Europas Ladendiebe klauen jährlich für 13 Milliarden
Im europäischen Einzelhandel lassen Kunden einer Studie zufolge jährlich Waren im Wert von 13 Milliarden Euro mitgehen - mehr als der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart im vergangenen Jahr verdiente. Am hemmungslosesten geklaut wird in Großbritannien, den Schweizern rutschen hingegen nur selten unbezahlte Artikel in die Tragetasche.
Winona Ryder bei Ladendiebstahl: Hohe Verluste durch Langfinger Großbildansicht REUTERS Winona Ryder bei Ladendiebstahl: Hohe Verluste durch Langfinger Düsseldorf - In der Bundesrepublik stehlen Ladendiebe jährlich Waren im Wert von rund 2,1 Milliarden Euro. Die Zahlen veröffentlichten am Freitag die Veranstalter der am Samstag in Düsseldorf beginnenden EuroShop, der weltweit größten Messe für Handelsinvestitionen. Um sich besser gegen Langfinger zu rüsten, gibt der Handel jährlich etwa 925 Millionen Euro für Präventions- und Sicherungsmaßnahmen aus.
Ladendiebstahl durch Kunden sei die mit Abstand größte Verlustquelle der europäischen Einzelhändler, gefolgt von Diebstahl und Unterschlagung durch eigene Mitarbeiter, die rund 28,5 Prozent der Verluste ausmachen. Der Rest ist auf betriebsinterne Fehler und organisatorische Unzulänglichkeiten zurückzuführen, die auf das Konto von Lieferanten und Logistik-Dienstleistern gehen, erklärte ein Sprecher des Handels.
Vorbildliche Schweizer
Nach Angaben des Centre for Retail Research im britischen Nottingham gibt es in Europa länderspezifische Unterschiede beim Ladendiebstahl. Deutlich über der durchschnittlichen Verlust-Quote von 1,37 Prozent des gesamten europäischen Einzelhandelsumsatzes liegt etwa Großbritannien mit 1,69 Prozent. Ebenfalls über dem Schnitt liegen die Quoten in Griechenland, Frankreich, Finnland und Norwegen.
In Deutschland liegt der Umsatzanteil bei 1,2 Prozent. Der Einzelhandel in Österreich und in der Schweiz dagegen hat nach einer zur EuroShop veröffentlichten Studie des Instituts mit 0,98 beziehungsweise 0,89 Prozent die geringsten Diebstahlsverluste.
Die EuroShop findet vom 19. bis 23. Februar in den Düsseldorfer Messehallen statt. Über 1600 Unternehmen aus knapp 50 Ländern präsentieren auf 200.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zukunftsweisende Innovationen und praxisnahe Lösungen für den Handel. Vorgestellt werden auch neueste Entwicklungen der Sicherheitstechnik, von elektronischer Warensicherung, Videoüberwachung und Zutrittskontrollen bis hin zu Geldbearbeitung.
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