INTERVIEW mit Kurt Ochner, aus Newsflash, 11:23 26.01.06
KST: Gewinnziel ist Doppeltes des Grundkapitals
Den Wandel von der Beteiligungs-AG zur Dienstleistungsgesellschaft hat die KST mit der Vorstellung ihrer neuen Konzeption vollzogen. Über eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 10:1 zu 13,50 Euro, die innerhalb von wenigen Stunden im Kreise von institutionellen Anlegern vergriffen waren. Nach der Kapitalerhöhung dürfte KST über Eigenmittel von ca. 25 Mio. Euro verfügen, dazu kommen eigenkapitalähnlich Mittel über eine Wandelanleihe von 10 Mio. Euro. Die investierbaren Mittel dürften sich in der Gegend von 40 Mio. Euro bewegen. Es gibt eine Reihe von größeren Beteiligungen, die teilweise auch gemeldet worden sind, bei denen KST einen 100%-igen Buchgewinn anstehen hat. An erster Stelle sind zu nennen InTiCom und VEM. Ein Interview mit Vorstand Kurt Ochner zu seinen aktuellen Plänen.
Herr Ochner, was verändert sich durch Investments in die Unternehmensberatung Blättchen und Partner und die Gründung der Aktienbank?
Ochner: Wir gehen von dem reinen Geschäftsmodell der Beteiligungsgesellschaft weg hin zu einer Gesellschaft, bei der künftig auch Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft kommen sollen.
Heißt dies, dass Sie verstärkt vom IPO-Boom partizipieren wollen?
Ochner: Die Unternehmensberatung Blättchen und Partner hat bei viel mehr Börsengängen mitgewirkt, als dies bisher draußen am Markt bekannt ist. Dr. Blättchen ist seit mehr als 20 Jahren als IPO-Berater am Markt und hat den Zugang zum Kapitalmarkt gefördert, als dies bei weitem noch nicht so in war wie heute. Insofern haben wir einen ganz „alten Hasen“ mit an Bord genommen.
Werden Sie künftig den bisherigen Playern am Markt (VEM Aktienbank, Close Brothers Seydler oder auch Axxion) Konkurrenz machen?
Ochner: Dies ist nicht unsere Absicht, denn ich meine, dass der Markt groß genug für mehrere Anbieter ist. Ich selbst bin im IPO-Geschäft nicht unerfahren und habe bereits einige interessante Engagements erfolgreich an die Börse begleitet.
Wie viele Unternehmen wollen Sie an die Börse bringen?
Ochner: Wir sind immer konservativ eingestellt, gehen aber davon aus, dass es im laufenden Jahr zwischen 4 und 6 Gesellschaften sein können.
An welchen Unternehmen ist die KST AG mit mehr als 5% beteiligt?
Ochner: Wir sind mit über 10% bei Cybio, mit deutlich über 5% bei InTiCom und über 5% bei Advanced Medien, bei AAP, Schweizer Electronic sowie bei Silicon Sensor beteiligt. Bei einer Reihe von weiteren Engagements stehen wir kurz davor, die 5%-Marke zu überschreiten.
Warum haben Sie die Vielzahl an stillen Reserven im vergangen Jahr nicht realisiert?
Ochner: 2005 war ein außerordentlich gutes Jahr. Wir wollten uns von unseren Topinvestments nicht verabschieden, weil wir der Meinung sind, dass diese Investments auch im laufenden Jahr überdurchschnittliche Ergebnisse zeigen werden. Diese Positionen enthalten zum Jahresende stille Reserven von mehr als 5 Mio. Euro. Meine Meinung ist daher, wir haben für das laufende Jahr bereits die halbe Miete geschafft, insbesondere, da uns im Januar ein fulminanter Start ins Jahr 2006 gelungen ist.
Was sind Ihre Ziele für das laufende Geschäftsjahr?
Ochner: Wir haben nach der Kapitalerhöhung ein Stammkapital von 5,5 Mio. Euro und streben an, mindestens das Doppelte des Grundkapitals als Ergebnis zu erwirtschaften. Ob wir diese Gewinne sofort realisieren, hängt neben dem Markttrend auch von eventuellen Steueränderungen ab.
Was bedeutet dies für das Ergebnis je Aktie?
Ochner: Dies könnte in der Bandbreite von 1,90 bis 2,20 Euro liegen, wenn die IPOs gut laufen, auch deutlich mehr. Mein Partner Rück und ich bringen mehr als 50 Jahre Börsenerfahrung in ganz bewegten Zeiten mit. Ich bin in vielen Small- und Mid-Cap - Unternehmen in Deutschland gut bekannt, weil ich vielen Unternehmen geholfen habe, zu günstigen Konditionen an die Börse zu kommen. Dies macht mir auch in Zukunft einige Türen auf und sichert uns für die KST-Aktionäre gute Gewinne.
Haben Sie Vorstellungen, was eine gute Performance für das laufende Jahr wäre?
Ochner: Wir haben von Mai 2005 bis Ende Januar eine Vervierfachung unseres Aktienkurses erreichen können. Wenn wir eine Verdoppelung erreichen könnten, wären unsere Aktionäre sicherlich mehr als zufrieden, aber auch ein Zuwachs auf 20 Euro je Aktie wäre ein Ergebnis, das uns zufrieden stellt.
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