ein Automobilzulieferer. Das Familienunternehmen hat seinen Sitz in Coburg und war schon in der Vergangenheit mehrfach als möglicher Käufer im Gespräch. Die Brose Unternehmensgruppe entwickelt und produziert heute an weltweit fast 40 Standorten in 20 Ländern mechatronische Komponenten und Systeme für Fahrzeugtüren und -sitze.
Quelle: http://www.igmetall-bayern.de/...ews%5BbackPid%5D=18&cHash=edb88a0498 ----------- friss meine shorts, ich geh long
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