Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die G10-GaN als jüngstes Mitglied unserer neuen Produktgeneration. Sie hatte ihre Premiere im Herbst 2023 und hat es geschafft, noch vor ihrer offiziellen Markteinführung von Texas Instruments, einem der weltweit führenden Unternehmen in der Halbleiterindustrie, mit dem TI Supplier Excellence Award ausgezeichnet zu werden. Nun, was ist das Besondere an unserer neuen G10-GaN und an dem Material Galliumnitrid? Ganz einfach, wir haben einen Tipping Point erreicht, an dem GaN dabei ist, immer mehr Anwendungen zu erschließen. Zunächst ging es los mit Schnellladegeräten für Smartphones. Danach folgten die großen Rechen- und Datencenter und die IT-Infrastruktur insgesamt. Doch auch dies ist erst der Anfang: Denn besonders mit der weiteren Ausbreitung von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz – KI – wir das Thema GaN-Leistungselektronik rasend schnell voranschreiten. Denn eine Sache ist ganz klar: KI benötigt richtig viel Energie. Aktuell gibt es Studien, die davon ausgehen, dass KI einen wesentlichen Anteil des weltweiten Stromverbrauchs bis 2030 auf sich vereinen wird, mit den entsprechenden Auswirkungen auf die globalen CO2- Emissionen. GaN wird hier eine entscheidende Rolle spielen, etwa um die Energieeffizienz der großen Rechenzentren um bis zu 40 Prozent zu steigern. Und welchen Beitrag leistet hier unsere neue G10-GaN? Sie bietet eine kompakte Cluster-Lösung für die Massenproduktion hochwertiger GaN-Bauelemente. Wir haben mit der G10-GaN ein System auf den Markt gebracht, das eine signifikante Verbesserung der Gleichförmigkeit von Schichten auf dem Wafer bei zugleich niedrigstem Partikelniveau bietet. Dies führt zu einer weiteren Steigerung der Ausbeute, des yield, und zudem den niedrigsten Epitaxie-Kosten pro Wafer, die in dieser Leistungsklasse auf dem Markt verfügbar sind. Und dies zahlt sich besonders für das Weltklima aus: Nach unseren Berechnungen erlaubt eine Jahresproduktion von GaN- Hochleistungs-Chips, die auf einem G10-GaN Cluster hergestellt werden – CO2 im Umfang des Ausstoßes eines mittelgroßen Kohlekraftwerks einzusparen. In der Leistungselektronik hat Galliumnitrid im letzten Jahr einen entscheidenden Wendepunkt erreicht – die Kosten von GaN-Bauelementen haben in zahlreichen Anwendungen Kostenparität mit Silizium erreicht. Das ist bemerkenswert, denn erst vor wenigen Jahren hat GaN seinen Weg überhaupt in die Leistungselektronik gefunden – zunächst in den vorhin erwähnten Spezialanwendungen. Das Übertreffen von Silizium im Kostenvergleich markiert nun einen Punkt, ab dem sich für GaN die komplette Breite der Anwendungen erschließt: nicht nur die kompakten Ladegeräte oder die effizienten Rechenzentren. Auch all die batteriebetriebenen Geräte, wie Akkuschrauber und E-Bikes. Aber auch die zahlreichen Anwendungen niedrigerer Spannungen und integrierter Schaltungen, die bisher mit Silizium adressiert wurden. Kurzum – fast alle Anwendungen im Bereich der niedrigen und mittleren Spannungsklassen. Ein führender Halbleiterhersteller aus der Leistungselektronik hat kürzlich angekündigt, sich vollständig GaN zuzuwenden und seine Investitionen in Silizium schrittweise zurückzufahren. Sie können sich sicher vorstellen, dass gerade in diesem, aktuellen Umfeld die Themen Kosten und Effizienz für diese internationalen Großkonzerne in der Halbleiterindustrie von größter Bedeutung sind. Sie fahren ihre Produktion hoch und fokussieren sich auf Skaleneffekte. Dabei müssen natürlich höchste Anforderungen an die Qualität der Halbleiterbauelemente gewährleistet sein. Und hier erweist sich unsere neue G10-GaN als äußerst zuverlässiges Werkzeug – sie wurde schlichtweg für genau diesen Anwendungsfall entwickelt. Wir sind daher überzeugt, dass die G10- GaN-Plattform eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Zukunft der Leistungselektronik spielen wird.
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