Wir forschen in Odevixibat ja an drei Erkrankungen herum, von denen die erste jetzt kurzfristig zugelassen werden wird. Jetzt meine sehr spannende Frage: Wie weit unterscheiden die sich eigentlich genau? da sie mit dem selben Medikament behandelbar sein sollten, vermutlich nicht sehr. Ein behandelnder Arzt, der einen Patienten vor sich hat, der die entsprechenden Symptome dieser Krankheiten zeigt, könnte sich also schon dazu entscheiden, PFIC zu diagnostizieren - welches behandelbar ist - bevor er sagt "tja, das ist BA, da gibt es nix!". spätestens, wenn dieser Arzt mitbekommen hat, das die vom Krankheitsbild vielleicht eher vorliegende BA bei der Erforschung dieses Medikaments eh in einer recht vielversprechenden P3 ist, as Medikament also auch bei der BA passen wird. Den letztlich ist der Arzt dafür da, seinem Patienten zu helfen. Wenn der Patient von ihm nämlich nur ein "kann man nix machen!" hört, geht der Patient sehr wahrscheinlich zu einem Kollegen, der helfen kann. Einen Versuch ist Odevixibat also allemal wert. Gerade bei seltenen Krankheiten sind die Diagnosen nämlich nicht unbedingt immer so klar. Da geht man zu drei Ärzten und hat schnell vier verschiedene Meinungen, was denn jetzt los ist. Letztlich wird rumprobiert, bis etwas klappt. Odevixibat ist der Teil, der klappt. und ab da ändert sich nichts mehr.
Es könnte also sein, dass wir doch erheblich bessere Verkaufszahlen bekommen, als nur die 650. Dafür muss man die Fachärzte natürlich ein bissl anstupsen. Aber dafür sind die Vertreter ja da. Dazu die Sache mit der Partnerschaft, die - glaube ich - die allgemeiner tätigen Hepatologen auf PFIC schlau machen sollen. Das wiederum sollte mehr Diagnosen bringen und könnte für weitere sehr angenehme Überraschungen sorgen. Das würde Mirum außerdem gewaltig Wind aus den Segeln nehmen. Dann wäre der Markt im Idealfall schon einigermaßen durchdrungen, wenn sie mit ihrem Stoff in die Pötte kommen.
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