Die jüngsten US-Absatzzahlen haben Hoffnung geschürt. Hoffnung bei den Anlegern und Aktionären von Autoproduzenten und Zulieferern auf ein besseres Jahr 2010. Eine interessante Geschichte in diesem Zusammenhang ist das Unternehmen Bertrandt aus dem SDAX. Der kürzlich im Dezember veröffentlichte und auch unerwartet sehr detaillierte Ausblick des Automobilzulieferers für das Geschäftsjahr 2009/10 (bis Ende September) lässt hoffen. Auf weitere Kurssteigerungen und den Ausbau der heute schon attraktiven Dividendenrendite.
Breit aufgestellt
Bertrandt bietet als Ingenieurdienstleister für Fahrzeug- und Verkehrssysteme der internationalen Autoindustrie umfassende und innovative Entwicklungslösungen. So deckt das Angebot heute die gesamte Wertschöpfungskette der Produktentstehung ab: Von der ersten Idee, über die Entwicklung und Absicherung von Bauteilen, Modulen und Systemen, bis hin zu kompletten Fahrzeugen mit angrenzenden Dienstleistungen wie Qualitäts-, Lieferanten- und Projektmanagement oder Schulungen. Ebenso ist man für die Luftfahrtindustrie in Europa und in den USA ein wichtiger Partner. Kunden der Luftfahrtbranche werden gezielt über das Joint Venture "Bertrandt Aeroconseil GmbH" mit individuellen Entwicklungsleistungen bedient. Hier ist der Konzern schwerpunktmäßig in den Bereichen Struktur- und Kabinenentwicklung, Elektronik, Prototypenbau und Prozessmanagement tätig. Mit der Tochter Bertrandt Services bietet das Unternehmen zudem in Industrien außerhalb der Mobilitätsbranchen deutschlandweit technische und kaufmännische Dienstleistungen an. Insgesamt stehen rund 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 30 Standorten in Europa und in den USA für tiefes Know-how, zukunftsfähige Projektlösungen und hohe Kundenorientierung, so die offizielle Aussage der Gesellschaft.
Man trotzt der Krise
Und diese Aussage wird von den jüngsten Geschäftszahlen untermauert. Bertrandt behauptet sich in der Krise. Anfang Dezember 2009 teilte der Konzern mit, im September beendeten Geschäftsjahr 2008/09 ein nach eigenem Bekunden zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaftet zu haben. So erzielte man einen Umsatz von 384,6 Mio. Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 32,8 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 24,6 Mio. Euro. Auf den Punkt gebracht: Während die Branche mit Umsatzeinbrüchen von 25% bis 30% zu kämpfen hatte, musste Bertrandt nur einen Umsatzrückgang um 11,4% hinnehmen und konnte sogar in bestimmten Bereichen Marktanteile hinzugewinnen.
Gute Aussichten
Dieser Umstand dürfte sich im Jahr 2010 nicht verschlechtern. Im Gegenteil. Aufgrund eines teilweise entstandenen Projektstaus während der Krise ist ab 2010 mit einem ansteigenden Entwicklungsaufwand bei den Automobilherstellern zu rechnen, so die Meinung vieler Branchenkenner. Denn die steigende Modellvielfalt und neue Technologien bei Sicherheit, Komfort und alternativen, umweltschonenden Antrieben bieten genügend Chancen für das Unternehmen. Hinzu kommt noch der Trend zur "Grünen Mobilität", von dem Bertrandt profitieren sollte. Denn das Unternehmen ist bei der Weiterentwicklung des klassischen Verbrennungsmotors genauso en vogue wie bei Hybrid- und Elektroautos oder beispielsweise Aufträgen zur Entwicklung leichterer Karosserien.
Konstante Dividendenpolitik
Soweit die fundamentalen Fakten. In den letzten Wochen gab es immer wieder vereinzelte Gerüchte, dass es zu einem möglichen Ausstieg der Porsche AG bei Bertrandt kommen könnte. Aktuell hält der Sportwagenbauer 25% plus eine Aktie an dem Unternehmen. Wenn man jedoch die Großmachtpläne des Wolfsburger Automobilkonzerns VW im Hinterkopf hat, dürfen solche Gerüchte eher bezweifelt werden. Die Aktie ist also bestimmt kein Zockerpapier, sondern eher ein solides Langfristinvestment. Untermauert wird dies auch durch die Dividendenpolitik. In einem uneinheitlichen Umfeld ist es Bertrandt eigenen Aussagen zufolge wichtig, seine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik fortzusetzen und die Aktionäre angemessen am Erfolg zu beteiligen. Aufgrund des erwirtschafteten Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat am 17. Februar 2010 der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 1,00 Euro je Aktie vorschlagen (Vorjahr 1,40 Euro). Mit diesem Betrag hält der Entwicklungsdienstleister die Ausschüttungsquote auf dem hohen Vorjahresniveau. Die Dividendenrendite von 4,7% bietet eine solide Basis für ertragsorientierte Investoren.
Fazit:
Auch aus charttechnischer Sicht spricht alles für weiter steigende Notierungen. Die Bertrandt-Aktie bewegt sich seit dem Frühjahr 2009 in einem stabilen Aufwärtstrend dynamisch nach oben. Auf Jahressicht könnte der SDAX-Titel sein Hoch von Anfang 2008 bei rund 30 Euro in Angriff nehmen. Eintrüben würde sich das positive Bild erst bei einem Fall unter die Marke von 20 Euro. (Quelle: Ausgabe #511) ----------- MfG bauwi Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muß, was er nicht will.
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