Das die Bilder von Saddam

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eröffnet am: 31.12.06 11:41 von: Jorgos Anzahl Beiträge: 51
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21584 Postings, 6653 Tage JorgosIraker bedauern Sturz Saddams !

Mittlerweile wünschen sich die meisten Iraker, dass Saddam wieder leben würde !
Das hätten sich die Amis im April 2003 auch nicht vorstellen können.

Der nachfolgende Text wurde kopiert von http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,472473,00.html

TV-DOKUMENTATION AUS IRAK
"Ich bedauere den Sturz der Saddam-Statue"

Das Bild ging um die Welt: Gemeinsam mit Dutzenden von Mitstreitern brachte Kadhim al-Jubouri im April 2003 in der Hoffnung auf eine glorreiche Zukunft die Saddam-Statue in Bagdad zu Fall. Vier Jahre später bereut er das zutiefst - denn die Besatzung sei schlimmer als die Hussein-Diktatur.

Hamburg - Es war der Augenblick, auf den viele Iraker gewartet hatten: Am 9. April 2003 wurde auf dem Firdos-Platz in Bagdad die massive Saddam-Statue zu Fall gebracht. An vorderster Front war damals Kadhim al-Jubouri zu sehen - die Bilder, wie er einen Vorschlaghammer in den Betonsockel wuchtete, um den Bronze-Diktator zum Wackeln zu bringen, gingen um die Welt. Zu Tränen gerührt hatte er westlichen Medien gegenüber anschließend seinem Glücksgefühl Ausdruck verliehen.

Ende des Diktators: Iraker stürzen am 9. April 2003 eine Saddam-Statue in Bagdad
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DPA

Ende des Diktators: Iraker stürzen am 9. April 2003 eine Saddam-Statue in Bagdad
Inzwischen, vier Jahre nach Kriegsbeginn, bedauert al-Jubouri seine damaligen Freudenausbrüche. In der Dokumentation "Regrets of the Statue Man", die heute im britischen Fernsehsender ITV ausgestrahlt wird, ist von Optimismus nichts mehr zu sehen.

Seine Lagebeschreibung des heutigen Irak könnte düsterer kaum aussehen: "Ich bedauere zutiefst, dass ich damals die Statue gestürzt habe. Die Amerikaner sind schlimmer als die Diktatur. Jeder Tag ist schlechter als der vorige Tag."

Nach einer Beschwerde bei Saddam-Sohn Udai, nicht für die Reparatur von dessen Motorrad bezahlt worden zu sein, habe er die ganze Brutalität des Saddam-Regimes am eigenen Leib erfahren. "Viele aus meinem Stamm mussten damals ins Gefängnis oder wurden gehängt. Nachdem dann die Statue gebaut worden war, war es immer mein Traum, sie zu stürzen."

Doch jetzt sehne er sich nach der Zeit unter Saddam. "Lieber der Teufel, den Du kennst, als der, den Du nicht kennst. Wir können Freund und Feind nicht mehr unterscheiden. Die Situation wird immer gefährlicher. Eine Besserung ist nicht in Sicht, die Menschen sind arm, und die Preise schießen in die Höhe. Saddam war wie Stalin. Aber es stellt sich heraus, dass die Besatzung noch schlimmer ist", so al-Jubouri in der Dokumentation.

Tatsächlich blicken viele Iraker vier Jahre nach dem Einmarsch der US-geführten Truppen im Irak immer pessimistischer in die Zukunft. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage unter mehr als 2000 Irakern, die im Auftrag von WDR/ARD, ABC News, BBC und der Zeitung "USA Today" durchgeführt wurde.

Nur noch eine Minderheit von 42 Prozent der Befragten glaubt demnach, dass es ihre Kinder einmal besser haben werden. Etwas mehr als ein Drittel rechnet kurzfristig mit einer Besserung der Lage. Als dringlichstes Problem erleben die Iraker die fehlende Sicherheit im Land. Gerade einmal ein Viertel aller Befragten gab an, dass sie sich in ihrem Stadtteil sicher fühlen. Auch um die Grundversorgung mit Wasser und Strom scheint es schlecht zu stehen: Neun von zehn Befragten sagten in der Umfrage, dass die Stromversorgung "ziemlich schlecht" oder "sehr schlecht" sei - siebzig Prozent kamen bei der Frage nach sauberem Wasser zu einer ähnlichen Einschätzung.

Viele Tote bei Anschlagserie

Bei früheren Umfragen in den Jahren 2004 und 2005 hatten noch rund 80 Prozent der Befragten zuversichtlich in die Zukunft geblickt.

Bei einer Anschlagserie im Nordirak sind heute nach offiziellen Angaben 18 Menschen ums Leben gekommen und 37 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Polizei explodierten in der Stadt Kirkuk an verschiedenen Orten fünf Sprengsätze. Bei einem Anschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad starben drei Menschen. Morgen jährt sich der Einmarsch der US-geführten Truppen im Irak zum vierten Mal.

vm/anr/AFP/AP/Reuters  

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