Immer weniger Italiener, Spanier und Serben Im letzten Jahr sind mehr Deutsche in die Schweiz eingewandert als je zuvor. Experten prognostizieren nun einen Wechsel der Zusammensetzung der ausländischen Wohnbevölkerung.
Im letzten Jahr zügelten 24'700 Personen vom nördlichen Nachbarland in die Schweiz. Das sind 21 % mehr als im Jahr 2005, das bereits ein Rekordjahr war. Dies geht laut dem «SonnntagsBlick» aus der Einwanderungsstatistik hervor, die das Bundesamt für Migration am Dienstag veröffentlichen wird. Zum Artikel: http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/...utsche_einwanderer Früher gaben die Deutschen nur in der Schlange am Skilift den Ton an, heute hören wir sie überall. Deutsche behandeln uns im Spital, bedienen in Bergbeizen, unterrichten an unseren Unis. Sie arbeiten für weniger Lohn und steigern den Druck auf dem Arbeitsmarkt. Aber sie bringen auch neuen Schub. Denn sie sind gut ausgebildet, sprechen unsere Sprache, teilen unsere Werte. Die Schweiz hat viele qualitativ hochstehende Arbeitsplätze. Diese müssen besetzt werden, und das wird aus dem eigenen Reservoir schon bald nicht mehr möglich sein. Die Überalterung schreitet voran, in gut zehn Jahren wird es uns an Arbeitskräften mangeln. Geburtenstarke Jahrgänge gehen in Pension, zu wenig Junge rücken nach. Die Schweizer Wirtschaft läuft auf Hochtouren. Die Unternehmen sind gut aufgestellt, sie haben die Krise nicht nur überstanden, sie sind daran gewachsen, haben die Hausaufgaben gemacht – gut schweizerisch eben. Wer Erfolg will, der braucht Zuversicht. Und wir haben Grund dazu. Der ewig überlegene Nachbar verliert seine besten Leute an uns. Hilfe, die Deutschen kommen? Wir sollten uns darüber freuen. Flucht vor der Krise
Einverstanden, die Invasion der Deutschen ist für uns kein gröberes Problem. Aber sie ist das Symptom eines deutschen Dramas: Deutschland hat seine Wirtschaft seit 2001 zu Tode gespart. Die Netto-Investitionen sind um mehr als 50 Prozent geschrumpft, die Reallöhne um fünf Prozent gesunken. Das ist einmalig in Europas Nachkriegsgeschichte. Schlimmer noch: Am unteren Ende sind die Löhne richtiggehend eingebrochen. Wie tief das Niveau gesunken ist, zeigt die Tatsache, dass der linke Ökonom Peter Bofinger heute einen Mindestlohn von 4,50 Euro (!) pro Stunde fordert. Was Wunder, ist Deutschland zum Auswanderungsland geworden. Was China mit seiner unterbewerteten Währung erreicht, macht Deutschland mit Lohndumping. Die riesigen Exportüberschüsse – und die Defizite der übrigen Euroländer – werden zum Sprengsatz für Europas Währungssystem. Statt einer Hochkonjunktur erlebt Europa heute ein Aufschwüngchen. Deshalb gibt es auch in der Schweiz heute noch immer 193 000 ArbeitsSuchende. Doppelt so viele wie beim letzten Aufschwung von 2001, als die Deutschen noch an Deutschland glaubten. Zum ganzen Artikel: http://www.blick.ch/sonntagsblick/aktuell/artikel55750 MfG quantas
|