Forderungsverzicht bewahrt Intertainment vor roten Zahlen
Der Forderungsverzicht einer Bank im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit gegen den US-Partner Franchise hat den Medienkonzern Intertainment in den ersten neun Monaten vor roten Zahlen bewahrt. Der Überschuss sei in den ersten drei Quartalen von 24,3 auf 9,0 Millionen Mark gesunken, teilte die Intertainment AG (München) am Freitag mit. Der Forderungsverzicht wirkte sich in diesem Zeitraum mit 90,7 Millionen Mark positiv aus. Dem stand die Bildung einer Risikovorsorge von 64,8 Millionen Mark gegenüber. Der Umsatz sank wegen des Rechtsstreits von 145 auf 38,5 Millionen Mark.
Der Münchner Lizenzhändler hatte den Forderungsverzicht im Sommer mitgeteilt. Demnach verzichtete ein deutsches Kreditinstitut auf Forderungen in Höhe von bis zu 108 Millionen Mark. Eine Begründung wurde nicht genannt. Der Finanzmittelbestand bei Intertainment betrug Ende September laut Mitteilung 29,6 Millionen Mark. Zudem verfüge man über Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 155,4 Millionen Mark. In der AG fiel in den ersten neun Monaten ein Betriebsverlust von 13,7 Millionen Mark an. Der Intertainment- Aktienkurs sank um zwischenzeitlich 12 Prozent auf 4,63 Euro.
Ende Intertainment wirft dem bisherigen US-Partner Franchise betrügerisch überhöhte Filmbudgets vor. Wegen der gerichtlichen Auseinandersetzung kam ein Großteil des Intertainment-Geschäfts zum Erliegen. Für die Zukunft setzt Intertainment vor allem auf die Partnerschaft mit dem US-Produzenten Arnold Kopelson ("Platoon").
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