Ich mach in den nächsten Tagen zu Leoni einen neuen Thread auf, wo ich auch dazu Stellung nehme. Bankhaus Lampe scheint deutlich niedrigere Margen zu unterstellen, als zu der Zeit wo sich die Weltwirtschaft in einer Rezession (2001-2002) befand. Alles Weitere dann in dem neuen Thread. Werde dann begründen, wieso Leoni ein KGV09 von 6,8 und ein KBV von 1,2 hat. Würd mich freuen, wenn sich dann auch ein paar Conti-Aktionäre an der Diskussion beteiligen. Ist ja zumindest weitgehend auch die gleiche Branche, wenn auch in deutlich unterschiedlichen Nischen.
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Bankhaus Lampe - LEONI halten
16:20 06.02.08
Düsseldorf (aktiencheck.de AG) - Der Analyst vom Bankhaus Lampe, Gordon Schönell, nimmt für die Aktie von LEONI (ISIN DE0005408884/ WKN 540888) ein Downgrade von "kaufen" auf "halten" vor.
Die von der LEONI AG zum dritten Quartal veröffentlichten Zahlen hätten die Erwartungen des Marktes übertroffen. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007 habe die Gesellschaft Umsätze in Höhe von 1,77 Mrd. EUR erwirtschaften können, was einem Zuwachs um 16,0% bzw. 244,7 Mio. EUR entsprochen habe. Von diesem Umsatzplus seien 99,4 Mio. EUR auf organisches Wachstum, 101,3 Mio. EUR auf anorganisches Wachstum, wozu im Wesentlichen die Tochtergesellschaften LEONI Studer, LEONI NBG Fiber Optics, Silitherm sowie LEONI Furas beigetragen hätten, sowie 44,0 Mio. EUR auf zusätzliches Umsatzwachstum infolge eines gestiegenen Kupferpreises entfallen, der an die Kunden habe weitergereicht werden können.
Das EBIT habe im dritten Quartal einen Wert von 34,7 Mio. EUR erreicht und habe das Niveau des Vorjahresquartals nicht halten können. Der Rückgang habe 7,0% betragen. Im Neun-Monats-Zeitraum sei das EBIT allerdings konstant geblieben, womit sich die Marge entsprechend auf 5,9% verschlechtert habe. Der Rückgang des Ergebnisses des operativen Geschäfts bzw. der Marge sei auf Vorleistungen für künftige Projekte zurückzuführen. Diese Vorleistungen seien im Geschäftsbereich Wiring Systems angefallen und seien immer offen kommuniziert worden.
Der Umsatz sei in diesem Geschäftsbereich in den ersten neun Monaten um 3,6% auf 736,0 Mio. EUR angestiegen, das EBIT sei um 20,5% auf 40,4 Mio. EUR zurückgegangen. Im Geschäftsbereich Wire & Cable habe das Top-line-Wachstum 26,9% (auf 1,034 Mrd. EUR) betragen, während das EBIT ebenfalls deutlich um 23,0% auf 65,2 Mio. EUR angestiegen sei.
Mitte Oktober habe LEONI den Kaufvertrag für das Bordnetz-Geschäft des französischen Automobilzulieferers Valeo unterschrieben. Der Kaufpreis habe rund 255 Mio. EUR betragen. Der Bereich habe im Geschäftsjahr 2006 mit 11.700 Mitarbeitern an zwölf Standorten einen Umsatz von 545 Mio. EUR und ein EBITDA von 36 Mio. EUR erwirtschaftet.
Die Umsatz-Prognose von 2,3 Mrd. EUR sollte nach Aussagen des Managements um einige Millionen Euro übertroffen werden. Auch das EBIT und der Konzernüberschuss dürften leicht über der Guidance von 130 Mio. EUR bzw. 83 Mio. EUR liegen. Das vierte Quartal werde durch verschiedene Sondereffekte negativ beeinflusst werden. Belastend würden sich Restrukturierungsaufwendungen, Anlaufkosten für neue Werke, niedrigere Aufträge im Projektgeschäft sowie höhere Materialkosten auch infolge des Ölpreises auswirken. Die Steuerrate werde zum Ende des Geschäftsjahres bei ca. 26% liegen. Hier würden sich die deutsche Steuerreform sowie eine Steuersatzänderung in der Schweiz positiv auswirken.
Durch die Übernahme der Valeo Connective Systems (VCS) werde der Umsatz in 2008 deutlich ansteigen. Allerdings werde VCS mit einer aktuellen EBIT-Marge von 4% nach Erachten der Analysten in den nächsten beiden Geschäftsjahren noch keinen Beitrag zum Konzern-EBIT leisten, da die Purchase Price Allocation sowie die Restrukturierungsaufwendungen für die beiden Werke in Frankreich und Italien das VCS-EBIT aufzehren würden, was die EBIT-Marge auf Konzernebene entsprechend belasten werde. Ab 2009 würden die bisherigen Aktivitäten der Gesellschaft aber nach Erachten der Analysten nochmals deutlich zulegen können, so dass hieraus ein deutlicher Anstieg des EPS in 2009 resultieren sollte. Das EBIT in 2008 werde nach Aussagen des Managements bei ca. 140 Mio. EUR liegen (die Prognose der Analysten: 142,7 Mio. EUR).
Nach Erachten der Analysten habe LEONI mit der Übernahme von VCS einen wichtigen strategischen Schritt gemacht, könnten dadurch doch Marktanteile signifikant erhöht und der Zugang zu neuen Kunden erschlossen werden. Auch wenn VCS in den ersten beiden Jahren belastend auf die Margen wirken werde, so steigere die Akquisition aus Sicht der Analysten dennoch den Unternehmenswert.
Allerdings würden sie denken, dass sich der weltweit größte Markt für Automobile, die USA, nicht positiv entwickeln werde. Gleiches gelte für den westeuropäischen Markt und auch Japan. Zwar würden die Emerging-Markets wachsen, doch ob diese die drohenden Rückgänge in den etablierten Regionen auffangen könnten, sei unklar. Zwar gebe es Schätzungen, die davon ausgehen würden, dass der weltweite Pkw-Markt bis 2012 um 12% auf dann ca. 65 Mio. ausgelieferte Fahrzeuge wachsen werde, doch werde auch hier bemerkt, dass die Impulse aus den Emerging-Markets kommen würden. Hier könnten die neuen Billigautos eine wesentliche Rolle spielen, was sich nach Erachten der Analysten wiederum negativ auf die Margen der Zulieferer auswirken werde. Möglichen Absatzschwächen könnten die Automobilhersteller zudem mit Preiszugeständnissen begegnen, so dass die Zulieferer auch von dieser Seite unter Druck geraten könnten.
Aus diesen Gründen stufen die Analysten vom Bankhaus Lampe die Aktie von LEONI mit dem Anlageurteil "halten" und einem Kursziel von 29,00 EUR (zuvor: 47 EUR) ein. (Studie "MDAX-Guide Frühjahr 2008" vom 05.02.2008)(06.02.2008/ac/a/d) ----------- "Unpolitische Sportvereine sind die erste Anlaufstelle für Rechtsradikale" Dr. Theo Zwanziger.
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