Bilfinger Berger übernimmt Babcock Borsig Service Mittwoch 9 März, 2005 11:28 CET Frankfurt (Reuters) - Der Baukonzern Bilfinger Berger übernimmt den Kraftwerkservice-Dienstleister Babcock Borsig Service von der DBAG und stärkt damit sein Geschäft mit Bau- und Industrie-Dienstleistungen.
"Das ertragsstarke Unternehmen trägt von Anfang an positiv zum Konzernergebnis von Bilfinger Berger bei", teilte Bilfinger Berger am Mittwoch in Mannheim mit. Babcock Borsig Service hat sich auf Service-Dienstleistungen für konventionelle Kraftwerke spezialisiert. 2004 habe das Unternehmen mit 2.700 Mitarbeitern eine Leistung von 350 Millionen Euro erzielt, die weiter auf 400 Millionen Euro steigen werde. Die Deutsche Beteiligungs-AG hatte die Sparte des insolventen Anlagenbauers Babcock Borsig erst Ende 2003 übernommen.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die DBAG erklärte aber, der Preis liege deutlich über der Bewertung für Babcock Borsig Service vom vergangenen Oktober. Das Unternehmen habe keine Bankverbindlichkeiten und verfüge über eine nachhaltig hohe Nettoliquidität, teilte Bilfinger Berger mit.
Die im SDax gelistete Frankfurter Beteiligungsgesellschaft DBAG beteiligt sich bevorzugt an mittelständischen Unternehmen, um die Anteile nach einigen Jahren Gewinn bringend zu verkaufen. In dem am 31. Januar beendete erste Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 hat die DBAG auf Grund des Verkaufs von Babcock Borsig Service nach eigenen Angaben mehr als 19 Millionen Euro verdient. Der Zwischenabschluss soll am 17. März veröffentlicht werden.
Die im SDax notierte DBAG-Aktie legte im frühen Handel mehr als vier Prozent auf 12,36 Euro zu, die im Nebenwerteindex MDax notierten Anteilsscheine von Bilfinger Berger lagen mehr als ein Prozent im Plus bei 36,69 Euro.
BILFINGER BERGER STÄRKT DIENSTLEITUNGSGESCHÄFT
Der zweitgrößte deutsche Baukonzern Bilfinger Berger setzt angesichts der schwachen Baukonjunktur auf baunahe Dienstleistungen. "Für Bilfinger Berger ist das neue Engagement im Kraftwerksservice eine ideale Ergänzung der bestehenden Dienstleistungsaktivitäten", sagte Bilfinger-Berger-Chef Herbert Bodner. Der Konzern untermauere durch den Zukauf seine Position im Mittleren Osten und weite seine Präsenz auf den südafrikanischen Markt aus. "Das Servicegeschäft ist ein zweites festes Standbein neben den Bauaktivitäten von Bilfinger Berger, es wird weiter an Bedeutung gewinnen", sagte Bodner.
2004 hatte Bilfinger Berger mit mehr als 60 Millionen Euro den Löwenanteil seines operativen Gewinns von gut 80 (Vorjahr: 101) Millionen Euro mit Dienstleistungen wie Gebäude-Management und Wartungsarbeiten für Produktionsbetriebe erwirtschaftet.
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