am richtigen Ort :-) ...ein etwas älterer Artikel, der Schuldenvortrag spricht für CPU, außerdem natürlich der Banken und Versicherungsbereich.
Aus der FTD vom 27.1.2004 www.ftd.de/sap SAP strebt Wachstum durch Übernahmen an Von Martin Ottomeier, Hamburg
Der weltgrößte Unternehmenssoftwarehersteller SAP plant Zukäufe, um technische und regionale Lücken zu füllen. Damit vollzieht der Softwarekonzern einen Kurswechsel.
Der Vorstandssprecher des Softwareherstellers SAP, Henning Kagermann " Wir stehen Akquisitionen jetzt offener gegenüber als noch vor zwei Jahren und sehen diese Strategie jetzt als integralen Bestandteil unseres Wachstums" , sagte Vorstandssprecher Henning Kagermann der " Frankfurter Allgemeinen Zeitung" . Dabei stehen kleinere Übernahmen im Fokus.
Damit vollzieht SAP einen deutlichen Kurswechsel. " Das ist ein klarer Bruch in der SAP-Strategie. Noch vor zwei Jahren hat das Unternehmen Zukäufe grundsätzlich abgelehnt" , sagt Felix Ellmann, Analyst bei SES Research. In den vergangenen Jahren hat SAP nur selten zugekauft. Fast immer hat der Anbieter kleine Technologiefirmen übernommen, deren Produkte der Anbieter in die eigene Software integriert hat. " In der Vergangenheit hat SAP vor allem Technik zu einem hohen Preis gekauft" , sagt Helmuth Gümbel, Analyst beim IT-Beratungsunternehmen Strategy Partners. Viele der Übernahmen hätten lange Anlaufwege zu bewältigten gehabt, bevor sie sich ausgezahlt hätten.
Das könnte sich künftig ändern. " Die letzten drei Angebote, die ich mir angeschaut habe, sind alle am Geschäftsmodell gescheitert. Das rechnete sich für uns nicht, da die Unternehmen zu teuer waren" , sagte Kagermann. Als Schwerpunkt für künftige Übernahmen nannte der Vorstandsvorsitzende die Übernahme von Unternehmen, die die regionale Präsenz von SAP ausweiten sollten oder ihre Stärke in Dienstleistungen für bestimmte Branchen hätten.
Großen Übernahmen erteilte Kagermann dagegen eine Absage. " Das macht für uns keinen Sinn, da die Integrationsaufwendungen eines solchen Zusammenschlusses zu hoch wären" , sagte Kagermann.
Bedarf bei Spezialanwendungen
Analysten sehen bei SAP Lücken in verschiedenen Bereichen des Produktportfolios. Neben branchenübergreifenden Technologien kommen auch Nischenanwendungen in Betracht. " Ich würde bei möglichen Zukäufen eher Spezialanwendungen erwarten, mit denen SAP seine Produktpalette abrundet" , sagt Torsten Schellscheidt, Analyst bei der WestLB. Gerade im Banking-Bereich gebe es viele Spezialanbieter. Hier würden Zukäufe Sinn machen.
Auf der Bilanzpressekonferenz SAPs in der vergangenen Woche hatte Kagermann angekündigt, das SAP in diesem Jahr den Fokus auf vier Branchen legen wolle: Finanzdienstleister, Öffentliche Verwaltungen, Handel und Hightech. " Wir gehen davon aus, dass wir in diesen Branchen stärker wachsen als in anderen" , sagte Kagermann dort.
In diesen Märkten gibt es Spezialanbieter, die über eine gute Kundenbasis verfügen und deren Produkte die des Walldorfer Softwarehauses ergänzen würden. Branchenkenner nennen etwa das Münchner Softwarehaus FJH mit seinen Spezialprogrammen für Lebensversicherer.
Technische Lücken
Auch branchenübergreifend sehen Analysten Potenzial für Verbesserungen. " SAP hat in verschiedenen Bereichen technische Lücken zu füllen, zum Beispiel bei Analyseprogrammen, bei der Geschäftsprozessoptimierung und bei Integrationssoftware" , sagt Gümbel. Bei der Geschäftsprozessoptimierung hat SAP erst kürzlich ein Abkommen mit IDS Scheer geschlossen, deren Software " Aris" mit SAP-Software im Paket anzubieten. Bei der Geschäftsanalyse sehen verschiedene Experten noch Schwächen bei SAP im Vergleich zu kleineren Spezialisten wie Business Objects und Cognos. Zudem kursieren schon länger Gerüchte im Markt, SAP wolle einen Anbieter von Integrationssoftware kaufen.
In der Vergangenheit hat SAP von Zukäufen meist erst nach einiger Zeit profitiert. " Wenn SAP über Akquisitionen wachsen will, muss der Konzern neue Wege zum Management von Zukäufen einschlagen" , sagt Berater Gümbel. Skeptisch beobachtet Ellmann die neue Richtung. " SAP profitiert vom homogenen Produkt. Bei Zukäufen drohen hohe Integrationsaufwendungen und Wartungskosten" , sagt der Analyst.
Klare Sicht auf Datenhalden: SAP bindet Datenbanken von NCR Teradata ein
Von Martin Virtel
SAP will sein Angebot zukünftig besser mit den Produkten des Datenbank-Anbieters NCR Teradata verzahnen. Die Hochleistungscomputer und Datenbanken von Teradata werden von Großkonzernen wie Metro, Vodafone oder Lufthansa genutzt, um ihre massenhaft anfallenden Kundendaten aufzubereiten und auf dieser Basis das laufende Geschäft zu überwachen und strategische Entscheidungen zu treffen.
Durch die am Montag bekannt gegebene Zusammenarbeit soll der reibungslose Zugriff von SAP-Software auf die Daten und Analysen aus den Teradata-Installationen sichergestellt werden. Die Zusammenarbeit soll sich vor allem auf Kunden in Branchen mit hohem Datenaufkommen wie Telekommunikation oder Finanzdienstleistungen konzentrieren.
SAP vertreibt mit seinem Business Warehouse auch ein eigenes Produkt, das mit ähnlichen Fähigkeiten aufwartet wie das Angebot von NCR. " Teradata hat gegenüber dem Business Warehouse von SAP gewisse Vorteile, was sehr große Datenmengen angeht" , sagte Rüdiger Spies, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Meta Group. " Für die Kunden ist es eine gute Nachricht, dass SAP und Teradata in diesem Bereich ihre Konkurrenzsituation aufgegeben haben."
Große Kunden entscheiden sich oft für SAP als eine Technologie, die im gesamten Unternehmen eingesetzt werden soll. SAPs Business Warehouse ist bei Kunden, die sich für den Kauf des Softwarepakets R/3 entscheiden, allerdings bereits im Preis inbegriffen. " Für Teradata wäre es in solchen Situationen schwer, noch etwas zu verkaufen, wenn das Angebot sich nicht integrieren lässt" , sagte Analyst Spies.
Greetz f-h
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